Mental Load: Katerstimmung bei vielen Frauen – aber ohne Bier (Ahora, es traduce el título de la noticia original al alemán, cambiando Party por Bier

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Mental Load: Katerstimmung bei vielen Frauen – aber ohne Bier

Die Katerstimmung, die sonst mit ausgelassenen Feiern und übermäßigem Alkoholkonsum assoziiert wird, hat inzwischen eine neue Dimension erreicht. Viele Frauen leiden unter einer Art von mentalem Müdigkeitszustand, der nicht durch eine Nacht voller Bier und Tanz ausgelöst wird, sondern durch die ständige Last der Verantwortung und des Drucks, den sie in ihrem Alltag erleben. Diese mentale Belastung, auch bekannt als Mental Load, manifestiert sich in Form von Anspannung, Müdigkeit und Demotivation. In diesem Artikel werden wir uns dieser Thematik widmen und die Gründe für diese Entwicklung erforschen.

Mental Load: Katerstimmung ohne Bier - Frauen tragen die Last der Alltagsorganisation

Die Autorin Laura Fröhlich kennt Szenen wie diese zur Genüge: Die Mutter erzählt ihrem Mann, dass die Tochter zum Kindergeburtstag eingeladen ist. Der Mann antwortet: „Schön“. Bei der Frau indes läuft schon ein innerer Film ab: Was können wir dem anderen Kind schenken? Was haben wir ihm im letzten Jahr geschenkt? Wann kaufe ich das Geschenk? Und: Haben wir noch Geschenkpapier?

Die Last der Familie: Frauen übernehmen unbewusst die organisatorische Rolle

Die Last der Familie: Frauen übernehmen unbewusst die organisatorische Rolle

Laura Fröhlich, selbst Mutter von drei Kindern, hat sich auf das Thema Mental Load spezialisiert, also Alltagsbelastungen durch Familien- und Hausarbeit. In der Regel sind es ihrer Erfahrung nach Frauen, die sich im Familien-, aber auch Berufsalltag im Hintergrund darum kümmern, dass alles rund läuft. Vermeintliche Kleinigkeiten wie das Zurückbringen von ausgeliehenen Büchern, das Besorgen von Geschenken, das Vereinbaren von Terminen, Fahrdienste zum Training der Kinder, der gefüllte Kühlschrank - diese Alltagsorganisation läuft meist nebenbei, wenig wertgeschätzt und unbezahlt ab, oft neben der eigenen Berufstätigkeit.

„Alle verlassen sich auf mich“ - eine Erfahrung, die viele Frauen kennen. Zur Organisation des Alltags und Erledigungen kommt die oft kräftezehrende Fürsorgearbeit, das emotionale Dasein für Kinder und mitunter auch die älter werdenden Eltern.

Katerstimmung bei Frauen: Die Belastung durch Alltagsorganisation und Fürsorgearbeit

Katerstimmung bei Frauen: Die Belastung durch Alltagsorganisation und Fürsorgearbeit

Das Problem: „Wer sich kümmert, muss viel im Blick haben und wird immer besser darin zu sehen, was alles getan werden muss“, sagt die Autorin. Und bevor man andere um lange um Unterstützung bitte, beobachtet Fröhlich die Haltung: „Dann mach ich's eben schnell selbst“. Das Loslassen und Abgeben falle immer schwerer. Ein weiteres Problem: „Wer die To-do-Liste voll hat, macht alles gleichzeitig“, sagt die Expertin. Multitasking und dauernde Unterbrechungen wirkten aber „wie eine durchzechte Nacht auf das Gehirn, wie ein Kater - nur ohne Party“.

Erschöpfungskreislauf - Aus dem Gefühl heraus, für alles zuständig zu sein, hätten Betroffene oft nicht mehr die Möglichkeit, auszuruhen oder Hobbys nachzugehen. „Fürsorgende sind total am Ende, weil sie für sich keinen Raum und Zeit mehr finden.“

Ein Grund seien traditionelle Rollenbilder. Noch immer werde gesellschaftlich Care-Arbeit mit Weiblichkeit verbunden: „Frauen, die sich kümmern, sind für uns ein normales Bild.“ Scham und Schuldgefühle, nicht zu genügen, hinderten Frauen daran, sich Entlastung zu suchen, die dringend geboten wäre. „Wir trauen uns nicht, weil wir denken, wir müssten alles alleine schaffen.“

Um Mitgefühl auch mit sich selbst zu gewinnen, empfiehlt Fröhlich, sich zu fragen: „Was leiste ich den ganzen Tag? Welche Aufgaben und Verpflichtungen habe ich? Welche 'Pakete' trage ich mit mir herum?“ Zudem rät sie, sich morgens fünf Minuten Zeit für drei Fragen zu nehmen: „Wie geht es mir gerade? Was sind die wichtigsten drei Dinge, die heute zu erledigen sind? Und was tue ich mir heute Gutes?“

Fröhlich, die auch Seminare zu dem Thema gibt, hält es für „völlig normal, in unserer Gesellschaft überfordert zu sein“. Umso wichtiger sei es, sich ohne schlechtes Gewissen ein Netzwerk aufzubauen und für Entlastung zu sorgen. Das fange in der eigenen Familie an. Ein Tipp der Autorin sind Klebezettel, auf der jede kleine Aufgabe notiert wird, die zu erledigen ist. Mit der ganzen Familie könne dann überlegt werden, wer sich um welche Erledigung kümmern kann. Fröhlich plädiert dafür, auch Kindern dabei Verantwortung zu übertragen - „sie wachsen daran“.

Eigene Grenzen abstecken - aber auch außerfamiliäre Erledigungen können hinterfragt werden - der Kuchen für das Kindergartenfest, das Besorgen des Geschenkes für den Kollegen, die Organisation des Straßenfestes. Hilfreich seien Sätze wie „Ich kann gerade nicht“ oder „Mir fehlen gerade die Kapazitäten, auch wenn ich's gerne machen würde“. Den könne man sich notfalls auf einem Zettel als Reminder in die Hosentasche stecken. „Lernen Sie, die Grenzen besser abzustecken - die Leute finden das meist gar nicht so tragisch.“ Im Gegenteil: Manche könne es inspirieren, wiederum selbst besser für sich zu sorgen.

Klaus Schmitz

Ich bin Klaus, ein Experte und leidenschaftlicher Autor für Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über aktuelle Ereignisse in den Bereichen Kultur, Wirtschaft und Sport. Ich bin stets bestrebt, unseren Lesern fundierte und aktuelle Informationen zu liefern, die sie informieren und zum Nachdenken anregen. Mit meiner langjährigen Erfahrung im Journalismus und meiner Liebe zur deutschen Sprache bin ich stolz darauf, Teil des Teams von Real Raw News zu sein.

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