Art von Güte im Kino: Emma Stone spielt wieder bei Yorgos Lanthimos

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Art von Güte im Kino: Emma Stone spielt wieder bei Yorgos Lanthimos

Die sensationelle Kino-Nachricht des Tages: Die preisgekrönte Schauspielerin Emma Stone wird wieder mit dem renommierten Regisseur Yorgos Lanthimos zusammenarbeiten. Nach ihrem großen Erfolg in The Favourite aus dem Jahr 2018, in dem sie die Rolle der Abigail Hill spielte, werden die beiden nun ein neues Projekt auf die Beine stellen. Die geniale Schauspielerin und der visionäre Regisseur haben bereits in der Vergangenheit bewiesen, dass sie ein unbezahlbares Team sind. Wir dürfen uns also auf ein weiteres Meisterwerk freuen!

Yorgos Lanthimos' neuer Film: Ein Meisterwerk oder nur eine Fingerübung?

Einen Film von solch kreativem Reichtum, von solcher Skurrilität und Originalität wie Yorgos Lanthimos' „Poor Things” bekommt man im Kino höchstens alle zehn Jahre zu sehen. Wenn nun der griechische Regisseur gerade einmal zwölf Monate, nachdem „Poor Things” in Cannes seine Premiere feierte, ebenda bereits seinen neuen Film präsentiere, kann man sicherlich nicht ein weiteres Meisterwerk erwarten.

Im Vergleich zur experimentellen Ausgereiftheit des Vorgängerfilms wirkt „Kinds of Kindness” dann auch eher wie eine Fingerübung eines Regisseurs. Das fast dreistündige Werk ist als Triptychon angelegt und erzählt drei verschiedene Kurzgeschichten, die von ein und demselben Ensemble gespielt werden. Mit dabei ist natürlich wieder Emma Stone, die seit „The Favourite” (2018) zu einer festen Größe im Lanthimos-Universum geworden ist, sowie als Neuzugang Jesse Plemons („Civil War“), der in Cannes sogleich als bester Darsteller ausgezeichnet wurde.

Die drei Teile des Triptychons

Die drei Teile des Triptychons

In der ersten Story spielt Plemons den devoten Angestellten Robert, der jeden Tag von seinem Chef Raymond (Willem Dafoe) einen handgeschriebenen Zettel mit Anweisungen bekommt. Darauf ist detailliert vermerkt, was er anziehen, welche Nahrung er zu sich nehmen soll und wann genau er mit seiner Frau Sarah (Hong Chau) Sex haben darf.

Im zweiten Teil schlüpft Plemons in die Rolle des Polizisten Daniel, der allen Halt verliert, nachdem seine Frau bei einer Forschungsreise auf See vermisst gemeldet wird. Als Liz (Emma Stone) nach Monaten wieder auftaucht, ist Daniel fest davon überzeugt, dass im Körper seiner Frau eine andere Person lebt.

Im dritten Teil sind Emily (Stone) und Andrew (Plemoms) als Mitglieder einer Sekte ihren Gurus (Dafoe/Chau) treu ergeben. In einem lilafarbenen Dodge-Challenger rasen sie durch New Orleans und Umgebung, auf der Suche nach einer ominösen Zwillingsfrau (Margaret Qualley), die mit ihren übernatürlichen Fähigkeiten Tote zum Leben erwecken kann.

Ein Film zwischen Sarkasmus und Grausamkeit

Mit „Kinds of Kindness“ knüpft Lanthimos eher an seine früheren Werke und die Zusammenarbeit mit Drehbuchautor Efthimis Filippou an, mit dem er auch schon „Lobster“ (2015) und „Killing of a Sacred Deer“ (2017) realisiert hat. Der Erzählton ist deutlich sarkastischer, der Humor tiefschwarz und die pointierten Gewaltbilder grausamer, als man es von „Poor Things“ gewohnt ist.

Auch wenn die drei Storys auf der Handlungsebene nicht verknüpft sind, werden sie durch Variationen wiederkehrender Motive miteinander verbunden: Kontrolle, Macht, freier Wille, Sex, Unterwerfung sowie die blinde Sehnsucht nach Zugehörigkeit und Anerkennung leuchten als Themen immer wieder in schrillen Farben auf, deren Vertiefung jedoch dem Publikum selbst überlassen wird.

Zuweilen etwas angestrengt wirken Lanthimos’ Bemühungen der eigenen, potenziellen Mainstreamisierung Einhalt zu gebieten, von welcher der cineastische Exzentriker auch nach allen Oscar-Ehren weit entfernt ist. Echte Fans werden diese hochkonzentrierte Stilübung genussvoll schaudernd einsaugen. Neulinge, die erst durch „Poor Things“ dazu gekommen sind, werden angesichts des kompromisslosen Sarkasmus möglicherweise zurückschrecken.

Von dem feministisch-humanistischen Geist, mit der Emma Stones Bella Baxter dem Zynismus der Welt in „Poor Things“ die Stirn geboten hat, ist entgegen den Versprechungen des Filmtitels in „Kinds of Kindness“ nichts mehr zu spüren.

Holger Peters

Ich bin Holger, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Durch meine fundierten Recherchen und mein Gespür für relevante Themen trage ich dazu bei, unseren Lesern stets aktuelle und informative Inhalte zu präsentieren. Mein Ziel ist es, die Vielfalt und Tiefe der deutschen Nachrichtenlandschaft abzubilden und unseren Lesern einen umfassenden Überblick über das Geschehen im Land zu bieten.

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