Beyoncé: Wie gut ist ihr neues Album Cowboy Carter?

Beyoncé, eine der bekanntesten und erfolgreichsten Künstlerinnen der Musikbranche, hat kürzlich ihr neues Album Cowboy Carter veröffentlicht. Die Fans waren gespannt darauf, zu hören, was die Queen of Pop dieses Mal zu bieten hat. Das Album verspricht eine Mischung aus verschiedenen Stilen und Genres, die typisch für Beyoncés künstlerische Vielfalt sind. Die Musikwelt ist gespannt darauf, wie gut dieses Album ankommen wird und ob es die hohen Erwartungen erfüllen kann. Cowboy Carter wird sicherlich von den Fans und Kritikern gleichermaßen genau unter die Lupe genommen werden, um zu beurteilen, ob es ein weiterer Meilenstein in der beeindruckenden Karriere der Musikikone darstellt.

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Beyoncés neues Album 'Cowboy Carter': Ein revolutionäres akustisches Essay

Man müsste von nun an eigentlich jeden Monat eine Besprechung dieses Albums bringen. Es ist so vollgestopft mit Anspielungen, Bezügen, mit Hyperlinks und Zitaten, dass jeder Hördurchgang schlauer macht und tiefer blicken lässt. Beyoncé fordert das Publikum ebenso heraus wie die Beatles es 1968 mit dem weißen Album taten. Und um direkt mal mit einem Missverständnis aufzuräumen, das blind machen könnte für den Kern dieses Werks: „Cowboy Carter“ wird oft als Country-Platte bezeichnet, doch genauso könnte man sagen, „Moby-Dick“ sei ein Buch über einen Wal. Stimmt zwar irgendwie, greift aber zu kurz, bleibt an der Oberfläche, geht an der Sache vorbei. Was aber ist in diesem Fall die Sache, der Kern? Zunächst einmal dieses: Beyoncé ist so selbstbewusst und stark, dass sie ein 79 Minuten langes Album veröffentlichen kann, das ohne offensichtlichen Radio-Hit auskommt. Es sprengt die Ketten, in die man Pop allzu oft legt, es funktioniert eher wie ein akustischer Essay, ein akademischer Diskurs, und es ist darauf angelegt, diskutiert und mit Fußnoten versehen zu werden. „American Requiem“, so lauten die letzten Verse: „them old ideas are buried here“. Die alten Ideen werden hier begraben. „Cowboy Carter“ folgt in einer angekündigten Trilogie als „Act II“ auf den ersten Akt „Renaissance“. Das Vorgängeralbum widmete Beyoncé der schwarzen Dance Music, die aus der schwulen Subkultur entstand. Nun arbeitet die in Texas aufgewachsene Künstlerin die Wurzeln der Countrymusik heraus, die auf die frühen Cowboys zurückgeht, die oft versklavte Schwarze gewesen sind. Sie erzählt die Geschichte eines Genres neu, das nicht-weiße Künstlerpersönlichkeiten lange ausschloss. Die schwarze Country-Pionierin Linda Martell hat mehrere Auftritte auf dieser zum Teil wie eine Radioshow angelegten Produktion, und sie sagt, dass Genres eine Beschränkung seien, und solche Beschränkungen kenne diese Platte nicht. Beyoncé covert „Blackbird“ von den Beatles (im Original auf dem weißen Album), zu dem Paul McCartney vom Civil Rights Movement inspiriert worden ist. Sie covert „Jolene“ von Dolly Parton und verändert den Text so, dass nun eine starke Frau spricht, die von sich selbst sagt, sie sei eine Queen. Sie singt mit Partons Patentochter Miley Cyrus im Duett, mit Post Malone und Willie Nelson. Sie versammelt Songskizzen und gesprochene Interludes, und durch all das ziehen sich Nervenbahnen, die zu weiteren Subtexten führen. Beispielhaft ist „Ya Ya“. Es steigt mit „These Boots Are Made For Walkin‘“ von Nancy Sinatra ein, Beyoncé versammelt ihre Gang, dann legt sie los und erzählt ihr Leben, bis der Song bricht und plötzlich wie ein frühes Tina-Turner-Stück anmutet, das wiederum von den Beach Boys gekapert wird, wenn Beyoncé „Good Vibrations“ interpoliert. 1000 Ideen, 1000 offene Browser-Tabs.

Beyoncé

Beyoncé's 'Cowboy Carter': Ein kühner Genremix mit tiefen Subtexten und überraschenden Interludes

„Cowboy Carter“ ist ein Requiem auf ein gespaltenes Amerika, und zu den vielen Kommentaren, die dazu erschienen sind, klingt derjenige nicht unlogisch, der nahelegt, das Album sei vielleicht schon vor „Renaissance“ entworfen worden. Tatsächlich knüpft es an „Daddy Lessons“ an, den Countrysong auf dem Album „Lemonade“, den Beyoncé 2016 mit den Dixie Chicks bei den Country Music Awards aufführte, wofür es teils rassistische Kommentare gab. Das ist eine überwältigende Platte, die man kaum nebenbei hören kann. Ein Kunstwerk, das mit vollem Einsatz geschaffen wurde und vom Publikum vollen Einsatz verlangt. Es ist stellenweise dornig, theorielastig, es ist ein Abgesang, ein Bruch, ein Steinbruch auch, und immer wieder erheben sich daraus unglaublich schöne Stücke wie „16 Carriages“, „Bodyguard“ und „II Hands II Heaven“. Das sei kein Country-, sondern ein Beyoncé-Album, sagt die Künstlerin selbst. Und auch wenn man monatelang damit zu tun haben wird, alles zu erfassen, würde man am liebsten schon gleich jetzt den Abschluss der Trilogie hören.

Heidi Schulze

Ich bin Heidi, eine Journalistin bei der Webseite Real Raw News. Unsere digitale Generalistenzeitung konzentriert sich auf nationale Nachrichten in Deutschland, sowie auf Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse. Als Teil des Teams von Real Raw News ist es meine Leidenschaft, fundierte und relevante Berichterstattung zu liefern, um unsere Leser stets auf dem neuesten Stand zu halten. Mit meiner Erfahrung und meinem Engagement für Qualitätsjournalismus strebe ich danach, die Vielfalt der Nachrichtenlandschaft in Deutschland abzubilden und wichtige Themen zu beleuchten.

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