Cannabis in Nordrhein-Westfalen: Warum Schulen es auf dem Schulhof nicht verbieten dürfen

Cannabis in Nordrhein-Westfalen: Warum Schulen es auf dem Schulhof nicht verbieten dürfen

In Nordrhein-Westfalen gibt es eine kontroverse Debatte über die Verwendung von Cannabis auf Schulhöfen. Während viele fordern, dass Schulen das Rauchen von Cannabis auf ihrem Gelände verbieten sollten, gibt es auch Stimmen, die davor warnen, dass ein solches Verbot kontraproduktiv sein könnte. Tatsächlich haben Schulen in Nordrhein-Westfalen keine rechtliche Grundlage, um Cannabis auf dem Schulhof zu verbieten. Dies liegt daran, dass die Verantwortung für die Drogenpolitik bei den Bundesländern liegt und nicht bei den Schulen. In diesem Artikel werden wir uns mit den Gründen auseinandersetzen, warum Schulen in Nordrhein-Westfalen Cannabis auf dem Schulhof nicht verbieten dürfen.

Cannabis in Schulen: Warum Volljährige ihre Dosen mitbringen dürfen

Das nordrhein-westfälische Bildungsministerium hat Schulen informiert, dass sie nicht verbieten können, dass volljährige Personen - Schüler oder Lehrkräfte - Cannabis mit in die Schule bringen. Laut geltendem Gesetz dürfen volljährige Menschen Cannabis besitzen, und dies gilt auch für die Schule.

Warum ist der Besitz erlaubt? Volljährige Menschen dürfen laut geltendem Gesetz jetzt Cannabis besitzen. Das bedeutet, dass volljährige Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte bis zu 25 Gramm Cannabis in der Schule mit sich führen dürfen, führt das Schulministerium im Erlass aus. Ebenso, wie sie auch Zigaretten oder Pfeifentabak dabei haben dürfen.

Schulen müssen Cannabis-Verbote aufgeben - was jetzt passiert

Die Schulen werden nachdrücklich empfohlen, in der Schulordnung oder auf andere geeignete Weise deutlich zu machen, dass das Mitbringen von Cannabis unerwünscht ist. Der Erlass liefert dazu einen Formulierungsvorschlag: Schulen könnten schreiben, dass das Mitbringen von Zigaretten, E-Liquids, Cannabis, Alkohol und sonstigen Suchtmitteln nicht erwünscht sei.

Kann Cannabis in Nordrhein-Westfalen tatsächlich legal sein? Ein Überblick über die neuen Regeln

Die Landeselternschaft der integrierten Schulen ist alarmiert. Dass das Bundesgesetz den Schulen keine Möglichkeit für Cannabis-Besitzverbote eröffne, sei vollkommen unverständlich, bemängelt die Organisation. Es sei dringend erforderlich, dass die Landespolitik handelt und die rechtlichen Rahmenbedingungen anpasst; man fordere eine Überarbeitung der Gesetzeslage.

Was sagen Eltern dazu? Die Landeselternschaft der integrierten Schulen ist alarmiert. Dass das Bundesgesetz den Schulen keine Möglichkeit für Cannabis-Besitzverbote eröffne, sei vollkommen unverständlich, bemängelt die Organisation.

Dürfen Lehrkräfte Taschen durchsuchen? Nein, das ist nicht zulässig. Sollte einer Lehrkraft aber Haschisch von minderjährigen Jugendlichen in die Hände fallen, so ist sie gehalten, es vorübergehend wegzunehmen und später den Eltern auszuhändigen, erläutert das Schulministerium.

Ist das Kiffen auf Klassenfahrten oder Schulausflügen erlaubt? Nach der Rechtsauffassung des Landes: Nein, weil es durch eine Klausel im Landesschulgesetz verhindert wird.

Was passiert, wenn jemand in der Schule kifft? Laut Gesetz sind Bußgelder möglich. Die Schule kann zudem selbst Disziplinarmaßnahmen gegen Schüler verhängen. Wenn Lehrkräfte gegen das Verbot verstoßen, sind dienst- oder arbeitsrechtliche Konsequenzen möglich, legt der Erlass des Landes dar.

Dürfen Cannabispflanzen in der Garten-AG gezogen werden? Auf keinen Fall. Das Land weist ausdrücklich darauf hin, dass der Anbau von Cannabispflanzen auf dem Schulgrundstück zu Lehrzwecken nicht zulässig ist.