Das 19. Jahrhundert: Von den Napoleonischen Kriegen zur Einführung der Dampfmaschine in Hilden

Das 19. Jahrhundert war ein Jahrhundert des Umbruchs und der Neuerungen. Zwischen den Napoleonischen Kriegen, die Europa in den Jahren 1803-1815 erschütterten, und der Einführung der Dampfmaschine in Hilden, einem wichtigen Meilenstein der Industriellen Revolution, vollzog sich ein Prozess des Wandels, der die Welt für immer verändern sollte. In diesem Jahrhundert, das von politischen und sozialen Umwälzungen geprägt war, entwickelten sich neue Technologien, die die Produktion und den Handel revolutionierten.

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Vom Napoleonischen Krieg zu industriellen Revolution

Napoleon Bonaparte, von 1799 bis 1804 Erster Konsul der Französischen Republik und danach noch ein gutes Jahrzehnt Kaiser der Franzosen, prägte die erste Phase des 19. Jahrhunderts nicht nur in Frankreich, sondern auch weit östlich des Rheins. Letztendlich verdankt Hilden den Standort des Hauptfriedhofes dem kleinen Franzosen.

Hilden zwischen Napoleon und Industrialisierung

Hilden zwischen Napoleon und Industrialisierung

Kurz darauf kamen die Preußen. Die industrielle Revolution hatte bereits Mitte des 18. Jahrhunderts in Großbritannien und Irland begonnen, mit Verzögerung von gut einem halben Jahrhundert schlug sie auch auf dem Festland voll durch.

1. Hauptfriedhof

1. Hauptfriedhof

Die Lage des Hauptfriedhofes verdanken die Hildener tatsächlich Napoleon Bonaparte. Unter seiner Führung geriet auch Hilden unter französischen Einfluss. Und so wurde auf Anordnung Napoleons entschieden, dass der neue Friedhof 1807 vor den Toren der Stadt errichtet werden musste. Hildener, die nicht dem Adel angehörten, waren bis dahin östlich der Reformationskirche beigesetzt worden. Wegen Seuchengefahr ordnete Napoleon jedenfalls an, dass die Friedhöfe vor die Stadttore gehören. Und mit diesem Wissen bekommen wir eine Ahnung, dass Hilden damals deutlich kleinere Ausmaße hatte, als es heute der Fall ist.

Der erste Tote, der auf dem Hauptfriedhof beigesetzt wurde, hieß übrigens Lampenscherf.

2. Großherzogtum

2. Großherzogtum

Von 1806 bis 1813 war Hilden Teil des Großherzogtums Berg, einem Satellitenstaat des französischen Kaiserreichs, der rechtsrheinisch ungefähr von Meppen bis Siegen reichte. Ab 1808 bildete Hilden mit Eller eine Stadtgemeinschaft im Kanton Richrath. Mit diesem Verwaltungsakt wurde eine Stadtgemeinschaft zwischen Hilden und Haan beendet, die mehrere Jahrhunderte währte.

Das 19. Jahrhundert

Das 19. Jahrhundert

Nach dem Ende der Ära Napoleons gingen die meisten Gebiete an Preußen, ohne dass sich zunächst in Hilden etwas Grundlegendes an den Verwaltungsstrukturen änderte. Der Anschluss an das Königreich war aber ein Motor für Hildens Entwicklung. Das 19. Jahrhundert brachte unter anderem die erste Apotheke, eine Post und beleuchtete Straßen. Als Stadt erhielt Hilden in den späten Jahrzehnten des Jahrhunderts das erste Rathaus an der Mittelstraße, ein Amtsgericht, das Sankt-Josefs-Krankenhaus und einen Neubau der Kirche St. Jacobus.

Hier noch eine Anekdote zum Krankenhaus: Das Gebäude an der Schützenstraße war zuvor als Brauerei genutzt worden und musste für den medizinischen Betrieb umgebaut werden.

3. Stadtrechte

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts war Hilden „nur“ ein Ort. Die Stadtrechte erhielt dieser Ort erst am 18. November 1861, also mehr als vier Jahrzehnte nach dem Tod Napoleons. Europa hatte sich in diesem Zeitraum durch die Industrialisierung radikal verändert und eben auch die Itterstadt.

König Wilhelm I. unterzeichnete in Berlin die Urkunde über die Verleihung der rheinischen Städteordnung an die Gemeinde Hilden.

4. Eisenbahn

Ein weiteres wichtiges Datum ist der 19. November 1874. Hilden wurde an die Eisenbahnstrecke zwischen Opladen und Düsseldorf angeschlossen. Am 3. Januar 1874 wurde die Strecke zwischen Hilden und Ohligs sowie zwischen Solingen und Remscheid eröffnet, in der Region befindet sich mit der Müngstener Brücke eines der vielleicht beeindruckendsten Bauwerke für den Eisenbahnverkehr aus dieser Zeit.

Es zeugt von dem Pioniergeist dieser Zeit.

5. Wilhelmine Fliedner

Die Tochter des Pastors Theodor Fliedner gründete 1861 eine Mädchenschule an der Mittelstraße. Zwei Jahre zuvor hatte sie das Examen am Lehrerseminar in Düsseldorf bestanden. Sie arbeitete zunächst als Hauslehrerin, ehe sie die Hildener Töchterschule gründete.

6. Industrialisierung

Rund 15 Jahre nach Verleihung der Stadtrechte war die Einwohnerzahl von Hilden um weitere fast 2000 Menschen angewachsen. Vor allem durch die Industrialisierung entstanden viele Jobs. Eine Branche, die boomte, war die Textilindustrie.

August Reyscher und sein Schwager und Gesellschafter Werner Albrecht Henning Bergmann kauften 1842 und 1845 an der Hummelsterstraße ein Gelände, auf dem sie eine Baumwolldruckerei und eine Färberei errichten ließen.

7. Haus Hildener Künstler

Ursprünglich war das Haus Hildener Künstler ein im 19. Jahrhundert errichtetes Kutscherhaus mit Pferdestall. Es war das Letzte seiner Art, das noch in Hilden steht. In gut einem halben Jahrhundert kam der Plan auf, es abzureißen. Letztendlich reifte der Wunsch es unter dem Namen H6 als einen Ort der Kunst zu etablieren und damit als Zeugnis einer Epoche zu bewahren, die Hilden geprägt hatte, von der aber viele Spuren aus dem Stadtbild verschwunden sind.

1982 konnte das Haus nach Restaurierung für die Kunst nutzbar gemacht werden.

Holger Peters

Ich bin Holger, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Durch meine fundierten Recherchen und mein Gespür für relevante Themen trage ich dazu bei, unseren Lesern stets aktuelle und informative Inhalte zu präsentieren. Mein Ziel ist es, die Vielfalt und Tiefe der deutschen Nachrichtenlandschaft abzubilden und unseren Lesern einen umfassenden Überblick über das Geschehen im Land zu bieten.

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