Denkmal erinnert an Grausamkeiten der Nationalsozialisten in Hückelhoven
In der Stadt Hückelhoven wurde ein neues Denkmal enthüllt, das an die Grausamkeiten der Nationalsozialisten während der Zeit des Zweiten Weltkrieges erinnert. Das Projekt, das von der Stadtverwaltung und der lokalen Bevölkerung unterstützt wurde, soll die Erinnerung an die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wachhalten. Durch die Errichtung des Denkmals soll auch eine wichtige Lektion für die Zukunft vermittelt werden, nämlich dass die Menschenrechte und die Demokratie stets verteidigt werden müssen. Das Denkmal ist ein wichtiger Schritt, um die Geschichte der Region aufzuarbeiten und die Erinnerung an die Opfer der NS-Zeit zu ehren.
Gedenktafel erinnert an Opfer nationalsozialistischer Zwangsarbeit in Hückelhoven
Es ist eines der dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte – die nationalsozialistische Gewaltherrschaft machte keinen Halt vor kulturellen, religiösen oder anderen Minderheiten, dabei stand Zwangsarbeit an der Tagesordnung. In Hückelhoven begann 1914 die Kohleförderung, das 500-Mann-Dorf wurde nach einiger Zeit zu einer florierenden Stadt und einem wirtschaftlich bedeutsamen Standort im Westen Deutschlands.
In Altmyhl am Hückelhovener Stadtrand entstand 1942 ein Arbeitslager für etwa 1000 Kriegsgefangene russischer Herkunft, dieses Lager wurde abwertend „Kartoffellager“ genannt und beherbergte 1943 genau 814 russische Gefangene. Unter den schlechtesten Bedingungen mussten die inhaftierten Soldaten beim Kohleabbau in der Zeche aushelfen, dabei kamen viele von ihnen ums Leben: Unterlagen belegen, dass in Altmyhl 18 Russen im Lager verstarben.
Ein Mahnmal für die Opfer
Um eine umfangreiche Aufklärung der Geschichte von Zwangsarbeitern in der Hückelhovener Zeche bemüht sich die Interessensgemeinschaft für Heimatgeschichte im Kreis Heinsberg. Nun wurde eine erste Gedenktafel für die 45 ums Leben gekommenen Zwangsarbeiter an Schacht IV auf Initiative von Peter Zubkovic vom Heimatverein eingeweiht.
Zeitzeugen berichten
Der Heimatforscher hatte zuvor Zeitzeugen und Ehrengäste eingeladen, die ihre Beiträge zum Thema mit den anderen Anwesenden teilten und spannende Einblicke in die Geschichte lieferten. Herbert Sakowski war als kleiner Junge schon einmal an der Hückelhovener Zeche, am Dienstag kehrte er wieder zurück und stellte fest: „Ich war vor 80 Jahren schon mal hier, heute erinnert mich nichts mehr an das, was ich damals vorgefunden habe“. Zeitzeuge Manfred Küsters richtete sich mit einigen Worten an seine Zuhörer. Der ehemalige Bergmann begann 1959 seine Lehre auf Sophia Jacoba und arbeitete dann bis zur Schließung 1999 in Hückelhoven. Er zeigte sich erfreut über das Mahnmal und betonte: „Möge diese Gedenktafel ein Zeichen für zukünftige Generationen sein, damit diese Fehler nie wiederholt werden“.
Bürgermeister begrüßt die Initiative
Einen Besuch an der neuen Gedenktafel ließ sich auch Bürgermeister Bernd Jansen nicht nehmen. Der Politiker erklärte: „Man kann die Zukunft nur gestalten, wenn man die Vergangenheit kennt. Ich bin dankbar dafür, dass wir sichtbare Zeichen setzen, an denen Menschen sich informieren können“.
Das Stückchen Hückelhovener Geschichte ist von nun an für alle Passanten an Schacht IV einsehbar – ein Besuch lohnt sich allemal, denn: Geschichtskenntnis stärkt das Bewusstsein für Intoleranz.
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