Der lang erwartete Trump-Schwiegengeld-Prozess hat mit den Schlussplädoyern eine weitere Hürde genommen. Nachdem die Anwälte beider Seiten ihre letzten Argumente vorgebracht haben, bleibt nun die Entscheidung des Gerichts. Die Frage, ob Donald Trump seiner Ex-Frau Melania Trump Unterhalt zahlen muss, beschäftigt die Öffentlichkeit seit Wochen. Die Anwälte von Melania Trump haben darauf hingewiesen, dass ihr Mandantin ein Recht auf angemessenen Unterhalt habe, während die Anwälte von Donald Trump argumentierten, dass die Forderungen seiner Ex-Frau überzogen seien. Nun liegt die Entscheidung in den Händen des Gerichts.
Schlußplädoyers im Trump-Schweigegeldprozess: Wie geht es weiter?
Im dramatischen Finale im Gerichtssaal 1530 des Manhattan Criminal Court schloss der Angeklagte zwischendurch seine Augen. Wie während der vorherigen 19 Verhandlungstage und 22 Zeugenaussagen des Jahrhundertprozesses gegen den ersten Ex-Präsidenten der Vereinigten Staaten.
Donald Trump demonstrierte damit am letzten Tag erneut seine Verachtung für die Staatsanwaltschaft, der er vorhält, im Auftrag von Joe Biden politische Justiz auszuüben. Genau das hat er fast jeden Tag nach den Verhandlungen in einem mit Metallgittern abgegrenzten Bereich vor Reportern behauptet.
Tatsächlich hat der amtierende US-Präsident nichts mit dem Fall zu tun. Es handelt sich um einen Prozess nach dem Recht des Bundesstaates New York, den der gewählte Chefankläger Alvin Bragg angestrebt hatte.
Die Anklage: Fälschung von Geschäftsbüchern und Vertuschung
Es ist eine ungewöhnliche Anklage, weil sie einen ehemaligen Präsidenten ins Visier nimmt. Für jeden der 34 Tatbestände drohen Trump bei einer Verurteilung bis zu vier Jahren Haft, mit einer Obergrenze von 20 Jahren, falls er in allen Punkten für schuldig befunden wird.
Und es ist ein komplexer Fall, wie das Schlussplädoyer am Dienstag noch einmal deutlich machte, in dem Staatsanwalt Josh Steinglass die Anklage noch einmal aufdröselt.
Das Schlussplädoyer: Trumps Anwalt wirft Anklagevorwürfe zurück
Steinglass musste die zwölf Geschworenen nicht nur davon überzeugen, dass Trump die Fälschung der Geschäftsbücher veranlasste, um die Rückzahlung von Schweigegeld an die Pornodarstellerin Stormy Daniels zu verschleiern. Das wäre bloß ein Vergehen. Erst in Verbindung mit dem Ziel, damit die Präsidentschaftswahlen von 2016 zu beeinflussen, wird es zur Straftat.
„Es geht um eine Verschwörung und eine Vertuschung“, eröffnete der Staatsanwalt sein Schlussplädoyer.
Der Weg nach vorne: Wie die Geschworenen entscheiden werden im Trump-Schweigegeldprozess
Die zwölf Geschworenen haben nun die Aufgabe, über das Schicksal des ehemaligen Präsidenten zu entscheiden. Es ist ein wichtiger Schritt vor den Beratungen der Geschworenen, die Instruktionen, die ihnen Richter Juan Merchan mit auf den Weg gibt.
Die Geschworenen haben danach so viel Zeit, wie sie benötigen, zu einem Urteil zu gelangen. Für einen Schuld- wie auch einen Freispruch braucht es Einstimmigkeit.
Expertin Alyssa Farah Griffin meint, eine schnelle Entscheidung der Jury sei keine gute Nachricht für den Angeklagten. Je länger es dauere, desto mehr dürfe Trump hoffen.
Unabhängig vom Ausgang des Urteils hat der designierte Präsidentschaftskandidat der Republikaner das Drehbuch für den Tag danach schon geschrieben. Der Kandidat wird sich als Sieger über eine politische Justiz oder deren Opfer inszenieren.
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