Die Archiv der Radevormwalder Firma Gira kehrt zurück nach Radevormwald

Index

Die Archiv der Radevormwalder Firma Gira kehrt zurück nach Radevormwald

Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass das Archiv der Radevormwalder Firma Gira nach vielen Jahren der Abwesenheit nun endlich wieder nach Radevormwald zurückkehrt. Dieser Schritt markiert einen wichtigen Meilenstein in der Geschichte des Unternehmens und wird von der lokalen Bevölkerung mit großer Freude aufgenommen. Das Gira-Archiv, das viele Jahre lang in verschiedenen Standorten untergebracht war, wird nun wieder an seinem ursprünglichen Standort in Radevormwald zu Hause sein. Wir sind stolz, diesem wichtigen Teil der Geschichte Radevormwalds wieder einen Platz in der Stadt zu geben.

Das Archiv der Gira-Familie kehrt nach Radevormwald zurück

Ein Archiv ist immer auch so etwas wie eine Art Seele eines Unternehmens. Und wenn eine Firma auf eine bald 119-jährige Geschichte zurückblicken kann, dann gibt es viel zu erzählen. Dies gilt vor allen Dingen dann, wenn über die Jahrzehnte hinweg Überlieferungen in einem eigenen Unternehmensarchiv gesammelt worden sind.

Im Fall des bergischen Familienunternehmens Gira waren es vor allem die Nachfahren der Firmengründer Gustav und Richard Giersiepen, die sich der eigenen Geschichte angenommen hatten. „Bei Gira hatte es wie bei vielen traditionellen Familienunternehmen schon lange ein Archiv gegeben, bevor ein echtes, professionelles Archiv aufgebaut wurde: eine Sammlung von Unterlagen und Akten, die sorgfältig aufbewahrt wurden“, erzählt Vera Giersiepen, die im Kreise der Gesellschafter so etwas wie die Hüterin dieses Erbes ist.

Ein zweiköpfiges Team aus Mitarbeiterinnen betreute gemeinsam mit ihr nach Feierabend und in der Freizeit die Überlieferungen des Unternehmens. „So konnten mit begrenzten Mitteln wenigstens die vorhandenen Bestände gesichert werden“, heißt es in einer Pressemitteilung.

Ein Blick in die Geschichte

Ein Blick in die Geschichte

Als Gira sein erstes Patent anmeldete, war es ein wichtiger Schritt in der Geschichte des Unternehmens. Heute ist Gira ein Komplettanbieter von Systemlösungen für die elektrotechnische und vernetzte digitale Gebäudesteuerung. Mit seinen zahlreichen Entwicklungen prägt und beeinflusst das Familienunternehmen seit seiner Gründung im Sommer 1905 die Welt der Elektroinstallation und Gebäudesteuerung.

Systeme, Schalter, Steuerungs-, Kommunikations- und Sicherheitssysteme von Gira finden in etwa 40 Ländern Anwendung, etwa in der Hamburger Elbphilharmonie, im Stephansdom in Wien und im Banyan Tree Hotel in Shanghai. Zudem stellt Gira Systemprodukte aus Kunststoff für die Medizintechnik her.

Das neue Zuhause des Archivs

Das neue Zuhause des Archivs

Das Gira-Firmenarchiv hat seit wenigen Tagen seine neue Heimat im „Haus im Hof“ am Campus Dahlienstraße des Familienunternehmens in Radevormwald gefunden. Die Archivarin Julia Kneiphoff-Nünnerich hat seither gemeinsam mit dem bestehenden Team aus Freiwilligen und einem spezialisierten Dienstleister die Bestände gesichtet, geordnet, in für die dauerhafte Aufbewahrung geeignete Archivboxen umgebettet, digital verzeichnet und verschlagwortet.

„Dies erleichtert bei internen und externen Anfragen die Suche ungemein“, erklärt die studierte Historikerin. „Das Meiste lässt sich so in Minutenschnelle mit wenigen Klicks in unserer Archivsoftware und dann in den Archivregalen aufstöbern.“

Ein umfangreiches Archiv

Ein umfangreiches Archiv

Im Firmenarchiv finden sich auch wichtige Produkte aus der Gira-Geschichte – wie zum Beispiel Deckel für Zahnpastadöschen, die das Unternehmen 1912 tatsächlich neben elektromechanischen Produkten hergestellt hat.

Wie umfangreich die Überlieferungen aus fast 120 Jahren Firmen- und Familiengeschichte sind, wurde im wahrsten Sinne des Wortes greifbar, als in diesem Frühjahr das Archiv von seinem bisherigen Standort im Radevormwalder Ortsteil Dahlerau zurück an den Gira-Stammsitz umzog. 27 Archivschränke, sechs Regale, 91 Umzugskartons, 323 Archivboxen, 68 Transportbehälter mit historischen Produkten und 14 Musterkoffer wechselten den Standort.

Dahinter stecken 400 laufende Meter Akten, Dokumente und Urkunden, über 10.000 Fotos und Dias, mehr als 500 historische Abbildungen, eine große Anzahl an Druckschriften wie Kataloge und Broschüren, Plakate, Datenträger und Filme, aber auch zahlreiche museale Gegenstände.

„Zu Letzteren zählen natürlich ausgewählte Lösungen aus der langen Gira-Innovationsgeschichte, zudem Werkzeuge und Werkstücke“, berichtet die Archivarin. „Aber auch Deckel für Zahnpastadöschen sind darunter, die Gira 1912 als metallverarbeitender Betrieb tatsächlich neben Schaltern und Steckdosen hergestellt hat.“

Zukunftsvisionen

Zukunftsvisionen

Auf 120 Quadratmetern haben die Überlieferungen im „Haus im Hof“ auf dem Gira-Campus an der Dahlienstraße eine neue Heimat gefunden. Damit steht hier doppelt so viel Platz zur Verfügung wie am bisherigen Standort. Dies ist auch deswegen nötig, weil die Sammlung an Bewahrenswertem aus der Unternehmensgeschichte, wie es in der Natur der Sache liegt, weiter wachsen wird.

„Wir möchten die hier versammelten Schätze aus der Unternehmens- und Familiengeschichte natürlich auch heben und zugänglich machen“, betont Julia Kneiphoff-Nünnerich. Immer wieder erzählt sie daher auf den Kanälen der internen und externen Gira-Kommunikation spannende „Geschichten aus der Geschichte“ des Familienunternehmens.

Zudem hat sie schon längst das 125-jährige Bestehen des Mittelständlers im Blick, das es 2030 zu feiern gilt. „Natürlich werden wir bei der Gelegenheit auch einen intensiven Blick zurückwerfen“, kündigt die Unternehmensarchivarin an. Für diesen Anlass sammelt sie übrigens fleißig zusätzliches Material.

Wer in seinem privaten Besitz also noch interessante Fundstücke aus der Gira-Geschichte hat – egal ob Prospekte, Produkte, Fotos oder Ähnliches mehr – darf sich gerne per E-Mail bei der Archivarin melden unter [email protected].

Heike Becker

Ich bin Heike, Journalistin bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Fokus auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Bei uns dreht sich alles um Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Nachrichten. Meine Leidenschaft gilt dem Schreiben und der Berichterstattung über relevante Themen, die unsere Leserinnen und Leser interessieren. Mit fundierten Recherchen und einem kritischen Blick auf aktuelle Geschehnisse möchte ich dazu beitragen, dass unsere Leserschaft stets bestens informiert ist und sich eine fundierte Meinung bilden kann.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Go up