Die Kopie des Baegert-Altars mit Schwanenburg bleibt in Kleve

Die Kopie des Baegert-Altars mit Schwanenburg bleibt in Kleve

In einer Entscheidung, die die Kunstwelt von Kleve erschüttert hat, wurde festgelegt, dass die Kopie des Baegert-Altars mit Swaneburg weiterhin in Kleve verbleiben wird. Diese Ikone der lokalen Kunstgeschichte hat eine lange Debatte unter Kunstkennern und Historikern ausgelöst. Die detaillierte Kopie, die die Schönheit und den historischen Wert des originalen Altars widerspiegelt, wurde von Experten als ein Juwel der künstlerischen Reproduktion gelobt. Die Entscheidung, die Kopie in Kleve zu belassen, markiert einen wichtigen Schritt in der Bewahrung des kulturellen Erbes der Region. Kunstliebhaber und Besucher haben damit die Möglichkeit, dieses bedeutende Stück Geschichte hautnah zu erleben.

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Digitale Kopien von Kunstwerken erfordern analoge Expertise und handwerkliches Können

Digitale Kopie hört sich einfach an: Man macht einen Scan, dann spucken Computer und Drucker die Kopie mitsamt Rahmen als „Digitalisat“ aus. Fertig. Es könnte so einfach sein – ist es aber nicht. Tatsächlich ist dieses „Digitalisat“ von Kunst in ganz großen Teilen analog und verlangt nach kundigen Handwerkern und Künstlern, nach guten Technikern im Museum, wie sie das Kurhaus beschäftigt. Das machten Ralf Meyer und Wolfram Jopp von der Julius Fröbus GmbH jetzt beim „Resonanzraum Kunst“-Abend im Klever Museum Kurhaus deutlich.

Der trauernde Frauenkopf wurde 1520 gemalt. Foto: Markus van Offern (mvo) Da hieß es „Kunst & Kopie“ und es ging um die Frage, wie man per Digitalisierung und Kopie Kulturerbe rettet oder überhaupt zugänglich macht und wie eine solche Kopie zu bewerten ist und wie sie entsteht. Denn für die laufende Jan-Baegert-Ausstellung „Schönheit & Verzückung“ im Museum Kurhaus wurden etliche Kopien gemacht.

In der Ausstellung wurden so Werke Baegerts, die nicht ausgeliehen werden konnten, durch so genannte Digitalisate ersetzt und machen die Ausstellung zur gelungenen Gesamtschau. Zum Schluss des Abends gab es wunderbare Impressionen von der Fröbus-Arbeit und der Kunst Baegerts im Film von Dokumentarfilmer Shuchang Xie. Regelrecht im Mittelpunkt der Ausstellung steht die Kopie des großen Baegert-Altars in Dortmund, der nur so von Klever Szenen wimmelt.

Die Bedeutung von Kunst und Werkstattkopien im digitalen Zeitalter analysiert

Die Bedeutung von Kunst und Werkstattkopien im digitalen Zeitalter analysiert

Und während das Original im Chor in der Dortmunder Stiftskirche nur von weitem zu betrachten ist, kommt man der Kopie im Kurhaus ganz nah – der Acht-Meter-Altar ist im Oberlichtsaal des Museums geradezu greifbar. Dieser Altar wird, wie die anderen Kopien, in Kleve bleiben und inventarisiert, verkündete Kuratorin Valentina Vlasic. Für die digitale Kopie muss das Original aufwendig gescannt werden.

So mussten die Scans vom Dortmunder Altar, um Gegenlicht zu vermeiden, nachts gemacht werden, erklärten Jopp und Meyer. Dann wird der Druck vor Ort mit den richtigen Farbtönen verglichen. Ein Rahmen aus Holz wird gebaut und Bretter werden ausgesucht und für den späteren Druck grundiert. Der Rahmen muss gestrichen werden, es gibt Punzierungen darin, das sind kleine eingeschlagene Löcher. Insgesamt 23.000 Stück, die alle mit Hammer und Beitel per Hand gesetzt werden. Gold-Pigmente müssen mit dem Pinsel aufgemalt werden, sowohl auf den Rahmen als auch im Bild.

Und ein Firnis, der durchsichtig auf dem Gemälde liegt, bekommt der Druck auch. Und zwar spiegelnd an den Stellen, wo das Original spiegelt, und matt, wo das Original matt ist. Kunsthistorikerin Martina Dlugaiczyk aus Münster hatte zu Beginn in ihrem Vortrag erklärt, dass die Werkstatt-Kopie im Mittelalter letztlich wie ein Original gewertet wurde.

Holger Peters

Ich bin Holger, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Durch meine fundierten Recherchen und mein Gespür für relevante Themen trage ich dazu bei, unseren Lesern stets aktuelle und informative Inhalte zu präsentieren. Mein Ziel ist es, die Vielfalt und Tiefe der deutschen Nachrichtenlandschaft abzubilden und unseren Lesern einen umfassenden Überblick über das Geschehen im Land zu bieten.

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