Die „Untertagewelt“ der Kumpel in Essen ist ein faszinierender Einblick in die harte Arbeit der Bergleute, die unter Tage arbeiten. Mit dem 16-Kilo-Hammer schuften sie Tag für Tag, um die kostbaren Rohstoffe zu fördern. Diese Männer riskieren ihr Leben, um die Energieversorgung des Landes sicherzustellen. Die Arbeitsbedingungen sind extrem anspruchsvoll und erfordern ein hohes Maß an körperlicher und mentaler Stärke. Doch trotz der Strapazen und Gefahren, die mit diesem Beruf einhergehen, sind die Kumpel stolz auf ihre Arbeit und leisten einen wichtigen Beitrag zur Wirtschaft. Diese Reportage wirft einen Blick hinter die Kulissen und zeigt die Entbehrungen, aber auch den Stolz und die Solidarität der Bergleute.
Authentische Einblicke: Neue Ausstellung „Untertagewelt“ in Essener Zeche Zollverein eröffnet
Mehr als 16 Kilogramm wiegt der Abbauhammer, mit dem Bergarbeiter einst acht Stunden lang Kohle aus dem Gestein hauen mussten. Originalwerkzeuge wie dieses sollen den Besuchern der Essener Zeche Zollverein künftig einen authentischen Eindruck von der harten Arbeit unter Tage vermitteln. Auf der einst weltgrößten Zeche wird an diesem Sonntag die Dauerausstellung „Untertagewelt“ offiziell mit einem Festakt eröffnet.
Geschichte zum Anfassen: Besucher tauchen in harte Bergarbeiterarbeit ein in Essens Zeche Zollverein
Die Ausstellung zeigt unter dem Motto „Untertagewelt“ mit vielen Fotos, Filmen, Tonaufnahmen und Originalwerkzeugen, wie hart die Arbeit beim Kohleabbau in mehr als 1000 Metern Tiefe war. Die 1986 geschlossene Essener Steinkohlenzeche hatte in Spitzenzeiten über 8000 Menschen beschäftigt. Seit dem Ende des deutschen Steinkohleabbaus 2018 sei der Weg unter Tage verschlossen, sagte der Chef des Ruhrmuseums, Prof. Theodor Grütter.
Die Ausstellung beginnt mit einer stark vergrößerten historischen Aufnahme vom Abbau an einem nur etwa einen Meter mächtigen Kohleflöz. Die Kumpel mussten dabei in drückender Enge schuften und waren kaum geschützt. Unfälle durch herabfallendes Gestein hätten in der Anfangszeit immer gedroht, sagte Grütter. Insgesamt hätten im Ruhrbergbau weit mehr als 1000 Menschen ihr Leben gelassen.
Die Ausstellung zeigt, dass Kumpel schon früh von weither kamen – aus Niedersachsen und Ostpreußen, aus Portugal, der Türkei und Südkorea. Zeitweise mussten auch Zwangsarbeiter unter Tage schuften. Zum Arbeitsalltag gehörten dabei lange Wege unter der Erde – allein die Zeche Zollverein hatte zuletzt rund 120 Kilometer unterirdisches Streckennetz.
Die Arbeit der Kumpel habe über hundert Jahre lang zum Wohlstand Europas beigetragen, sagte Grütter. Zu sehen sind aber auch die negativen Begleiterscheinungen: Als Folge des Kohle- und Gesteinsabbaus muss bis heute in riesigen Mengen Grubenwasser abgepumpt werden, damit das Ruhrgebiet nicht in Teilen versinkt. Für diese sogenannten Ewigkeitslasten fallen laut Schrimpf jedes Jahr in Deutschland rund 250 Millionen Euro an.
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