Die Niederrhein Sinfoniker spielen auf dem Uerdinger Marktplatz open air

Die Niederrhein Sinfoniker spielen auf dem Uerdinger Marktplatz open air

Am Samstag, den 17. Juli, wird der Uerdinger Marktplatz zum Veranstaltungsort einer besonderen musikalischen Veranstaltung. Die Niederrhein Sinfoniker, eines der bekanntesten Orchester der Region, werden auf dem Marktplatz open air auftreten. Unter der Leitung des erfahrenen Dirigenten Maestro Giovanni Conti werden die Musiker ein abwechslungsreiches Programm präsentieren, das von klassischen Meisterwerken bis hin zu modernen Kompositionen reicht. Der Eintritt zu diesem kostenlosen Konzert ist frei, und die Besucher können sich auf einen unvergesslichen Abend mit herrlicher Musik und einer beeindruckenden Atmosphäre freuen.

Klassische Musik unter freiem Himmel: Niederrhein Sinfoniker spielen auf dem Uerdinger Marktplatz

Puh, das ist schwere Kost. Klassik ist nix für mich. Und warum soll man überhaupt in ein Konzert gehen, wo heute auf Mouseclick jeder Sound sekundenschnell abrufbar ist? Sebastian Engel kennt solche Einwände - und hält sie für grundweg falsch. „Da müssen wir gegensteuern“, sagt er.

Engel ist Kapellmeister der Niederrheinischen Sinfoniker und musikalischer Assistent von Generalmusikdirektor Mihkel Kütson am Theater Krefeld und Mönchengladbach. Und er bringt ein neues Format nach Krefeld: das Promenadenkonzert. Klassische Musik, locker und leicht serviert unter freiem Himmel.

Promenadenkonzert in Krefeld: Die Niederrhein Sinfoniker bringen Klassik in den Sommer

Die Premiere ist am Freitag, 5. Juli, ab 19.30 Uhr auf dem Uerdinger Marktplatz. Die Uerdinger Gastronomie begleitet das Konzert mit sommerlichen Genüssen, die zum Programm passen: die schönen nordischen Melodien aus Griegs „Peer Gynt Suite“ hat Engel ausgesucht und einen Mozart-Block mit der beliebten Ouvertüre zur Oper „Hochzeit des Figaro“ und der Romanze aus dem Es-Dur-Hornkonzert - und da gleich mit einer Überraschung. Der australische Posaunist Joshua Davis hat gemeinsam mit der kubanischen Saxofonistin Yuniet Lombida Mozart in kubanische Rhythmen gekleidet zu einem „Rondo alla Mambo“.

„Der 5. Juli in Krefeld und der 7. Juli, bei dem wir das Programm im Rheydter Schlosspark spielen, sind unsere letzten Arbeitstage, damit verabschieden wir uns als Niederrheinische Sinfoniker heiter in die Ferien“, sagt Engel.

Musik unter den Sternen: Die Niederrhein Sinfoniker spielen am Uerdinger Marktplatz

„Das ist eine Einladung an die Öffentlichkeit. Auch das Publikum verlässt ja den geschlossenen akustischen Raum des Theaters und erlebt Neues.“ Klar, da kann ein Martinshorn mal in eine besonders schöne Stelle hineinbrüllen, Musiker müssen ihre Notenblätter mit Wäscheklammern am Ständer befestigen, damit sie nicht beim Windstoß wegfliegen, und mancher Klang kann auch mal in den Nebengeräuschen ein bisschen verhuschen. Aber das hat ja seinen besonderen Charme, meint der Kapellmeister.

Uerdingen ist nicht zufällig Ort der Krefeld-Premiere (in Theaterpartnerstadt Rheydt haben die Promenadenkonzerte bereits Tradition): Vor 95 Jahren ist Uerdingen in die Stadt Krefeld eingemeindet worden, das Jubiläum ist ein guter Anlass.

Pop und Jazz kultivieren Open Airs nicht erst seit Woodstock. Aber auch die Klassik braucht den Freiraum, in dem Musik ganz anders hörbar ist. „Der Klang wird nicht durch Mauern begrenzt. Vielleicht ist er zwei, drei Straßen weiter noch zu hören und macht dort neugierig“, sagt Engel. „Klassische Musik wird heute von zu Hause viel zu wenig angeboten.“

Als städtisch gefördertes Orchester haben die Niederrheinischen Sinfoniker einen Bildungsauftrag, und sie setzen auf die Kraft des Selbst-Erlebens. „Es macht einen Unterschied, wenn man live dabei ist und mit anderen erlebt, was so nur in diesem Moment passiert.“ Engel ist nicht bang um die klassische Musik: „Die Komponisten haben sie so geschrieben, dass sie beliebig oft und unterschiedlich interpretiert werden kann.“

Heute spiele man ohnehin nur die großen bekannten Werke. „Es gibt weltweit geschätzt 9000 Opern, etwa 4000 in Europa seit Monteverdi. Aber in den Theatern werden nur die Top 200 aufgeführt.“ Das sind die, die bewegen - auch nach Jahrhunderten. „Die Zauberflöte wird man in 200 Jahren noch hören, weil sie so tief geht und man sich so intensiv einfühlen kann.“

Tickets für 22 Euro können an der Theaterkasse reserviert werden: Telefon 02151 805125. Flanieren Wer spontan kommt und zuhören möchte - ohne Sitzplatz - zahlt keinen Beitrag.