Holzheimer SG verpasst nur ein Tor den Sieg gegen Fortuna Düsseldorf
Ein unvergessliches Erlebnis auf der Wolker-Anlage
Noch ganz unter dem Eindruck der aufregenden Minuten auf der mit knapp 3500 Zuschauern ausverkauften Wolker-Anlage erkundigte sich der für den Landesligisten Holzheimer SG tätige Kicker Abdelkarim Afkir bei Hamid Derakhshan mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen: „Trainer, können wir jetzt nicht jede Woche so eine Kulisse haben?“
Seine Antwort verband der 41-Jährige schlagfertig mit einem versteckten Arbeitsauftrag. „Klar, das liegt nur an Euch.“
Eine gelungene Veranstaltung
Als sich am Sonntag gegen 20 Uhr für ihn und die vielen ehrenamtlichen Helfer und Helferinnen nach vier Wochen am Limit auch der letzte Arbeitstag seinem Ende zuneigte, durfte Volz mit Recht feststellen: „Das war ein zu 101 Prozent gelungenes Event. Wir haben einen sehr guten Job gemacht.“
Auf Tuchfühlung mit einem angehenden Fußballstar: Noah Mbamba schießt ein Selfie mit einem kleinen Fan des Zweitligisten Fortuna Düsseldorf.
Die Bilanz
Holzheimer SG - Fortuna Düsseldorf 0:3 (0:2)
1. Hälfte: Kultscher (30. Wirz); Büchte, Afkir, Wolf, Ayan, Bal, Schumacher, Kawamura, Mirzada, Müller, Höfling.
2. Hälfte: Wirz (60. Schriddels); Kiebel, Büchte (80. Trotzki), Wolf, Schiffer, Sato, Joosten, Kaufmann, Mirzada, Müller, Meurer
Düsseldorf 1. Hälfte: Kastenmeier; Zimmermann, Hoffmann, Quarshie, Iyoha, Klaus, Engelhardt, Mbamba, Affo, Rossmann, Schmidt.
2. Hälfte: Czako; Boller (76. Savic), Oberdorf, de Wijs, Suso, Sobottka, Appelkamp, Manu, Yang, Niemiec, Jastrzembski
Tore 0:1 (12.) Affo, 0:2 (39.) Schmidt), 0:3 (59.) Yang
Zuschauer 3500
Ein gelungener Auftritt
Es wusste in der Tat zu beeindrucken, wie völlig stressfrei der Auftritt des gefühlten Erstliga-Rückkehrers am Jean-Pullen-Weg über die Bühne ging.
Das begeisterte selbst die Gäste aus der Landeshauptstadt.
Lob von Fortuna Düsseldorf
So schlug Fortunas Teammanager Sascha Rösler beim anschließenden Plausch im „VIP-Raum“ vor, „die Verbindung zwischen Holzheim und F95 auf jeden Fall aufrechtzuerhalten.“
Ex-Europameister Klaus Allofs, seit September 2020 Vorstandsmitglied bei Fortuna, hatte den Gastgebern bereits während der Partie ein glänzendes Arbeitszeugnis ausgestellt: „Was die Holzheimer in der Kürze der Zeit hier auf die Beine gestellt haben, ist sensationell!“
Eine familiäre Atmosphäre
Kompetente Runde: (v.l.) Simon Büttgenbach, Moderator Marc Pesch und Klaus Allofs beim Halbzeit-Talk.
Ein Lob, das Volz freilich direkt zurückgab: „Dass das hier zu einem Familiensportfest geworden ist, daran hat auch die Fortuna mit ihrer totalen Stresslosigkeit großen Anteil.
Wenn nach dem Spiel 732 Kleinkinder auf den Platz stürmen, geht einem das Herz auf.
Und die Spieler haben auf alles Autogramme gegeben, was die Kiddies dabeihatten.“
Ein positives Fazit
Trainer Daniel Thioune ging mit gutem Beispiel voran.
Obwohl von den großen und kleinen Fans geradezu belagert, stand er bestens aufgelegt für ungezählte Selfies und jedes Gespräch zur Verfügung.
Auch dem xsten an einem gemeinsamen Foto interessierten Bittsteller begegnete er freundlich: „Wenn Du bereit bist, bin ich auch bereit .“
Das vorangegangene und von den Profis mit 3:0 gewonnene Testspiel war da längst zur Nebensache geraten.
„Die 90 Minuten Fußball waren ganz am Schluss nur noch der Aufhänger“, bestätigte Volz.
„Was hängen bleibt, ist die große familiäre Anteilnahme von Jung und Alt.
Wir haben die Leute wirklich abgeholt.
Und dabei haben wir null Berührungsängste.
Uns war die Prominenz genauso wichtig wie die Familie mit drei Kiddies an der Hand.“
Eine Herangehensweise, die den Vereinsslogan „Be different!“ mit Leben füllt.
Volz: „Wir wollen anders sein als andere und die positive Stimmung in der HSG-Familie nach außen tragen.“
Danke an die Stadt
Untrennbar mit dem Erfolg der Veranstaltung im Rahmen der von F95 aufgelegten Aktion „Fortuna für alle“ sei darüber hinaus, so der Abteilungsleiter der HSG weiter, das Engagement der Stadt gewesen.
Was Uwe Talke, Christian Stoffels und Harry Homburg vom Neusser Sportamt an Unterstützung geleistet hätten, sei ganz sicher weit über die in ihren Arbeitsverträgen fixierten Pflichten hinausgegangen.
„Sie haben bei Problemen selber Lösungen präsentiert und mit angepackt.“
Ein Lob an Markus Bausch
Besonders wichtig, weil die Zeit vom Zuschlag aus Düsseldorf für dieses Spiel bis zum Anpfiff nur vier Wochen betragen habe.
Ein Lob, in das Volz explizit auch den im Klubhaus auf der Wolker-Anlage wirkenden Markus Bausch, Inklusionsbeauftragten des Platzvereins DJK Rheinkraft, einbezieht.
„Er war am Sonntag bestimmt 15 Stunden im Einsatz und hat dafür gesorgt, dass alles top lief.“
Obwohl er und seine Crew nun endlich durchatmen können, vermisste er den Stress und die Hektik der vergangenen Wochen am Montagmorgen schon fast wieder.
„Du hast jetzt, wo alles vorbei ist, so eine Leere in dir.“
Doch die Erinnerung an eine „rundum megagelungene Veranstaltung“ bleibt ihm und seinen Mitstreitern.
„Selbst das Wetter, also eins der wenigen Dinge, die du nicht beeinflussen konntest, war großartig.“
Nur ein Ziel habe man verfehlt, räumte Volz in gespielter Traurigkeit ein: „Das Ergebnis ist super, keine Frage, aber wir hätten gegen die Fortuna so gerne ein Tor geschossen.
Vielleicht wäre ein 1:5 besser gewesen als ein 0:3.“
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