Eisenharte Ehe in Xanten: Christel und Siegfried sind seit 65 Jahren verheiratet

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Eisenharte Ehe in Xanten: Christel und Siegfried sind seit 65 Jahren verheiratet

In der Stadt Xanten gibt es ein echtes Liebesmärchen, das alle anderen in den Schatten stellt. Die Eheleute Christel und Siegfried feiern in diesem Jahr 65 Jahre Ehe, eine beeindruckende Leistung, die Respekt und Bewunderung verdient. Seit 1957 sind die beiden unzertrennlich und haben gemeinsam viele Erinnerungen und Erfahrungen gesammelt. Ihre eisenharte Ehe ist ein Vorbild für alle, die sich auf die Suche nach der großen Liebe machen. In diesem Artikel möchten wir Ihnen die Geschichte dieser außergewöhnlichen Paar näherbringen und erfahren, was sie zu einem so langen und glücklichen Zusammenleben geführt hat.

Jahre Ehe: Christel und Siegfried erzählen ihre Geschichte

„So richtig Krach, den gibt es bei uns nicht“, sagt Christel Cebulla und schaut ihren Mann Siegfried an. Vielleicht ist es das, vielleicht ist es auch der gegenseitige Respekt, was der Schlüssel zu einer Ehe ist, die inzwischen 65 Jahre hält: Am Mittwoch, 28. August, feiern die beiden ihre Eiserne Hochzeit.

Und dann wandern die Gedanken sicher ein ums andere Mal zurück in eine gemeinsame Vergangenheit, die bei einem Treffen der Gewerkschaftsjugend in Bottrop begann. Sie war damals 15, er 18 Jahre alt. Recht schnell war beiden klar, dass man zusammenbleiben wollte. „Als wir geheiratet haben, war meine Frau noch 17, wurde erst drei Monate später 18“, erzählt Siegfried Cebulla, der am 9. März 1938 in Bottrop geboren wurde und drei Geschwister unter Trümmern verloren hat.

Eiserne Hochzeit

Eiserne Hochzeit

Bei einem Spaziergang hatte er Christel Cebulla gefragt, ob sie ihn heiraten wolle. Sie zögerte keine Sekunde, brauchte aber die Erlaubnis ihres Vaters, weil sie ja erst 17 war. Der Vater war einverstanden. Die Mutter war schon verstorben, Christel Cebulla musste sich um die jüngeren Geschwister (zu dem Zeitpunkt 14, drei und fünf Jahre alt) und den Haushalt kümmern, „der Vater war ja arbeiten“.

Info: Bedeutung der Hochzeitstage/Jubiläen Im Online-Lexikon Wikipedia findet sich eine Liste mit den Namen für die Hochzeitsjubiläen. Darunter sind viele Bezeichnungen, die kaum verwendet werden, zum Beispiel die Messinghochzeit für 45 Jahre verheiratet. Bekannt sind die Silberne Hochzeit (25 Jahre) und die Goldene Hochzeit (50 Jahre), genauso wie die Diamantene Hochzeit (60 Jahre) und die Eiserne Hochzeit (65 Jahre).

Die Eheleute haben schon viel erlebt, ihre Ehe hat sich in all den Jahren als beständig und stark erwiesen, trotz aller Herausforderungen in dieser Zeit. Siegfried Cebulla hat über Tage Elektriker gelernt, nach der Lehre angefangen, unter Tage zu arbeiten. An den Tag, als er und ein Kollege sich entschlossen, die Brocken hinzuschmeißen, erinnert er sich noch genau: „Wir sollten in einen niedrigen Streb 300 Meter Kabel reinziehen. Plötzlich dreht der Kollege sich zu mir um und sagt: Ich mach das hier nicht mehr weiter.“

Leben und Arbeit

Der Kollege habe den Steiger angerufen und ihm mitgeteilt, dass er um 12 Uhr Feierabend machen werde. Endgültig. „Im März 1957 hatten wir die Lehre aus, im April haben wir beide gekündigt“, sagt Siegfried Cebulla. Der Jubilar fand Arbeit bei der Gute-Hoffnung-Hütte in Sterkrade, „Maschinen-, Brücken- und Hallenbau haben die gemacht. Ich habe für die GHH auch in Kernkraftwerken als Elektriker gearbeitet.“ 26 Jahre blieb er dort, war dann zehn Jahre bei der Firma Menzenbach in Duisburg und die letzten zehn Jahre vor dem Ruhestand auf der Käserei in Niedermörmter.

„Meine Frau hat unsere zwei Söhne und die Tochter alleine großgezogen, ich war ja oft auch im Ausland auf Montage.“ Seit 2000 ist er Rentner.

Familie und Heim

Nach der standesamtlichen Hochzeit am 28. August 1959 zog Christel Cebulla zu ihrem Mann, „wir hatten ein Zimmer im Haus seiner Eltern in Bottrop“. Sie machte eine Lehre als Einzelhandelskauffrau im Laden ihrer Tante, „ich habe von morgens 6 bis abends 7 da arbeiten müssen. Und regelmäßig kamen um Viertel vor 7, als ich gerade dabei war, den Laden zu putzen, immer die gleichen Leute rein, die noch etwas einkaufen wollten.“

1970 kauften die beiden „einen Acker am Ehrenmal in Vynen“, bauten darauf ein Haus, das genügend Platz für die inzwischen fünfköpfige Familie bot. Und natürlich wurde auch der Keller ausgebaut, „wir brauchten doch eine Kellerbar“, sagt der Jubilar und lacht. Da habe man denn auch oft und tüchtig gefeiert, erzählt seine Frau.

2018 verkauften die beiden das Haus, die Kinder waren längst ausgezogen, die Söhne wohnten mit ihren Ehefrauen und den ebenfalls längst erwachsenen Kindern in Xanten, die Tochter in Marienbaum. Christel und Siegfried Cebulla zogen nach Xanten, an die Sonsbecker Straße, „weil es hier alle Geschäfte gibt, die wir brauchen“.

Sicher fahre er noch Auto, sagt der 86-Jährige, der seit 65 Jahren unfallfrei am Steuer sitzt und seit 50 Jahren Mitglied bei den St.-Martin-Schützen Vynen ist. Und natürlich hätten sie hier und da auch kleine Wehwehchen, erzählt seine Frau (82). „Aber der Kopf ist noch klar bei uns, das ist doch wichtig.“

Wichtig ist beiden auch die Familie. Die beiden Söhne sind inzwischen 62 und 59 Jahre alt, die Tochter 58. Mit der Tochter, den Söhnen, ihren Ehefrauen und den fünf mittlerweile erwachsenen Enkelkindern wollen Christel und Siegfried Cebulla am Mittwoch in den Xantener Stuben zum Eisernen Jubiläum essen gehen.

Uwe Köhler

Ich bin Uwe, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Bei uns findest du Artikel zu Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Als Teil des Teams von Real Raw News ist es meine Leidenschaft, fundierte und relevante Inhalte für unsere Leser zu erstellen und sie stets über die neuesten Entwicklungen in Deutschland informiert zu halten.

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