Energiekrise verursacht Unsicherheit und Existenzängste in Mönchengladbach

Energiekrise verursacht Unsicherheit und Existenzängste in Mönchengladbach

Die Energiekrise hat in Mönchengladbach zu einer wachsenden Unsicherheit und Existenzängsten geführt. Viele Bürgerinnen und Bürger der Stadt äußern ihre Sorge über die steigenden Energiekosten und die Auswirkungen auf ihre persönliche Wirtschaftlichkeit. Die Teuerung von Gas und Strom hat zu einer Verunsicherung der Bevölkerung geführt, insbesondere bei denjenigen, die bereits unter finanziellen Schwierigkeiten leiden. Die Stadt Mönchengladbach steht vor der Herausforderung, Lösungen zu finden, um die Bürgerinnen und Bürger zu unterstützen und die Wirtschaft zu stärken.

Energiekrise verursacht Unsicherheit und Existenzängste in Mönchengladbach

Verbraucherzentrale Mönchengladbach berichtet über steigende Unsicherheit und Existenzängste

Im vergangenen Jahr wandten sich 5343 Menschen an die Verbraucherzentrale in Mönchengladbach. Wahrscheinlich wären es noch deutlich mehr gewesen, gäbe es in der Beratungsstelle mehr Kapazitäten. Fast ein Drittel aller Anfragen drehte sich um das Thema Energie.

Edda Nowak, Fachberaterin Energierecht, sagt, dass das neue Heizungsgesetz zu großer Verunsicherung geführt habe. Was bei Reparaturen von alten Heizungsanlagen gilt, was bei Entscheidungen für eine Wärmepumpe zu beachten ist – dazu wurden etliche Empfehlungen bei der Verbraucherzentrale eingeholt.

Kunden haben Schwierigkeiten mit ihren Versorgern

Außerdem gab es noch andere Probleme in dem Bereich: Etliche Kunden hätten ihre Versorger auch nicht erreichen können, sagt Nowak. „Sie hingen stundenlang in der Warteschleife, und wenn es dann soweit war, kam es auch vor, dass Mitarbeiter einfach wieder auflegten“, berichtet Edda Nowak. Außerdem seien Briefe nicht beantwortet worden. Selbst auf Kündigungen oder Widerrufe sei häufig nicht reagiert worden, obwohl es da rechtliche Regelungen gebe.

Aufgrund der Preisbremse habe es verspätete Jahresabrechnungen gegeben, die wiederum zu erhöhten Abschlägen geführt hätten, was in manchen Haushalten zu echten finanziellen Schwierigkeiten geführt habe. Und dann habe es noch viele Preiserhöhungen gegeben, die zum Teil unberechtigt waren. Nowak: „Wir hatten eine Vielzahl von Stromsperrungen, und davon waren nicht nur Leistungsbezieher betroffen.“

Jahresbericht der Verbraucherzentrale Mönchengladbach

4572 Verbraucheranliegen wurden in 2023 in der Mönchengladbacher Beratungsstelle bearbeitet. 2142 Fälle Anliegen waren Rechtsberatungen und -vertretungen. 31 Prozent war der Anteil der entgeltbefreiten Rechtsberatungen und -vertretungen im Kerngebiet „Allgemeine Verbraucherberatung“ auf Basis einer sozialorientierten Beratung.

771 zusätzliche Kontaktaufnahmen über das landesweite Servicetelefon und über das zentrale Kontaktformular durch Mönchengladbacher Bürger kamen hinzu. 1080 Kontakte gab es bei 31 Veranstaltungen.

Beschwerden über Rücksendungen von bestellter Ware

Gehäuft haben sich laut Nazime Kirici, Leiterin der Beratungsstelle Mönchengladbach, auch Beschwerden über Rücksendungen von bestellter Ware, die vom Online-Shop trotz 14-tägigem Widerrufsrecht nicht akzeptiert wurden. „Teilweise wurde der Kaufpreis gar nicht oder nur teilweise erstattet“, berichtet Nazime Kirici.

Sie nennt das Beispiel einer Frau, die online einen Kinderwagen bestellt hatte: Als das Paket ankam und ausgepackt war, stellte die Frau fest, dass der Kinderwagen nicht die von ihr erwartete Qualität hatte. Sie packte ihn wieder ein und ließ das Paket Retour gehen. Denn vollen Preis habe der Online-Shop aber nicht erstatten wollen, sagt die Leiterin der Beratungsstelle. Die Begründung: Der Kinderwagen sei gebraucht. Er habe ja auf der Straße gestanden.

Edda Nowak hat einen weiteren Tipp: „Nicht das Paket vor die Haustür legen lassen. Dann hat man es schwer mit dem Nachweis, dass die Ware nicht ordnungsgemäß ausgeliefert wurde.“

Verbraucherberatung warnt vor Betrugsmasche in Mönchengladbach

Edda Nowak warnt vor Betrugsmasche in Mönchengladbach: Achtung, Falle!

Die Verbraucherzentrale ist 50 Jahre jung. Erfreulich für Kunden und Verbraucherschützer: Es gibt ein neues juristisches Instrument, das für sie vieles erleichtert – die Abhilfeklage, im Volksmund als Sammelklage bekannt.

Nach dem Dieselskandal sei die Musterfeststellungsklage aufgekommen, sagt Nowak. Doch dabei sei nur festgestellt worden, dass es einen Anspruch gab. Diesen hätten die Kunden aber individuell gerichtlich durchsetzen müssen. Dieser Schritt sei mit der Abhilfeklage nun nicht mehr nötig.

In der Verbraucherberatungsstelle gibt es übrigens ein neues Gesicht. Dank des Bundes- und landesgeförderten Projekts „MehrWertRevier“ konnte Lena Pech als Botschafterin für Projekte eingestellt werden. Im vergangenen Jahr konnte sie bereits Mitmachaktionen durchführen, die sich alle um das Thema Konsum und Nachhaltigkeit drehten.

Ein Beispiel: der Generationendialog in der Stadtbücherei in Zusammenarbeit mit der Hochschule Niederrhein, der Stadt und des Berufskollegs Volksgarten. Dabei kamen Senioren und Jugendliche zusammen, um voneinander zu lernen. „Die Älteren berichteten vom Gärtnern, die Jüngeren zeigten, wie man mit Handys umgeht, was man damit alles machen kann und wie man sie gegebenenfalls selbst reparieren kann“, berichtete Lena Pech.