Fehmarnbelt-Tunnel: In 7 Minuten nach Dänemark mit dem Zug erreichen

Fehmarnbelt-Tunnel: In 7 Minuten nach Dänemark mit dem Zug erreichen

Ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte des europäischen Verkehrsnetzes ist erreicht: Der Fehmarnbelt-Tunnel, der Deutschland und Dänemark direkt verbindet, steht vor seiner Fertigstellung. Ab 2029 wird es möglich sein, von Deutschland nach Dänemark in nur 7 Minuten mit dem Zug zu fahren. Dieser Tunnel unter der Ostsee wird die längste Eisenbahn-Unterwasserquerung der Welt und eine der wichtigsten Verkehrsadern Europas werden. Der Tunnel wird nicht nur die Reisezeit zwischen Deutschland und Dänemark drastisch reduzieren, sondern auch die Wirtschaft und den Tourismus in der Region ankurbeln.

Neuer schneller Weg nach Dänemark: Fehmarnbelt-Tunnel soll Reisezeit verkürzen

Deutsche Urlauber, die ihre Ferien gerne im Osten Dänemarks oder in Schweden verbringen, haben Grund zur Freude: Sie werden künftig eine kürzere Auto- oder Zugfahrt an ihr Reiseziel haben. Ein 55,1 Milliarden Kronen (rund 7,4 Milliarden Euro) teurer Tunnel soll in Zukunft die deutsche Insel Fehmarn mit der dänischen Insel Lolland verbinden.

Der Tunnel soll aus 89 Betonelementen bestehen, die in einem Spezialwerk in Rødbyhavn auf Lolland gebaut werden. Das erste Element wurde im Mai gegossen. Der dänische König Frederik X. hat das erste Segment des Fehmarnbelt-Tunnels eingeweiht. Der Monarch enthüllte vergangene Woche Montag eine Plakette an einem 217 Meter langen Betonelement, das später in einen Graben am Boden der Ostsee versenkt werden soll.

Außerdem legte er eine Münze mit seinem Bildnis in eine Kapsel, in der die Erbauer der Betonelemente weitere Objekte hinterlegt haben. Der mit 18 Kilometern nach Angaben der Firma Sund & Bælt längste Absenktunnel der Welt besteht aus einer vierspurigen Straße und einer Eisenbahnstrecke. Er soll in fünf Jahren eröffnet werden und die Fährverbindung zwischen Puttgarden und Rødby ersetzen.

Dadurch soll sich die Fahrzeit mit dem Auto von Deutschland nach Dänemark von 45 auf 10 Minuten verkürzen. Mit dem Zug soll die Fahrt sogar nur sieben Minuten dauern. Außerdem werden im Zuge des Tunnel-Baus die Schienenanbindungen sowohl in Deutschland als auch in Dänemark ausgebaut: Dort sollen laut Sund & Bælt künftig Elektrozüge mit bis zu 200 km/h fahren können.

Durch den Unterwasser-Tunnel soll sich etwa die Zugfahrt von Hamburg nach Kopenhagen drastisch verkürzen, verspricht die Firma: mit dem Zug auf zweieinhalb statt bisher rund fünf Stunden. Die Baukosten sollen durch eine Maut finanziert werden. Wie hoch sie ausfällt, wird die dänische Regierung noch entscheiden.

Der Deutsche Naturschutzbund bezeichnet das Bauvorhaben in der Ostsee als „Skandal“. Die ökologischen Folgen seien „verheerend“, zudem seien die Kosten „explodiert“.