Festival auf der Straße in Boulogne nahe Hückeswagen und Partnerstadt Étaples

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Festival auf der Straße in Boulogne nahe Hückeswagen und Partnerstadt Étaples

Am Wochenende des 21. und 22. Juli 2018 findet in der französischen Stadt Boulogne-sur-Mer, nahe der deutschen Stadt Hückeswagen, ein großes Festival auf der Straße statt. Dieses Ereignis ist Teil einer langjährigen Partnerschaft zwischen den beiden Städten und soll die kulturellen und historischen Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich fördern. Das Festival bietet eine Vielzahl von Attraktionen, darunter Live-Musik, Tanzperformances, Kunstausstellungen und kulinarische Spezialitäten aus beiden Ländern. Wir laden Sie ein, an diesem besonderen Wochenende teilzunehmen und die Freundschaft zwischen Hückeswagen und Étaples zu feiern!

Festival auf der Straße: Wandmalereien beleben Hafenstadt Boulogne

Die französische Großstadt Boulogne-sur-Mer, nur eine halbe Autostunde von Hückeswagens Partnerstadt Etaples entfernt, besitzt einen Fischerei- und Fährhafen sowie ein Zentrum für die Verarbeitung von Seeprodukten. Die Touristen schätzen es als Seebad und das Meeresmuseum Nausicaa.

Boulogne-sur-Mer: Von historischen Basiliken bis zu Streetart-Festival

Boulogne-sur-Mer: Von historischen Basiliken bis zu Streetart-Festival

Die sich weitläufig über eine Anhöhe erstreckende Stadt existiert seit den Römerzeiten, ihre schon weithin sichtbare Basilika Notre Dame innerhalb des alten Festungsrings gilt als ihr Wahrzeichen. Die strategisch vorteilhafte Lage an der Meerenge gegenüber England hat der Stadt nicht immer gutgetan. Während der deutschen Besetzung wurden 85 Prozent ihrer Fläche im Zweiten Weltkrieg durch Bombenangriffe zerstört.

Den Rand der Hafengegend dominiert eine Reihe von Hochhäusern, die in den 50er Jahren gebaut wurden. InfoEtaples ehrt Victor Hugo Etaples Auch Etaples ist mittlerweile dem Reiz der Wandmalereien verfallen. In der Straße, die nach Victor Hugos Roman „Arbeiter des Meeres“ benannt ist, befindet sich sein Porträt.

Einrichtung von Wandmalereien: Boulogne-sur-Mer feiert Kunst und Kultur

Weil sich auf Boulognes Hügel neue Siedlungen neben alten Vierteln staffeln, entstanden dort eine Menge Baulücken. Früher als überdimensionale Werbeflächen genutzt, dann befreit von Plakatwänden, haben die leeren Fassaden nun eine neue Funktion bekommen: Sie bilden insgesamt ein riesiges Reservoir für Wandmalereien.

Die nordfranzösische Stadt hat den Trend der 70er Jahre, als die Kunst immer mehr öffentliche Räume eroberte, nun neu belebt und lädt regelmäßig Künstler ein, die freien Mauern nach eigenen Vorstellungen zu gestalten. Murales, diese ausschließlich in der Öffentlichkeit präsentierte urbane Kunstform, hat sich über Lateinamerika nach Europa ausgebreitet. Als meist gegenständliche Fassadenmalerei sendet sie unterschiedliche Botschaften aus, vorwiegend politische und philosophische.

Die Hafenstadt am Ärmelkanal hat daraus ein Kulturprogramm gemacht. Regelmäßig veranstaltet man hier mit Malern aus der internationalen Kunstszene ein Streetart-Festival. Mit Ablauf August wurde nun das neunte Treffen beendet, 13 neue Arbeiten sind hinzugekommen. Jetzt wird das Publikum insgesamt 70 dieser Wandgemälde vorfinden, die auf Parcours durch die verschiedenen Stadtviertel besichtigt werden können.

Die Malereien sind überdimensional, überwiegend in hyperrealistischer Manier ausgeführt, wodurch für den Betrachter zum Teil überwältigende visuelle Effekte entstehen. Um diese zu erreichen, greifen die Künstler auf Traditionen europäischer Kunstgeschichte zurück. Dazu zählen Stillleben nach niederländischer Art, also Arrangements aus toten Naturalien, etwa geerntete Früchte, geschlachtete Tiere und Tafelgeschirr, oder Gemälde in faszinierender „tromp-l’œil-Technik“, die das Publikum des 18. Jahrhunderts in kleinen Formaten als Zimmerschmuck schätzte.

Zu den Murales-Themen gehören auch Momentaufnahmen, wie man sie von der Reportage-Kamera her kennt, Impressionen, die vorgaukeln, man sei Zeuge eines tatsächlichen, dramatischen Geschehens oder eines intimen Augenblicks. Nicht weniger zitiert werden bekannte heroische Szenen oder Symbole von knalliger Drastik. Die Künstler benutzen 3D-Effekte ebenso wie sich manche ihrer Wandbilder zu öffnen scheinen und der Betrachter in die Tiefen eines Hausinneren schaut.

Andere Street-Artists schaffen Bildflächen, die sich täuschend ähnlich in die vorhandene Architektur einfügen und damit neue Formen und Flächen suggerieren. Auf den Fassaden, die sie von Hubarbeitsbühnen aus bemalen, erzählen die Künstler kleine Geschichten mit Personenporträts. Sehr oft sind dies Menschen aus dem Viertel, die in ihrer Alltagsumgebung oder bei ihrer Berufsausübung dokumentiert werden.

Das sind Erinnerungen an die vergangene Kultur dieser Stadt, die dem Vergessenwerden entrissen werden sollen. Auf solche sehr verschiedenartige und vor allem unterhaltsame Weise ist in Boulogne ein weitläufiges Museum entstanden. Dem angereisten Betrachter macht der Rundgang es leicht, über manche Bausünden und architektonische Zumutungen der Nachkriegszeit hinwegzusehen und sich dafür für einen Augenblick in einer virtuos inszenierten Gegenwelt zu verlieren.

Hier geht es zur Bilderstrecke: Streetart-Festival in Boulogne

Holger Peters

Ich bin Holger, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Durch meine fundierten Recherchen und mein Gespür für relevante Themen trage ich dazu bei, unseren Lesern stets aktuelle und informative Inhalte zu präsentieren. Mein Ziel ist es, die Vielfalt und Tiefe der deutschen Nachrichtenlandschaft abzubilden und unseren Lesern einen umfassenden Überblick über das Geschehen im Land zu bieten.

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