Umstrittene Privilegien für die UEFA bei der EM 2024
Um den Zuschlag für die Fußball-Europameisterschaft 2024 zu bekommen, haben die deutschen Gastgeberstädte dem Europäischen Fußballverband UEFA weitgehende rechtliche, organisatorische und finanzielle Zugeständnisse gemacht. Diese reichen von den Vermarktungsrechten über Regeln für Kneipen bis hin zu Nachlässen bei der Einkommens- und Körperschaftssteuer und eigenen Landezeitnischen für das Unternehmen UEFA.
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Die Stadt München schätzt die Kosten auf 21 Millionen Euro, Hamburg geht von 30 Millionen aus. Der Rat der Stadt Düsseldorf hat 20 Millionen Euro für die Ausrichtung der EM-Spiele bereitgestellt. Ein Risiko sehen die meisten Gastgeberstädte darin nicht. Sie rechnen auch mit Einnahmen durch die EM und die Fans in den Städten.
Rekordeinnahme für die UEFA
Laut Spiegel wird eine Rekordeinnahme von 2,4 Milliarden Euro und einem Gewinn von 1,7 Milliarden Euro erwartet. Das ist in der Höhe eben nur durch die gewährten Privilegien möglich. Der Staat und die Städte verzichten damit auf Steuereinnahmen durch die UEFA. Bei den Städten werden die Einnahmen die Investition zudem bei Weitem nicht ausgleichen.
Kritik an den Privilegien
Wie soll man bei Inflation und Energiekrise, in Zeiten, in denen der Staat Milliarden ausgeben muss, um die wirtschaftlichen Folgen der Krisen abzumildern, in denen zahlreiche Unternehmen um ihr Überleben kämpfen, erklären, dass ein Verband, der mit der EM in Deutschland voraussichtlich wieder einen hohen dreistelligen Millionengewinn machen wird, Steuererleichterungen bekommt?
Restriktionen für die Bevölkerung
Keine Stehplätze bei EM-Spielen 2024. Keine Panini-Alben zur EM 2024. Wie, dass Bäcker in Düsseldorf, Gelsenkirchen oder München keine Europameister-Brote, Imbisse kein EM-Menü anbieten dürfen, weil es gegen die Vermarktungsrechte der UEFA verstoßen würde, die die Lizenzen an große Konzerne verkauft?
Kritik an der UEFA
Der Staat und die Städte verzichten auf Steuereinnahmen. InfosInternationale Pressestimmen zur EM-Vergabe. Die Kneipen in Stadionnähe dürfen die Spiele nicht auf großen Leinwänden zeigen. Das alles schränkt die Rechte der Menschen und Verdienstmöglichkeiten der Gewerbetreibenden immens ein.
Fazit
Der wirtschaftliche Faktor wird gerne hervorgehoben, wenn es um die Kritik an sportlichen Großevents geht. Es lässt sich auch nicht leugnen, dass die Gastgeberstädte durchaus davon profitieren, dass die Fans ihr Geld auch in den Städten lassen. Aber solche Wettkämpfe dürfen nicht um jeden Preis stattfinden. Schaut man sich die Zugeständnisse an die UEFA und deren Gewinne an, dann kann von einem partnerschaftlichen Verhältnis keine Rede sein. Der große Gewinner sind am Ende die Verbände.
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