Grevenbroich: Plündernder Nachwuchs im Wildfreigehege

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Grevenbroich: Plündernder Nachwuchs im Wildfreigehege

In der Stadt Grevenbroich ist ein außergewöhnlicher Fall aufgefallen, der die Öffentlichkeit alarmiert hat. Im Wildfreigehege, einem beliebten Ausflugsziel für Familien und Naturfreunde, wurden wiederholt Fälle von Plünderung gemeldet. Die Überraschung: die Täter sind nicht, wie erwartet, Erwachsene, sondern junge Tiere, die sich im Wildfreigehege aufhalten. Die Frage, die sich stellt, ist, wie es zu diesem Verhalten kommt und wie man diesem Problem entgegentreten kann. In den folgenden Absätzen werden wir tiefer in die Hintergründe dieses Phänomens eintauchen und nach Lösungen suchen.

Plündernder Nachwuchs im Wildfreigehege

„Ich habe ein Bison gesehen!“, ruft eines der Kindergartenkinder begeistert. „Wir machen einen Ausflug“, verkündet ein anderes stolz. Bisons gibt es zwar nicht im Wildfreigehege, dafür aber wunderschöne Dexter-Rinder, eine ursprünglich aus Irland stammende Art.

Egal, was für ein Tier es ist, die Sprösslinge sind hin und weg – auch von den japanischen Mini-Hirschen, deren lateinischer Name „Nippon Nippon“ lautet. „Nicht so stürmisch, ihr Lieben, sonst laufen die weg“, ermahnt die Erzieherin. Gegenseitige Rücksichtnahme wird im Wildfreigehege nämlich großgeschrieben.

Grevenbroich: Wildfreigehege wird zum Naherholungsgebiet für Jung und Alt

Grevenbroich: Wildfreigehege wird zum Naherholungsgebiet für Jung und Alt

Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald betreibt das Gehege gemeinsam mit der Stadt. Jeden Tag schaut jemand vorbei, um die Tiere zu füttern und nach den Rechten zu sehen. „Wenn jemand randaliert oder Schäden entdeckt werden, bekommen wir darüber hinaus per Mail Meldungen von Besuchern“, sagt Martina Koch, die sich als Vorsitzende der Schutzgemeinschaft engagiert.

Die Kontaktadresse ist neuerdings auf den Hinweisschildern im Gelände zu finden. Im vergangenen Jahr wurden die Wege aufgehübscht, jetzt ist der Park noch besser mit Rollstühlen, Kinderwagen und Fahrrädern zugänglich. „Wir wollen nicht nur ein Wildpark sein, sondern ein Naherholungsgebiet für Jung und Alt“, sagt Koch. Deshalb wird viel Wert darauf gelegt, dass jeder etwas für sich findet, das Spaß macht.

Der Spielplatz gleich neben dem Streichelzoo gehört zu den schönsten in Grevenbroich. In der Nähe des neuen Spielhäuschens entsteht gerade ein Klettergerüst, das bald eingeweiht werden soll. Und auf den neu installierten Relax-Liegen finden zwei Personen nebeneinander Platz, bei Bedarf wird hier auch mal ein Baby gewickelt.

Hirsch in den Tod gehetzt – Schutzgemeinschaft mahnt Leinen-Pflicht für Hunde an

Im Sommer ist im Gehege ganz besonders viel frecher Nachwuchs unterwegs. Bei den Ziegen hockt ein erst zwei Tage altes Zicklein im Futtertrog. Es ist noch ein wenig schüchtern, aber bald wird es genauso übermütig herumhopsen wie sein wenig älterer Kollege bei den Kamerunschafen.

Das macht ihm die Mama vor: Als Förster Frank Wadelpohl das Ziegengehege mit einem Eimer Trockenmais in der Hand betritt, kann er sich vor Hufen und schmatzenden Ziegenmündern kaum retten. Kurzerhand spießt er einem frechen Bock ein trockenes Brötchen auf die Hörner. Der trägt seine neue Krone mit Fassung. Sie bleibt auch nicht lange am Platz, sondern wird bald verspeist.

Nur gesunde Leckerlis für Hirsch und Kamerunschaf

Damit die Tiere weiter so fidel bleiben, brauchen sie das richtige Futter – Restmüll gehört nicht dazu. „Sie glauben gar nicht, was manche Leute hier über den Zaun werfen“, sagt Koch. „Chips, Nudeln, Bananenschalen. Im Prinzip alles, was zu Hause weg muss.“ Dass die Tiere davon krank werden, müsste eigentlich jedem bekannt sein.

Nach Ostern traf es einen der kleinen Hirsche besonders hart. Man fand ihn schwer atmend auf der Seite liegend: eine Kolik. Er musste von seinem Leid erlöst werden. Ein weiterer Hirsch kam ums Leben, als ebenfalls kurz nach Ostern mutmaßlich ein kleiner Hund unter dem Zaun durchschlüpfte und das Tier zu Tode hetzte.

Seither wird an den Haupteingängen zum Gehege sehr deutlich auf die Leinenpflicht hingewiesen. Diese besteht auch dann, wenn Hundehalter sich sicher sind, dass ihr Vierbeiner „schon nichts tun wird“. Die meisten Besucher halten sich daran – schließlich lieben die Grevenbroicher ihr Wildfreigehege. Für freien Eintritt wird viel geboten.

Dirk Werner

Als Redaktionsleiter von Real Raw News habe ich eine umfangreiche Erfahrung im Journalismus gesammelt. Mit einem starken Fokus auf nationale Nachrichten in Deutschland decke ich als digitaler Generalist Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse ab. Mein Ziel ist es, unseren Lesern stets fundierte und relevante Informationen zu liefern und sie mit spannenden Geschichten zu begeistern. Mit meiner langjährigen Expertise in der Branche stehe ich für eine professionelle und qualitativ hochwertige Berichterstattung.

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