In der Stadtkirche Wermelskirchen erklingt das Klezmer-Ensemble Tanz der Freude

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In der Stadtkirche Wermelskirchen erklingt das Klezmer-Ensemble Tanz der Freude

Am Samstag, den 12. März, erwartet die Besucher ein besonderes Konzert in der Stadtkirche Wermelskirchen. Das Klezmer-Ensemble Tanz der Freude wird die Besucher mit seiner einzigartigen Mischung aus traditioneller jüdischer Musik und modernen Einflüssen begeistern. Die Musikerinnen und Musiker des Ensembles präsentieren ein Programm, das sich zwischen Folk, Jazz und Klassik bewegt und die Zuhörer auf eine Reise durch die Welt der osteuropäischen Musik mitnimmt. Ein Abend voller Rhythmus, Melodie und Emotion, der unvergesslich bleiben wird.

Stadtkirche Wermelskirchen: Tanz der Freude erklingt in der Kirche

Stadtkirche Wermelskirchen: Tanz der Freude erklingt in der Kirche

Eine fast dreistellige Zahl an Musikfreunden fand den Weg in die Stadtkirche am Markt. Dort hatte sich das Ensemble „Dance Of Joy“ – Johanna Schmidt an der Geige, Johannes Flamm an der Klarinette, Alfred Krauss am Akkordeon und Werner Lauscher am Kontrabass – im Altarraum aufgestellt und präsentierte runde zwei Stunden ein vielfältiges wie virtuoses Programm, das sich in der Schnittmenge aus Klezmer und westlicher Klassik ohrenscheinlich absolut pudelwohl fühlte.

Nun waren Freudentänze vielleicht nicht das allererste, was einem bei der oft durchaus wehmütigen und melancholischen Klezmer-Musik in den Sinn kam. Aber das war ein Irrtum, denn nicht nur lösten sich die tragischen Momente, etwa in „Adon Olam“, ruckzuck ins furiose Wohlgefühl auf: So wild ging es da bisweilen zu, dass das Publikum den Rhythmus mitklatschte, während weiter hinten in der Kirche gar getanzt wurde.

Auch der „Flying Bulgar“ oder die Kombination aus dem Traditional „Gankino Horo“ und dem Bernstein-Gassenhauer „Amerika“ aus der West-Side-Story machten mehr als deutlich, dass es hier um die musikalische Darstellung purer Freude an Musik und Leben ging. Und es ging auch um das Brückenbauen zwischen den Kulturen, zwischen jenen des Orients und denen des Okzidents und jenen zwischen den Religionen.

Da wurden munter die Stil-Arten verbunden, so dass ein neues Großes und Ganzes entstand. Etwa bei „Johann Sebastian On The Roof“, einem kunstvoll verwobenen Medley aus Melodien des Musicals „Anatevka“, im Original „The Fiddler On The Roof“, und einer Komposition des Barock-Genies Johann Sebastian Bach.

Das funktionierte ganz wunderbar, weil Musik eben keine Grenzen kennt, weil es hier nur ein Miteinander und kein Gegeneinander gibt. Das wurde vom Publikum begeistert beklatscht, welches auch von der schieren Freude der Musiker mitgerissen wurde.

Das aber sicherlich auch erkannte, dass es den Akteuren um weit mehr als nur um Musik ging. Verdeutlicht wurde dieses Offensichtliche dann durch ein Stück wie „Kol‘Ha Oham Kulo“, zu dem Johanna Schmidt eine eindeutige Ansage machte: „Der Titel bedeutet so viel wie: ‚Die Welt ist wie eine Brücke, man darf nur keine Angst haben, darüber zu gehen.‘ Das ist ein sehr wichtiges Stück für mich, denn es ist wichtig, das Einende zu betonen, statt das Trennende. Und gegen Rassismus, Antisemitismus und Fremdenhass hilft es, Brücken zu bauen.“

Auf musikalische Art und Weise funktionierte das prima, denn ein viel schöneres – und Menschen und Kulturen verbindenderes – Bild als tanzende, fröhliche, klatschende Menschen bei einem Konzert in einer Kirche konnte es doch kaum geben.

Das Konzert von „Dance Of Joy“ war also nicht nur ein musikalisches Ereignis, sondern auch ein Statement für Toleranz, Verständigung und Frieden. Und es war ein grandioser Abschluss eines sonnig-warmen Frühlingswochenendes im Mai.

Uwe Köhler

Ich bin Uwe, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Bei uns findest du Artikel zu Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Als Teil des Teams von Real Raw News ist es meine Leidenschaft, fundierte und relevante Inhalte für unsere Leser zu erstellen und sie stets über die neuesten Entwicklungen in Deutschland informiert zu halten.

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