Indigene Künstler mit Goldenen Löwen auf der Biennale in Venedig ausgezeichnet.

Indigene Künstler mit Goldenen Löwen auf der Biennale in Venedig ausgezeichnet.

Bei der diesjährigen Biennale in Venedig wurden indigene Künstler mit dem renommierten Goldenen Löwen ausgezeichnet. Diese Anerkennung hebt die Bedeutung und Vielfalt der indigenen Kunst und Kultur hervor. Die Werke der Künstler spiegeln oft ihre tiefe Verbundenheit mit der Natur und ihren traditionellen Werten wider. Die Vergabe des Goldenen Löwen an indigene Künstler zeigt einen wichtigen Schritt in Richtung der Anerkennung und Wertschätzung von kultureller Vielfalt und indigenem Erbe in der Kunstwelt. Diese Auszeichnung unterstreicht die kreative Kraft und den kulturellen Reichtum, den indigene Künstler in die zeitgenössische Kunstszene einbringen.

Indigene Künstler mit Goldenen Löwen auf der Biennale in Venedig ausgezeichnet

Brasilianische Künstlergruppe der Huni Kuin Stamm

Brasilianische Künstlergruppe der Huni Kuin Stamm

erhält wichtige Auszeichnungen in Venedig

Schon bei dem ersten Blick auf das farbenprächtige Gebäude der Hauptausstellung bei der Kunstbiennale in Venedig wird klar, worum es den Organisatoren geht: Zeichen setzen. Eine brasilianische Gruppe, deren Künstler zu dem südamerikanischen indigenen Stamm Huni Kuin gehören, hat die Fassade gestaltet. Was die Biennale beim Betreten der Giardini verspricht, hält sie nun auch bei der Preisverleihung. Indigene Künstler haben am Samstag bei der offiziellen Eröffnung die wichtigsten Preise erhalten. Die Tore des weltbekannten Kunstereignisses in der norditalienischen Lagunenstadt sind nun für alle Besucher geöffnet. Die Kunstbiennale ist eine der wichtigsten Präsentationen zeitgenössischer Kunst. Zahlreiche kunstinteressierte Besucherinnen und Besucher werden von nun an dort erwartet. Die Ausstellung ist bis zum 24. November geöffnet.

Bei der Preisverleihung am Samstag wurden der Australier Archie Moore und die neuseeländische Künstlergruppe Mataaho Collective von der internationalen Jury mit zwei Goldenen Löwen ausgezeichnet. Bei ihren Arbeiten beschäftigen sie sich mit der Geschichte und den Traditionen der Ureinwohner Australiens und Neuseelands. Insbesondere das Gefühl des Fremdseins, das Indigene in ihren eigenen Ländern häufig verspüren, nimmt bei ihnen eine herausragende Stellung ein. Der Andrang zu den Ausstellungen von Moore und dem Mataaho Collective hielt sich in den vergangenen Tagen, als die Biennale schon für ein Fachpublikum und die Presse geöffnet war, in Grenzen. Das änderte sich jedoch schlagartig nach der Verleihung der Goldenen Löwen an sie. Lange Schlangen bildeten sich in den Giardini und im Arsenale. Die Arbeiten von Moore und dem Mataaho Collective fügen sich in das Motto der Hauptausstellung der Biennale ein.

Unter dem Titel „Stranieri Ovunque - Foreigners Everywhere“ (zu Deutsch: „Fremde überall“) befasst diese sich mit Fremdheit und marginalisierten Gemeinschaften. Auch die Themen Migration und Exil stehen dabei im Fokus, wie der Kurator der Hauptausstellung, Adriano Pedrosa, sagt.

Unter dem Titel „kith and kin“ gestaltete Archie Moore den australischen Pavillon. Er erhielt den Goldenen Löwen für den besten nationalen Beitrag. In seiner Ausstellung in den Giardini beschäftigt sich Moore mit der Geschichte der Aborigines, zu denen er selbst gehört: An den Wänden und der Decke der Ausstellung ist handschriftlich mit Kreide ein Stammbaum aufgezeichnet. Er ist Nachfahre zweier Stämme der Ureinwohner Australiens - den Kamilaroi und Bigambul. Der aufgezeichnete Stammbaum ist sein persönlicher. Er reicht Jahrhunderte zurück und umfasst fast 3500 Personen. Mit seinem Projekt wolle er frühere Familienmitglieder in die Gegenwart und Zukunft bringen, wo sie menschlicher behandelt würden, so Moore.

Die Menschheit - egal zu welchem Volk oder Stamm gehörend - sei immer unausweichlich verbunden und müsse sich die Erde teilen. Den Preis für den besten Künstler erhielt das Mataaho Collective. Die Künstlergruppe besteht aus vier Maori-Frauen. Als Maori werden die Ureinwohner Neuseelands bezeichnet. Im Arsenale zeigen die vier Künstlerinnen großformatige Faserinstallationen, die sich mit den Feinheiten des Lebens und den Wissenssystemen der Maori befassen. Die vier Künstlerinnen Bridget Reweti, Erena Baker, Sarah Hudson und Terri Te Tau arbeiten bereits seit geraumer Zeit an ihren Faserinstallationen.

Bei der 60. Ausgabe der Kunstbiennale Venedig stellen in verschiedenen nationalen Pavillons indigene Künstler aus. In dem Pavillon der USA präsentiert sich etwa erstmals ein Native American. Jeffrey Gibson gehört den Cherokee an - dem heute größten noch existierenden indigenen Volk Nordamerikas. Der grönländische Künstler Inuuteq Storch vertritt Dänemark und Glicéria Tupinambá zeigt im brasilianischen Pavillon in den Giardini ihre Arbeiten. Am Samstag wurden noch weitere Künstler ausgezeichnet. Den Silbernen Löwen für den besten Nachwuchskünstler erhielt Karimah Ashadu, die in Hamburg und Nigeria lebt. Die italienisch-brasilianische Malerin und Bildhauerin Anna Maria Maiolino sowie die türkische Grafikerin und Fotografin Nil Yalter erhielten den Goldenen Löwen für ihr Lebenswerk.

Heike Becker

Ich bin Heike, Journalistin bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Fokus auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Bei uns dreht sich alles um Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Nachrichten. Meine Leidenschaft gilt dem Schreiben und der Berichterstattung über relevante Themen, die unsere Leserinnen und Leser interessieren. Mit fundierten Recherchen und einem kritischen Blick auf aktuelle Geschehnisse möchte ich dazu beitragen, dass unsere Leserschaft stets bestens informiert ist und sich eine fundierte Meinung bilden kann.

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