Jüchen: 30 Jahre nach der Ablagerung wird die Regimentsfahne der Schützen restauriert
Am 30. Jahrestag der Ablagerung wird die Regimentsfahne der Schützen in Jüchen restauriert. Dieses bedeutende Ereignis markiert einen wichtigen Meilenstein in der Geschichte der Stadt. Die Fahne, die 30 Jahre lang in einem Depot gelagert wurde, wird nun aufwendig restauriert und für die Nachwelt erhalten. Die Restaurierung dieser wichtigen Kulturgüter ist ein wichtiger Schritt, um die Geschichte und Tradition der Stadt zu bewahren. Wir freuen uns, Ihnen die Einzelheiten dieser aufregenden Geschichte zu präsentieren.
Die Fahne der Schützen wird restauriert nach Jahren
Die Regimentsfahne des Bürgerschützen- und Heimatvereins (BSHV) wird nach Jahren restauriert. Die wertvolle Seide, auf die die noch wertvolleren Handstickereien aufgebracht waren, begann sich aufzulösen. Überall nagte der Zahn der Zeit an der Fahne, zudem wurden Spuren einer nicht immer sachgerechten Lagerung sichtbar.
Kein Wunder für Thomas Lindgens, Präsident des BSHV: „Das gute Stück ist jetzt seit drei Jahrzehnten in Gebrauch, wurde bei allen Gelegenheiten immer wieder innen wie unter freiem Himmel mitgeführt.“
Die Geschichte der Fahne
In Handarbeit wurde die Regimentsfahne damals von einer Bonner Strickmeisterin hergestellt und am 27. Februar 1994 geweiht. Auf einer Seite zeigt sie das Wappen des BSHV, auf der anderen in feinster Nadelmalerei das Haus Katz in Jüchen.
Die Restaurierung
Alexander Tetzlaff, Referent der Jakobusgemeinde und im „Hobby-Nebenberuf“ Sticker, nahm sich der alten Fahne an. „Da war zunächst einmal eine genaue Untersuchung angesagt. Der zwischen den beiden bestickten Seiten der Fahne fixierte Nesselstoff, der zur Stabilisierung beitragen soll, hatte sich aus seiner Halterung gelöst und war zusammengerutscht. Der Trägerstoff für die Stickereien war teilweise durchgeschlissen, die umlaufende goldene Fransenborte wies einige Schäden auf“, erklärt Tetzlaff.
Der Hobby-Sticker präsentierte seine Ergebnisse während der Januar-Klausur dem BSHV-Vorstand und machte Vorschläge zur Restaurierung. „Der Vorstand entschied, die ursprünglichen Seidenstoffe zu erneuern und eine neue Goldfransen-Borte anzulegen“, sagt Tetzlaff.
Die Suche nach passenden Stoffen
Gut vernetzt in der Szene für hochwertige Stickereien, wurde Alexander Tetzlaff auf der Suche nach einem passenden Stoff schnell fündig: „Mit der Firma Dutzenberg bin ich in Krefeld immer sehr gut gefahren – so auch dieses Mal“, sagt er. Wenig später trafen die gewünschten Seidenstoffe in der Keyenberger Stick-Werkstatt ein.
„Die Stoffe sind nicht ganz billig – denn bei einem Meterpreis um die 200 Euro muss man schon höllisch aufpassen und jeden Schnitt ganz exakt und präzise planen“, erklärt der Hobby-Sticker.
Die wertvollen Stickereien
Auch die wertvollen Stickereien aus dem alten Trägerstoff auszuschneiden, sei eine Herausforderung. „Was mich fasziniert, ist die Bleichfestigkeit vor allem der dunkelblauen Seide“, so Tetzlaff. Der Stoff sei zwar verschlissen gewesen – seine Farbe habe er aber nicht eingebüßt. „Ein Beweis für die hohe Qualität des 30 Jahre alten Seidengewebes“, meint Tetzlaff.
Die Neueinsegung
BSHV-Chef Lindgens zeigte sich begeistert von der Arbeit: „Die Fahne ist wie neu. Ein echter Schatz unseres Regimentes ist wieder erstanden.“ Am Schützenfest-Sonntag, 26. Mai, wird die Fahne während des Festgottesdienstes in der Jakobuskirche um 9.30 Uhr zusammen mit der ebenfalls von Tetzlaff überarbeiteten Standarte des Pionierzuges von Vizepräsident Jens Jagdfeld neu eingesegnet.
Was die künftige Lagerung der Regimentsfahne angeht, gibt es noch keine konkrete Entscheidung.
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