In der Stadt Kaarst ist ein wichtiger Schritt für die Inklusion von Menschen mit Autismus getan worden. Ein neuer Verein wurde gegründet, der sich als Interessenvertretung für Menschen mit Autismus versteht. Ziel des Vereins ist es, die Rechte und Interessen von Menschen mit Autismus zu vertreten und zu fördern. Der Verein will sich für eine bessere Akzeptanz und Integration von Menschen mit Autismus in die Gesellschaft einsetzen. Durch die Gründung des Vereins wird ein wichtiger Schritt in Richtung Inklusion und Gleichstellung gemacht.
Neuer Verein als Interessenvertretung für Menschen mit Autismus in Kaarst anerkannt
Der Verein Lobby für Autismus – L.Aut wurde nun als eingetragener Verein anerkannt. Dies gibt dem Verein eine gewisse Rechtssicherheit und ermöglicht es, ein Konto zu eröffnen. Auch sind die einzelnen Vorstandsmitglieder nicht mehr als Person haftbar, sondern primär der Verein an sich.
Lobby für Autismus: Neuer Verein setzt sich für Menschen mit Autismus ein
Die sieben Gründungsmitglieder haben allesamt direkt oder indirekt Erfahrung mit Autismus. Die Vorstandsvorsitzende Katharina Voller steht sogar selbst auf der Warteliste für eine Diagnose. Wir sehen großen Handlungsbedarf bezüglich Information und Aufklärung über Autismus, aber auch für die Möglichkeit, sich unter Autisten und Autistinnen zu vernetzen und zu unterstützen, erklärt Voller.
Der Verein Lobby für Autismus wurde bereits im April gegründet. Der Name des Vereins wird im doppelten Wortsinn verstanden: als Begegnungsort und als Interessenvertretung. Die Vision des Vereins ist ein größeres Verständnis für Autisten und Autistinnen und die Möglichkeit, sich auszutauschen.
Autismus – ein Leben mit klaren Ansagen und festen Strukturen
Der 2. April ist Welt-Autismus-Tag. Der Verein möchte eine Gliederung in zwei Bereiche vornehmen: Zum einen soll er eine Art erweiterte Selbsthilfegruppe beziehungsweise ein Selbsthilfeangebot sein. Für Autisten und ihre Angehörigen ist es sehr schwierig, eine Diagnose zu bekommen. Der Verein möchte daher, dass man sich auch ohne Diagnose austauschen kann, erklärt Voller.
Andererseits will der Verein eine Interessenvertretung sein und über Autismus aufklären, weil es immer noch viel Halbwissen und Fehlinformationen über Autismus gibt, sagt sie: Leider auch bei Pädagogen und selbst bei denjenigen, die die Diagnose stellen.
Die Wartelisten, um eine Diagnose zu bekommen, liegen derzeit bei 24 Monaten. Dazu muss aber ein Verdacht auf Autismus vorliegen, sagt Voller. Ohne Diagnose können Familien und Angehörige allerdings keine Hilfe in Anspruch nehmen.
Der Verein will Kontakte zu Politik, Verwaltung, Medien oder Verbänden knüpfen, um das Problem anzusprechen. Zudem sind Aktionen und Projekte geplant, um den Bedürfnissen von Autisten und Autistinnen und Angehörigen entgegenzukommen.
Der Verein plant aber auch Treffen von Autisten, Angehörigen und Interessierten sowie Vorträge und Veranstaltungen zu Autismus-spezifischen Themen. Ich stelle mir offene Treffen vor und würde die Bedarfe in Kaarst abfragen und dann die nächsten Schritte planen, sagt Voller.
Interessierte können sich bereits jetzt auf der Homepage www.laut-ev.de informieren und sich per E-Mail an [email protected] wenden.
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