Kein Durchbruch für AfD-Kandidaten bei Thüringer Kommunalwahlen

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Kein Durchbruch für AfD-Kandidaten bei Thüringer Kommunalwahlen

Bei den Kommunalwahlen in Thüringen haben die Kandidaten der AfD entgegen den Erwartungen keinen Durchbruch erzielt. Trotz hoher Erwartungen und umstrittener Wahlkampagne konnten die Rechtspopulisten keinen Überraschungserfolg landen. Im Gegenteil, die etablierten Parteien wie die CDU, die SPD und die Grünen konnten ihre Stimmenanteile halten oder sogar ausbauen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Thüringer Wählerinnen und Wähler sich für eine stabile und verlässliche Politik entschieden haben.

Kein Durchbruch für AfD-Kandidaten bei Thüringer Kommunalwahlen

Der Tag nach den Kommunalwahlen in Thüringen ist gekommen: Der von vielen befürchtete Durchmarsch der AfD im Land von Rechtsaußenpolitiker Björn Höcke ist ausgeblieben. Die Partei hat zunächst keinen Sieg bei Landrats- und Oberbürgermeisterwahlen davongetragen.

Das lässt den Schluss zu: Selbst in Thüringen, wo die AfD in diesem Jahr sogar darauf hofft, den Ministerpräsidenten stellen zu können, ist der Höhenflug vorbei.

AfD-Kandidaten fallen bei Kommunalwahlen durch

AfD-Kandidaten fallen bei Kommunalwahlen durch

Denn die AfD hat ein hausgemachtes Problem: ihren Europakandidaten Maximilian Krah. Trotz Korruptions- und Spionageaffären sowie umstrittener Äußerungen zur SS, die zum Bruch mit anderen europäischen Rechtsparteien geführt haben, wird er wohl ins EU-Parlament einziehen.

Dort kann er die von ihm geschätzten Privilegien weiter genießen - auf Kosten der Steuerzahler. Wäre er Mitarbeiter eines Unternehmens, hätte er schon längst seinen Job verloren. Stattdessen hält Krah an seinem Posten fest, will einen Skandal nach dem anderen aussitzen.

Seine Parteichefs, die AfD-Vorsitzenden Tino Chrupalla und Alice Weidel, haben den Wählern indes zu verstehen gegeben, dass sie Krah nicht in die Schranken weisen können - oder es vielleicht auch einfach nicht wollen.

Und da dieses Problem der AfD eindeutig selbst verschuldet ist, wird es der Partei schwerfallen, das Ganze als linksgrüne Kampagne abzutun.

Der Stimmungstest für die Landtagswahl in Thüringen am 1. September macht aber auch noch andere Personalprobleme deutlich: Der AfD-Landeschef Björn Höcke hat an der Basis offensichtlich an Strahlkraft eingebüßt.

Der Politiker, der als Strippenzieher im Hintergrund gilt, war zuletzt sogar deutlich sichtbarer als jemals zuvor: Mitte April ist er in einem TV-Duell gegen Thüringens CDU-Chef Mario Voigt aufgetreten. Mitte Mai kam er in die Schlagzeilen, weil er wegen des Verwendens einer Parole der Nationalsozialisten vom Landgericht in Halle verurteilt wurde.

Höcke, der bislang von seinem Mythos des Chefdemagogen lebte, vor dem alle zittern, hat sich mit jedem öffentlichen Auftritt selbst entzaubert. Jetzt sieht man einen farblosen Ex-Lehrer, der schwierigen Fragen ausweicht, in dem er sich auf Erinnerungslücken beruft.

Vor Gericht hat er die Opferrolle derart ausgereizt, dass er gar weinerlich wirkte. Besonders deutlich aber wurden die Personalprobleme der AfD in der gestrigen Abstimmung:

Anders als auf Bundesebene sind in den Kommunen Personen wichtiger als Parteien. Offensichtlich gibt es also auch in Thüringens Dörfern und Städten keine AfD-Politiker, die trotz der Skandale ihrer Parteifreunde gewählt werden, weil man ihnen zutraut, sich um die Sorgen der Menschen zu kümmern.

Die Gegner der AfD sollten sich aber nicht zu früh freuen. Denn gerade im Osten haben viele Menschen das Vertrauen in die etablierten Parteien verloren. Trotz allem schaffen es nach den Landratswahlen zehn von 13 angetretenen AfD-Kandidaten in die Stichwahlen am 9. Juni.

Selbst wenn dann alle anderen Parteien Allianzen gegen die AfD bilden – ein Sieg der Demokratie sieht anders aus.

Heidi Schulze

Ich bin Heidi, eine Journalistin bei der Webseite Real Raw News. Unsere digitale Generalistenzeitung konzentriert sich auf nationale Nachrichten in Deutschland, sowie auf Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse. Als Teil des Teams von Real Raw News ist es meine Leidenschaft, fundierte und relevante Berichterstattung zu liefern, um unsere Leser stets auf dem neuesten Stand zu halten. Mit meiner Erfahrung und meinem Engagement für Qualitätsjournalismus strebe ich danach, die Vielfalt der Nachrichtenlandschaft in Deutschland abzubilden und wichtige Themen zu beleuchten.

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