Korschenbroich: Gymnasiasten übersetzen mittelalterliche Urkunde

Die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums in Korschenbroich haben kürzlich eine bemerkenswerte Leistung erbracht: Sie haben eine mittelalterliche Urkunde erfolgreich übersetzt. Diese Urkunde, die aus dem 13. Jahrhundert stammt, war bisher ein Rätsel für Historiker und Sprachwissenschaftler. Dank des Engagements und der Expertise der Gymnasiasten konnte der geheimnisvolle Text nun endlich entschlüsselt werden. Die Schülerinnen und Schüler haben dabei nicht nur ihre Sprachkenntnisse unter Beweis gestellt, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Geschichtsforschung geleistet. Die Übersetzung dieser Urkunde wird zweifellos dazu beitragen, unser Verständnis über die Lebensweise und Kultur dieser vergangenen Epoche zu vertiefen.

Gymnasiasten in Korschenbroich übersetzen mittelalterliche Urkunde aus dem Jahr 1127

Ein antikes Dokument entdeckt

Dass dieses alte Dokument existiert, hatte Lateinlehrer Ulf Hamacher über einen Hinweis aus der Schülerschaft erfahren. Ausgestellt wurde es im Jahr 1127 vom damaligen Erzbischof von Köln. Der Ort Korschenbroich wird darin unter dem Namen „Crismeke“ geführt. In Auftrag gegeben wurde das Schriftstück, weil eine begüterte Dame namens Frideswind sowie ihr Sohn Gerhardus dem St.-Kunibert-Stift in Köln zwei Grundstücke sowie ein Haus schenken wollten. Im Gegenzug wurde ihnen „Seelenheil“ zugesichert.

Lehrreiches Projekt für Schüler

Geradezu spannend fanden es die Schüler der Jahrgangsstufe Q2, den Urkundentext im Unterricht zu behandeln. Sie erhielten dafür eine Kopie des Originals. Eine Reproduktion des Originals der mittelalterlichen Schenkungsurkunde hängt auch im Besprechungszimmer des Bürgermeisters Marc Venten.

Komplexe Übersetzungsarbeit

Dass bereits eine Umschrift existierte, war hilfreich gewesen. Denn Schreibweisen sowie Abkürzungen stellten eine große Herausforderung dar – abgesehen von der ohnehin „fremden Welt“ des Mittelalters. Die Übersetzung selbst war ebenfalls nicht unproblematisch, denn es handelt sich um einen komplexen juristischen Sachverhalt. Vokabelbedeutungen und auch teils die Syntax weichen vom „klassischen Latein“ ab. Im Unterricht konnten die Schüler dennoch einige Passagen selbst übersetzen. Die Ergebnisse ihrer Arbeit präsentierten sie in gedruckter und gerahmter Form Bürgermeister Marc Venten.

Wertvolle Verbindung zur Geschichte

„Wenn sich der Unterricht mit lokaler Geschichte verknüpfen lässt, ist das für alle Seiten eine spannende Bereicherung“, sagte er. Die Rahmen mit den Texten sowie eine Reproduktion des Originals sollen an einem würdigen Platz in der Schule aufgehängt werden, kündigte Schulleiter Andreas Müller an.

Bedeutung des Fachs Latein

Für Lateinlehrer Ulf Hamacher beruht die heutige Bedeutung des Fachs Latein auf zwei Säulen: „Zum einen auf der Vermittlung von Sprachbildung, die weit mehr umfasst als das Konjugieren von Verben oder das Deklinieren von Substantiven, zum anderen auf der historischen Kommunikation.“ Man werde herausgefordert, sich mit den Textinhalten – diese akzeptierend oder ablehnend – intensiv auseinanderzusetzen und daraus Schlüsse für seine eigene Lebenswelt und für sein eigenes Leben zu ziehen.

Heidi Schulze

Ich bin Heidi, eine Journalistin bei der Webseite Real Raw News. Unsere digitale Generalistenzeitung konzentriert sich auf nationale Nachrichten in Deutschland, sowie auf Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse. Als Teil des Teams von Real Raw News ist es meine Leidenschaft, fundierte und relevante Berichterstattung zu liefern, um unsere Leser stets auf dem neuesten Stand zu halten. Mit meiner Erfahrung und meinem Engagement für Qualitätsjournalismus strebe ich danach, die Vielfalt der Nachrichtenlandschaft in Deutschland abzubilden und wichtige Themen zu beleuchten.

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