Krefeld: Die türkische Gemeinde will den Berufungsprozess nach dem Urteil über die Raser genau verfolgen.
In der nordrhein-westfälischen Stadt Krefeld hat sich die türkische Gemeinde entschieden, den Berufungsprozess nach dem Urteil über die sogenannten Raser genau zu verfolgen. Das Urteil, das kürzlich gefällt wurde, hat bei der türkischen Gemeinde in Krefeld große Betroffenheit ausgelöst. Die Gemeinde will nun genau prüfen, ob die Richter ihrer Meinung nach ein faires Urteil gefällt haben. Die türkische Gemeinde in Krefeld vertritt die Interessen der türkischstämmigen Bevölkerung in der Stadt und setzt sich für ihre Rechte ein. Nun will sie bei dem Berufungsprozess genau hinsehen, ob die Rechte ihrer Gemeindemitglieder gewahrt bleiben.
Türkei-Gemeinde reagiert auf Berufung des Staatsanwalts nach Raser-Urteil
Die Ankündigung der Staatsanwaltschaft, im Falle des vom Amtsgericht Neuss zu einer Bewährungsstrafe verurteilten Rasers aus Krefeld in Berufung zu gehen, hat bei der Union der Türkischen und Islamischen Vereine in Krefeld und Umgebung zu einer gemischten Reaktion geführt.
„Auf der einen Seite sind wir nach der Berufung des Staatsanwalts erleichtert, jedoch immer noch über die Entscheidung des Richters irritiert“, teilte die Union in einer Stellungnahme mit.
Vorgeschichte des Unfalls
Das Urteil, das vor bald zwei Wochen gesprochen wurde, hatte eine Welle der Empörung ausgelöst: Im März 2023 war der in dem Verfahren angeklagte Krefelder angetrunken und ohne Führerschein mit Tempo 240 auf der A44 in einen Kleinwagen gerast. Darin saß ein Familienvater aus Düsseldorf. Er überlebte den Unfall nicht.
Der 33-Jährige war auf dem Weg vom Fußballtraining in Krefeld nach Hause, er hinterlässt eine Frau und einen inzwischen vierjährigen Sohn. Das Unfallopfer stammte aus Krefeld, ist hier aufgewachsen und war ein Mitglied der muslimischen Gemeinde.
Vorherige Verfehlungen des Angeklagten
Angeklagter war schon mehrfach auffällig geworden: Bereits drei Jahre zuvor hatte er seinen Führerschein wegen Trunkenheit im Verkehr verloren und war schon zwei Mal wegen vorsätzlichen Fahrens ohne Führerschein verurteilt worden.
Reaktion der Türkischen Union
Die Türkische Union reagierte mit einem Aufruf in den sozialen Netzwerken zu einer Demonstration, sollte die Staatsanwaltschaft keine Berufung gegen das Urteil einlegen.
„Wir haben Vertrauen in unseren Rechtsstaat und sind zutiefst dankbar für die Unterstützung zahlreicher Anwälte, die sich mit uns in Verbindung gesetzt haben und ihre Expertise zur Verfügung stellen.“
Die Berufung wird nun vor dem Landgericht Düsseldorf verhandelt werden. Die Türkische Union sieht zunächst von einer Demonstration ab, betont aber, dass sie den Fall „bis zum letzten Tag des Prozesses und bis zur endgültigen Entscheidung aufmerksam und kritisch begleiten“ wird.
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