Armin Laschet ist zurück im Rampenlicht. Die Ära des Abklingbeckens ist vorbei, denn der CDU-Politiker hat sich wieder in den Fokus gerückt. Mit seinem Comeback stellt er sich den Herausforderungen und zeigt Entschlossenheit. Laschet, der lange Zeit im Schatten stand, scheint nun bereit zu sein, die Bühne zu betreten und seine Position zu festigen. Seine Rückkehr wird sicherlich für Diskussionen sorgen und die politische Landschaft beeinflussen. Es bleibt abzuwarten, wie er mit den neuen Entwicklungen umgeht und ob er seine Chance nutzen kann, um zu glänzen.
Laschet präsentiert Biografie über Johannes Rau im historischen Malkasten in Düsseldorf
Es ist ein symbolträchtiger Ort, an dem Armin Laschet (CDU) an diesem Freitag eine Biografie über seinen einstigen Amtsvorgänger, den Langzeit-NRW-Ministerpräsidenten Johannes Rau (SPD), vorstellt. Hier im Düsseldorfer Malkasten hat Hendrik Wüst 2022 mit der damaligen Grünen-Chefin Mona Neubaur das erste schwarz-grüne Regierungsbündnis in NRW geschlossen.
Schwarze und grüne Vergangenheit: Laschet erinnert an schwarzgrünes Regierungsbündnis in NRW
Wüst hatte diese Chance nur bekommen, weil Laschet 2021 gerne Bundeskanzler geworden wäre – und am Ende nach einem verstolperten Wahlkampf inklusive unpassendem Lacher in Berlin blieb.
Laschet: Vom Wahldebakel zur Buchvorstellung Rückkehr aus dem Abklingbecken
An diesem Nachmittag sitzt also ein sichtlich entspannter, einfacher Bundestagsabgeordneter in den Räumen des Künstlervereins und referiert über Rau, der fünfmal länger Ministerpräsident war als er selbst und ebenfalls gerne Kanzler geworden wäre, sich aber an Helmut Kohl die Zähne ausbiss.
„Johannes Rau: Der Besondere“ heißt die 601 Seiten starke, kenntnisreiche und lesenswerte Biografie. Geschrieben hat sie der Historiker und Publizist Ulrich Heinemann, der in Raus Regierungsjahren Referatsleiter in der Düsseldorfer Staatskanzlei war und minutiös schildern kann, wie „Bruder Johannes“ mit seinem Credo „Versöhnen statt Spalten“ Politik machte.
Die Buchvorstellung ist ein Indiz dafür, dass die Hinterbank ihm auf Dauer nicht reicht – anders als der ihm unterlegenen Hannelore Kraft (SPD). Sie verschwand nach ihrer Wahlniederlage 2017 in der Versenkung des Düsseldorfer Landtags und blieb dort bis zu ihrem endgültigen Ausscheiden.
Dass die Redaktion von Illner den Aachener eingeladen hatte, dürfte insbesondere an seinem bemerkenswerten Auftritt vom 8. Juli 2023 gelegen haben. Damals hatte der Bundestag über die Unruhen in den Pariser Vororten debattiert. Als die AfD das Thema kaperte, um über Parallelgesellschaften in Deutschland zu schwadronieren und damit zu drohen, nach einer Machtergreifung // nach einem Wahlsieg aufzuräumen, platzte dem erklärten Europäer Laschet der Kragen: „Das möchten Sie nicht gerne hören, aber Ihre Gesinnungsgenossen haben Menschen ermordet in diesem Land.“
Mit dem Abkommen hatten sich fünf arabische Staaten an Israel angenähert. So wie er sich im Wissenschaftsbetrieb rehabilitieren will, wird Laschet auch wohl noch seine Rolle in der Corona-Pandemie in ein aus seiner Sicht besseres Licht setzen wollen.
Ein Indiz für Laschets Ambitionen
Der Vorsitzende des Stiftungspräsidiums des Hauses der Geschichte NRW, Hans Walter Hütter, weist bei der Einführung zur Buchvorstellung darauf hin, dass es in der nordrhein-westfälischen Geschichte „noch viele weiße Stellen“ gebe. Man gewinnt den Eindruck, dass Laschet gerade daran arbeitet, dass diese Geschichtsschreibung mit Blick auf sein eigenes Wirken einen versöhnlichen Ton bekommt.
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