Moers Festival 2024: Wo sich Musik und Literatur kreuzen

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Moers Festival 2024: Wo sich Musik und Literatur kreuzen

Das Moers Festival 2024 verspricht, ein einzigartiges Erlebnis zu werden, bei dem sich Musik und Literatur auf besondere Weise kreuzen. Vom 1. bis 4. Juni 2024 werden in der Stadt Moers Künstler und Künstlerinnen aus verschiedenen Genres zusammenkommen, um ihre Werke zu präsentieren und zu diskutieren. Wortkunst und Klangwelten werden miteinander verschmelzen, um einzigartige Erfahrungen für die Besucher zu schaffen. Neben Lesungen, Konzerten und Workshops wird es auch Raum für Experimente und Improvisationen geben. Die Stadt Moers wird sich für vier Tage in ein kulturelles Zentrum verwandeln, in dem Musik und Literatur auf höchstem Niveau miteinander in Dialog treten.

Moers Festival: Wo sich Musik und Literatur kreuzen

Für die Moerser Buchhändlerin Kathrin Olzog ist das Moers Festival voller Überraschungen. Ihre Barbara-Buchhandlung war Teil des Programms, das in der Moerser City an verschiedenen Stellen zu erleben war. Draußen und umsonst, so das Motto der Auftritte, die die Menschen in ihren Bann zogen.

Lesung mit Wolfgang Suchner: Eine außergewöhnliche Geschichte über Epilepsie und Ernährungstherapie

Lesung mit Wolfgang Suchner: Eine außergewöhnliche Geschichte über Epilepsie und Ernährungstherapie

Der kleine Innenhof hinter dem historischen Bogen auf der Burgstraße bot Trompeter Wolfgang Suchner, Hans Werner Otto und Christina Rudersdorf die Bühne für eine außergewöhnliche Lesung, die nachklingt. Das Buch Das Loch in der Zeit – Wolfgang fällt um zeigt mit der Ketogenen Ernährungstherapie bei Epilepsie einen möglichen Weg, das eigene Leben wieder in den Griff zu kriegen.

InfoEpilepsie und Ernährungstherapie

Das Buch von Wolfgang Suchner und Hans Werner Otto bietet auf 272 Seiten authentischen Lesestoff, Preis 17,50 Euro. Über die Jahre ist bei diesen Auftritten ein hohes Maß an Flexibilität gefragt, nichts ist planbar, ein Kommen und Gehen bestimmt das Event.

Wolfgang Suchner, der Musiker und Schauspieler, hat in seinem Buch Wolfgang fällt um – das Loch in der Zeit seine Geschichte von Epilepsie und ketogener Ernährungstherapie aufgeschrieben. Begleitet wird er von Hans Werner Otto, der die Lebensgeschichte von Suchner mit 33 Jahren Epilepsie-Erfahrung zu Papier brachte.

Suchners Buch bietet Momentaufnahmen, wenn ihn auf der Bühne während eines Auftritts ein Anfall außer Gefecht setzte, aber auch endlich das ersehnte Licht am Ende des langen Tunnels. Dank ketogener Ernährung ist die neurologische Erkrankung beinahe völlig in den Hintergrund getreten.

Suchner und Otto sind feuilletonistisch-unterhaltend diese Funktionsstörung des Gehirns angegangen, die auch tödlich enden kann. Beispielsweise dann, wenn durch das Trompetenspiel bei Suchner zu großer Druck im Kopf entsteht.

Zwei Jahre Arbeit liegen hinter ihnen. Suchner hat erzählt, Otto aufgeschrieben und kapitelweise formuliert. Epileptiker werden mit ihrem Anderssein von der Gesellschaft und der Öffentlichkeit stigmatisiert, sagt Suchner, der diese Erfahrung beispielsweise auch bei seiner Berufswahl erfahren musste.

Rund 1,2 Prozent Menschen sind von der Krankheit, auch als Fallsucht bezeichnet, betroffen. Aus vielen Gesprächen weiß er, was dieser Anfall, das Loch in der Zeit, mit diesen Menschen macht, weiß um Klischees, Ausgrenzung inklusive Behindertenstatus.

Schon nach entsprechender Diagnose bei Kindern und Jugendlichen in der Schule beginnt ein Leidensweg. Erzählen Sie es nicht weiter, sei einer der häufigsten Sätze gewesen, die er nach manchem Gespräch gehört habe. Epilepsie muss mehr in die Öffentlichkeit, damit Menschen besser Bescheid wissen, um für sich einen Weg zu finden, so Suchner.

Über Jahrzehnte nahm er Medikamente, weiß um ihre Nebenwirkungen wie Wortfindungsstörungen, geistige Abwesenheit und Abgeschlagenheit. 1991 erlebte er den ersten schweren Krampfanfall, ein so genannter Grand Mal, bei dem das Gehirn auf Null runterfährt. Das ist wie ein PC-Absturz, meint Suchner zum Gewitter im Kopf.

In der Fachklinik und dem Epilepsiezentrum Kleinwachau bei Dresden lernte er den Neurologen und Epilepsie-Experten Thomas Mayer, die ketogene Ernährungstherapie (KET) und damit auch Ernährungswissenschaftlerin Christina Rudersdorf kennen.

Die Barbara-Buchhandlung bot Trompeter Wolfgang Suchner, Hans Werner Otto und Christina Rudersdorf die Bühne für eine außergewöhnliche Lesung.

„Bei dieser Ernährungstherapie wird versucht, den Stoffwechsel umzuswitchen. Das heißt, Kohlenhydrate als Energielieferant runterfahren, pflanzliche Fette und den Eiweißanteil über Fisch und Fleisch erhöhen. Im Alltag wird weitgehend auf Produkte wie Reis, Nudeln oder Brot verzichtet“, so Rudersdorf.

So genanntes KET-Brot wird aus Nuss-, Soja-, Lein- oder Kokosmehlen gebacken. Für Suchner war es der richtige Weg. „Seit drei Jahren bin ich anfallsfrei. Meine Medikamente wurden stark reduziert. Die ketogene Ernährungstherapie ist mein Weg und hat mich gerettet. Der Genuss und meine Lebensqualität sind gestiegen“, erzählte er seinen Zuhörern am Pfingstsamstag in der Moerser Barbara-Buchhandlung.

Dirk Werner

Als Redaktionsleiter von Real Raw News habe ich eine umfangreiche Erfahrung im Journalismus gesammelt. Mit einem starken Fokus auf nationale Nachrichten in Deutschland decke ich als digitaler Generalist Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse ab. Mein Ziel ist es, unseren Lesern stets fundierte und relevante Informationen zu liefern und sie mit spannenden Geschichten zu begeistern. Mit meiner langjährigen Expertise in der Branche stehe ich für eine professionelle und qualitativ hochwertige Berichterstattung.

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