Mönchengladbach: Unternehmer bewerten Geschäftslage schlecht in IHK-Umfrage - Konjunktur in Mönchengladbach
Die Ergebnisse einer aktuellen IHK-Umfrage haben ein besorgniserregendes Bild der Geschäftslage in Mönchengladbach gezeichnet. Laut der Erhebung bewerten Unternehmer die aktuelle Konjunktur in der Stadt als schlecht. Dieses Ergebnis ist umso besorgniserregender, als die Wirtschaft in Mönchengladbach traditionell als dynamisch und wachstumsstark gilt. Doch nun scheint sich die Konjunktur zu trüben. Wie sind die Gründe für diese Entwicklung und welche Auswirkungen hat dies auf die lokale Wirtschaft?
Die Geschäftslage in der regionalen Wirtschaft verschlechtert sich leicht
Die Konjunktur-Blitzumfrage der Industrie- und Handelskammern (IHK) Mittlerer Niederrhein und Düsseldorf im April hat ergeben, dass sich die Geschäftslage in der regionalen Wirtschaft leicht verschlechtert hat. Zum ersten Mal seit dem Winter-Lockdown 2020/21 melden in der Region mehr Unternehmen eine schlechte Geschäftslage als eine gute.
Knapp 600 Unternehmen aus der Region haben an der Umfrage teilgenommen. Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein, sagt: Immerhin sind die Unternehmen weniger pessimistisch als bei der Vorumfrage im Januar. Das lässt hoffen, dass die Talsohle bald erreicht ist.
Insbesondere die Werte des Einzelhandels haben sich nach dem enttäuschenden Weihnachtsgeschäft wieder etwas stabilisiert. 22,9 Prozent der Unternehmen bewerten ihre Lage als gut, 24,1 Prozent als schlecht. Der Geschäftslageindikator, der sich als Saldo dieser beiden Werte berechnet, liegt bei einem Wert von minus 1,2 Punkten und damit knapp unter dem Wert zum Jahresbeginn (+1,1 Punkte).
Der Geschäftserwartungsindikator bleibt mit minus 7,1 Punkten im negativen Bereich, steigt jedoch deutlich um 13,6 Punkte. 63 Prozent der Betriebe rechnen nicht damit, dass sich ihre gegenwärtige Geschäftslage grundlegend ändert, 14,9 Prozent der Unternehmen hoffen sogar auf eine verbesserte Entwicklung. Allerdings befürchten auch 22,1 Prozent eine Verschlechterung.
Steinmetz erklärt: Auch wenn die Pessimisten gegenüber den Optimisten weiterhin in der Mehrheit sind: Seit dem Kriegsbeginn in der Ukraine haben wir bei den Erwartungen keine günstigeren Werte gemessen.
Einige Belastungsfaktoren gehen zurück. Insbesondere reagiert die Weltwirtschaft robuster als befürchtet auf die seit Herbst eskalierenden Auseinandersetzungen im Nahen Osten.
Erwartungen an die Zukunft
Steinmetz warnt jedoch: Die Unternehmen haben aber noch kein nachhaltiges Vertrauen in die Inlandsnachfrage. Denn 58,7 Prozent der Unternehmen sehen in ihr ein wesentliches Geschäftsrisiko für die kommenden Monate.
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen werden von 45,9 Prozent der Unternehmen als Geschäftsrisiko angesehen. Der Wert ist zwar höher als im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre, aber geringer als bei der Vorumfrage im Januar, so Steinmetz.
Mit Blick auf die Branchen freut es Steinmetz besonders, dass der Einzelhandel bei der Bewertung der Lage und bei den Erwartungen deutlich bessere Werte als noch zu Jahresbeginn meldet. Seinerzeit standen die Betriebe unter dem Eindruck eines durchwachsenen bis schlechten Weihnachtsgeschäfts.
Steinmetz sagt: Langsam erholt sich die Verbraucherstimmung. Die Inflation geht zurück, und in diesem Jahr dürfte es zum ersten Mal seit 2019 wieder einen spürbaren Anstieg der Reallöhne geben. Ich hoffe, dass sich diese Tendenz im Laufe des Jahres fortsetzt.
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