Neuss: Das ist das mobile Museum von Sebastian Jung
In der Stadt Neuss ist ein einzigartiges Projekt entstanden, das die Menschen in seinem Bann zieht. Der Künstler Sebastian Jung hat ein mobiles Museum geschaffen, das die Stadt und ihre Geschichte auf neue Weise präsentiert. Mit diesem innovativen Projekt will Jung die Menschen für die Kunst und die Geschichte ihrer Stadt begeistern. Das mobile Museum ist ein kleiner, aber feiner Raum, der sich in einem umgebauten Bus befindet. Hier finden Besucher eine Auswahl an Exponaten und Installationen, die die Geschichte Neuss' aufzeigten. Von historischen Fotos bis hin zu interaktiven Ausstellungsstücken - das mobile Museum bietet einzigartige Einblicke in die Vergangenheit der Stadt.
Mobilisiert Kunst: Sebastian Jung bringt Ausstellungen auf Rädern
Sebastian Jung bringt Kunst zu den Menschen: Auf seinem Fahrrad radelt er durch die Straßen und präsentiert Ausstellungen im Miniaturformat. Der Ort spielt dabei keine Rolle: Sein mobiles Museum kann in Unternehmen, in Parks oder in privaten Wohnzimmern besucht werden – sogar im Rathaus in Kopenhagen war er schon damit zu Gast.
„Ice Cream“ heißt diese Arbeit des Duos „Putput“ und zeigt, wie aus Alltagsgegenständen Neues wird. Foto: Clemens Sels Museum
RucksackRetrospektive: Sebastian Jung präsentiert Mini-Ausstellungen im öffentlichen Raum
Die Idee kam ihm im zweiten Lockdown der Corona-Pandemie. Als Grafiker und Illustrator habe der Düsseldorfer damals viel im Homeoffice gearbeitet. Aus seinem Fenster konnte er die vielen Lieferdienste beobachten, die auf ihren Fahrrädern durch die Straßen flitzten. Besonders die kastenartigen Rucksäcke zogen seine Aufmerksamkeit auf sich. „Ich fand sie lustig, einerseits sehen sie total bescheuert aus, andererseits erinnern sie an einen Würfel“, erzählt Jung. Und damit war der Gedanke an einen „White Cube“, so werden in der Kunstwelt leere Ausstellungsräume mit weißen Wänden genannt, nicht mehr weit. Warum nicht also solch einen Rucksack als „White Cube“ nutzen?
Kunst auf Rädern: Sebastian Jung radelt durch Neuss mit seinem mobilen Museum
Sebastian Jung ließ solch eine Transporttasche anfertigen, legte sich einen Overall zu und gründete in Zeiten, in denen pandemiebedingt viele Museen und Kultureinrichtungen geschlossen hatten, einen eigenen Lieferservice für Kunst. Für die Ausstellungen fragt er zeitgenössische, internationale Künstler an und gibt ihnen die Gelegenheit bei ihm im vielleicht kleinsten Museum der Welt auszustellen.
Das Museumsexpress stoppt am Dienstag, 18. Juni, von 12 bis 13.30 Uhr im Foyer der Sparkasse an der Michaelstraße. Auf dem Wochenmarkt am Münsterplatz ist das Mini-Museum am Samstag, 22. Juni, von 10 bis 12 Uhr zu sehen, anschließend geht es in die Neustraße. Auch beim Feierabendmarkt am Zeughaus können Interessierte den Express am Mittwoch, 26. Juni, von 17 bis 18 Uhr entdecken. Auch vor der Klassiknacht im Rosengarten stoppt das mobile Museum am Freitag, 28. Juni, von 18 bis 19 Uhr.
Buchungen: Darüber hinaus können Schule, Vereine, Institutionen, Unternehmen und Privatleute den Museumsexpress kostenfrei buchen. Anfragen an [email protected].
Das Clemens-Sels-Museum bleibt vom 17. Juni bis zum 7. Juli geschlossen. Zwar sind die Sanierungsarbeiten, die aufgrund des Wasserschadens nach einem Starkregenereignis im Mai 2022 erforderlich waren, abgeschlossen, doch geht es nun an die Rückführung der Sammlungsbestände. Damit die Neusser in jener Zeit aber nicht ohne Kunst auskommen müssen, hat die Museumsleiterin Uta Husmeier-Schirlitz den Museumsexpress aus der Nachbarschaft engagiert. Kostenfrei kann er während der Schließung für eine Lieferung frei Haus gebucht werden.
„Smooch“ aus dem Jahr 2018 ist ebenfalls eine Arbeit von „Putput“. Foto: Clemens Sels Museum
Das mobile Museum bietet eine interaktive Präsentation auf dem IPad – und einige Informationen rund um das Objekt. Sogar ein kleiner Museumsshop sei Teil seines Ausstellungsraumes. Und wer nun schon einmal einen Vorgeschmack bekommen möchte, kann aktuell drei Werke des Künstlerduos im Clemens-Sels-Museum sehen.
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