Neuss: So spielten Romeo und Julia bei Shakespeare-Festival

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Neuss: So spielten Romeo und Julia bei Shakespeare-Festival

Das Shakespeare-Festival in Neuss hat wieder einmal seine Zuschauer begeistert. In diesem Jahr standen die Liebenden aus Verona, Romeo und Julia, im Mittelpunkt des Festivals. Die klassische Tragödie von William Shakespeare wurde auf eine moderne Weise interpretiert und auf die Bühne gebracht. Die Zuschauer waren von der leidenschaftlichen Geschichte der beiden Liebenden aus feindlichen Familien begeistert. Die atmosphärische Musik und die künstlerische Inszenierung trugen dazu bei, dass das Publikum in das dramatische Geschehen gezogen wurde. Insgesamt war das Festival ein voller Erfolg und ein weiterer Beweis für die Zeitlosigkeit von Shakespeares Werken.

Neuss: Romeo und Julia im Shakespeare-Festival: Ein ungewöhnliches Gastspiel

Das Arab-Hebrew Theatre Jaffa bot am Samstag im überaus gut besetzten, wenn auch nicht ausverkauften Globe-Theater ein grandioses Gastspiel. Die klassische Tragödie von Shakespeare, „Romeo und Julia“, stand auf dem Spielplan. Doch es war eine ganz ungewöhnliche Inszenierung.

Regisseur Dori Engel holte die Geschichte aus dem 16. Jahrhundert ins Jetzt. Sein Ensemble verbindet israelische und palästinensische Schauspieler. In Shakespeares Tragödie sind es zwei verfeindete Familien in Verona, die das junge Liebespaar in den Selbsttod treiben. In der Version aus Jaffa spielen Palästinenser die Familie des Romeo und Juden die Familie der Julia – und sprechen in jeweils ihrer Sprache.

Die Protagonisten treten in Alltagskleidung auf, inklusive Militäruniform samt Maschinengewehr. Der israelisch-palästinensische Konflikt wird vehement spürbar, das Stück erhält dadurch eine Wucht, die fiktive verfeindete Patrizierfamilien so nicht bewirken können.

Vor Beginn des Spiels steht eine einzige Barriere in der Mitte der Bühne. Solche Straßensperren stehen für das Trennende. Das Stück wird ohne Pause temporeich durchgespielt. Erzählt wird vom Ende her, indem der Mönch vom unglücklichen Ende der beiden Liebenden berichtet. Diese Szene wird als ein brutales Verhör mit vorgehaltener Pistole dargestellt.

Das Arab-Hebrew Theatre Jaffa ist auch in Israel eine Ausnahmeerscheinung. Das Ensemble lebt ein Miteinander auf Augenhöhe vor. Intelligent und witzig werden auch die Konflikte eines solchen Zusammenspiels thematisiert.

Als es an Julias Balkon zum Kuss kommen soll, fällt Romeo (Mohammad Kundos) aus seiner Rolle und richtet sich – auf Englisch – ans Publikum: „Entschuldigung, ich kann das nicht tun.“ Julia (Yuval Kresel) nimmt‘s gelassen, bleibt in ihrer Liebe und ihrer Rolle unerschütterlich. In Jeans-Anzug wirkt sie nicht wie eine Ikone der romantischen Liebe, sondern wie die Frau von nebenan.

Eran Boehm (Capulet) und Irit Natan Denedek (Lady Capulet) könnten als jüdisches Paar einer TV-Serie entsprungen sein. Am Ende applaudierte das Publikum begeistert im Stehen.

Ein besonderer Epilog

Ein besonderer Epilog

Was dann folgte, war ein besonderer Epilog. Eine kleine Podiumsrunde wurde von der ZDF-Redakteurin Nicola Albrecht, die von 2014 bis 2020 das ZDF-Studio in Tel Aviv leitete, moderiert. Regisseur Dori Engel, Romeo-Darsteller Mohammad Kundos und Theaterleiter Yigal Ezrati machten deutlich, wie wichtig es ist, unterschiedliche Narrative kennenzulernen und gegenseitiges Verständnis zu gewinnen. „Romeos Appell“ am Ende: Kein Platz für Gewalt, sondern für Dialog.

Heike Becker

Ich bin Heike, Journalistin bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Fokus auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Bei uns dreht sich alles um Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Nachrichten. Meine Leidenschaft gilt dem Schreiben und der Berichterstattung über relevante Themen, die unsere Leserinnen und Leser interessieren. Mit fundierten Recherchen und einem kritischen Blick auf aktuelle Geschehnisse möchte ich dazu beitragen, dass unsere Leserschaft stets bestens informiert ist und sich eine fundierte Meinung bilden kann.

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