Neuss: Tochter soll 92-jährige Mutter im Prozess vor dem Landgericht Düsseldorf ermordet haben

Neuss: Tochter soll 92-jährige Mutter im Prozess vor dem Landgericht Düsseldorf ermordet haben

In einem sensationellen Prozess vor dem Landgericht Düsseldorf steht eine Tochter aus Neuss unter Anklage, ihre 92-jährige Mutter ermordet zu haben. Die Staatsanwaltschaft wirft der 62-Jährigen vorsätzlichen Mordes vor. Laut Anklage soll die Tochter ihre Mutter im Jahr 2020 tödlich verletzt haben, nachdem sie angeblich jahrelang unter der psychischen und finanziellen Abhängigkeit ihrer Mutter litt. Der Prozess wird in den kommenden Wochen und Monaten Aufschluss über die Hintergründe des Verbrechens geben.

Mord in Neuss: 65-jährige Tochter soll 92-jährige Mutter ermordet haben

Ein schockierender Fall von Gewalt in Neuss: Eine 65-jährige Frau soll ihre 92-jährige Mutter erschlagen haben. Seit Montag muss sie sich wegen Totschlags vor dem Düsseldorfer Landgericht verantworten.

Die Angeklagte droht die unbefristete Unterbringung in einer geschlossenen Psychiatrie, denn sie soll psychisch krank sein und im Wahn gehandelt haben. Vor einem halben Jahr war ihre 92-jährige Mutter mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert worden und elf Tage später gestorben. Sie wies Kopf- und Lungenverletzungen auf.

Die 65-Jährige sagte am Montag, vor der Tat habe es Streit gegeben. „Mutter hatte mich ausgeschimpft“, sagte sie. „Ich weiß nur, dass ich ihr mit den Fäusten auf den Kopf geschlagen habe.“ Die Tochter lebte in der Nachbarwohnung. „Es tut mir leid, ich liebe meine Mutter.“

Um 3.45 Uhr erhielt die Polizei in jener Nacht Kenntnis von Hilferufen einer Frau in der Wohnung eines Mehrfamilienhauses im Stadtteil Weissenberg. Sofort begaben sich mehrere Streifenwagen zum Einsatzort. Dort wurde die 92-Jährige in ihrer Wohnung unter anderem mit lebensgefährlichen Kopfverletzungen vorgefunden. Die mutmaßliche Täterin wurde in Tatortnähe widerstandslos festgenommen, wie damals aus einer gemeinsamen Mitteilung von Staatsanwaltschaft und Polizei hervorging.

Nach Angaben einer Rechtsmedizinerin hatte die Angeklagte nach der Tat gesagt, dass „die Hexe“ sterben müsse und nie wieder aufstehen dürfe. Laut Anklage hatten ihr damals Stimmen befohlen, sie als das Böse zu töten.

Für den Prozess sind bis zum 25. Juni noch drei weitere Verhandlungstage angesetzt.