Der Prozess gegen mutmaßliche IS-Terroristen wegen Mord und Kriegsverbrechen in Düsseldorf hat begonnen und sorgt für großes Aufsehen. Die Angeklagten werden beschuldigt, Morde und Kriegsverbrechen im Namen des Islamischen Staates begangen zu haben. Die Anklagepunkte umfassen Terroraktivitäten, Rekrutierung von Kämpfern sowie die Planung und Durchführung von Anschlägen. Die Staatsanwaltschaft fordert strenge Strafen für die Angeklagten, um ein deutliches Zeichen gegen den Terrorismus zu setzen. Der Prozess wird mit großer Spannung verfolgt und könnte wegweisend für die Bekämpfung des IS-Terrorismus in Deutschland sein.
Mutmaßliche IS-Terroristen in Düsseldorf vor Gericht wegen Mord und Kriegsverbrechen
Zwei mutmaßliche IS-Terroristen vor Gericht
Der eine soll als IS-Kommandant für die Verschleppung von Menschen verantwortlich gewesen sein, der andere für Enthauptungen und Erschießungen: Zwei mutmaßliche IS-Terroristen stehen seit Donnerstag in Düsseldorf vor dem Oberlandesgericht. Beiden Angeklagten wird die Beteiligung an Kriegsverbrechen vorgeworfen.
Ein 39-jähriger Angeklagter soll im syrischen Bürgerkrieg im südlichen Damaskus zeitweise 200 IS-Kämpfer befehligt haben, die Gegner des IS verschleppt und getötet haben sollen. Ihm selbst wird Geiselnahme mit Todesfolge vorgeworfen. Der zweite Angeklagte, ein 33-Jähriger, sei an Enthauptungen und Erschießungen von wehrlosen und gefesselten Gefangenen beteiligt gewesen, so ein Vertreter der Bundesanwaltschaft.
Prozessauftakt vor dem Oberlandesgericht
Der Vorsitzende Richter Lars Bachler gab beim Prozessauftakt den Hinweis, dass in seinem Fall die Höchststrafe droht: lebenslange Haft mit besonderer Schwere der Schuld. Andererseits könnte auch eine Verurteilung nur wegen Beihilfe zum Mord in Betracht kommen.
Doch aus Sicht von Verteidigerin Christiane Thiele, die den 33-Jährigen vertritt, sitzt ein völlig Unschuldiger seit über einem Jahr in Untersuchungshaft: „Mein Mandant sagt, dass er unschuldig ist“, sagte sie am Rande der Verhandlung. „Er hat sich als Student an Demonstrationen gegen das Assad-Regime beteiligt und war zum Zeitpunkt der Hinrichtungsaktionen, die ihm vorgeworfen werden, nach einer willkürlichen Festnahme monatelang in Haft, wo er schlimm behandelt wurde. Er hat nichts damit zu tun.“
Anklage wegen grausamer Hinrichtungsaktionen
Er soll laut Anklage an zwei grausamen Hinrichtungsaktionen beteiligt gewesen sein. Einmal seien zwei am Boden liegende, gefesselte Gefangene enthauptet worden. Ein anderes Mal seien zwölf Gefangene, ebenfalls gefesselt, erschossen worden.
Die Bundesanwaltschaft hatte im vergangenen Dezember Anklage erhoben. Beide Angeklagte sitzen bereits seit über einem Jahr in Untersuchungshaft. Für den Prozess sind bis Ende Juli 16 Verhandlungstage vorgesehen.
Die Angeklagten beteuern ihre Unschuld, während die Bundesanwaltschaft schwere Vorwürfe erhebt. Der Prozess in Düsseldorf wird weiterhin aufmerksam verfolgt.
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