Radevormwald: Landrat wird von der AL im Polizeiwacheprozess kritisiert
In der Kreisstadt Radevormwald eskaliert der Konflikt zwischen der Aktion Linke (AL) und dem Landrat. Im Rahmen des Polizeiwacheprozesses wird der Landrat von der AL scharf kritisiert. Die Oppositionspartei wirft dem Landrat Versäumnisse bei der Aufklärung des Vorfalls vor. Demnach sollen wichtige Beweismittel ignoriert worden sein, was zu einer Verzögerung des Prozesses geführt habe. Die AL fordert nun eine umfassende Aufklärung des Vorfalls und eine Entschuldigung des Landrats. Der Konflikt zwischen der AL und dem Landrat eskaliert und wirft Fragen nach der Zukunft der Zusammenarbeit in der Kreisstadt auf.
Landrat wird von AL im Polizeiwacheprozess scharf kritisiert
Die Fraktion der Alternativen Liste (AL) im Radevormwalder Rat zeigt sich enttäuscht von der Reaktion des Landrats auf die Anfrage zum Thema Polizeipräsenz in der Stadt. Rolf und Petra Ebbinghaus hatten an Jochen Hagt Schreiben gesandt, in denen sie auf die Sicherheitslage in Radevormwald aufmerksam machten, nicht erst seit dem Tod eines 19-Jährigen durch Messerstiche im vergangenen Jahr.
Die Bürger fühlten sich wegen mangelnder Polizeipräsenz nicht ausreichend geschützt, fassten die AL-Ratsmitglieder die Situation zusammen. „Wir haben inzwischen eine Mail vom Landrat erhalten“, berichtet Rolf Ebbinghaus. Darin betone Jochen Hagt, dass Radevormwald nicht auffällig sei, was die Kriminalitätsstatistik angehe.
Die Forderung nach einer eigenen Polizeiwache für Radevormwald erteilte Hagt darin eine Absage. Die drei Standorte im Kreis, darunter Wipperfürth für den Norden, seien aus topografischen Gesichtspunkten gewählt worden, die Anfahrtswege und Reaktionszeiten seien vertretbar.
Radevormwald: AL wirft Landrat Nachsichtlosigkeit vor in PolizeipräsenzDebatte
„Das kann ich nicht nachvollziehen“, erklärt Rolf Ebbinghaus im Gespräch mit unserer Redaktion. Seiner Meinung nach verhalte sich der Landrat mit solchen Aussagen respektlos gegenüber den Bürgern von Radevormwald. „Es heißt, dass die Stadt bislang unauffällig gewesen sei, dass 2023 in der Kriminalitätsstatistik ein Ausreißer war“. Das könne er nur schwer glauben, sagt der AL-Fraktionsvorsitzende.
„Und die Bevölkerung sieht das anders“. Gerade von älteren Menschen und Frauen höre man, dass sie bei Dunkelheit nur ungern in der Stadt unterwegs seien. Um die Frage der Reaktionszeiten drücke sich der Landrat im Grunde, meint Ebbinghaus.
Monika Treutler, Sprecherin der Kreispolizei, hatte jüngst erneut betont, dass die Streifenwagen der Polizei sich in der Regel nicht von der Wache aus zum Einsatzort machten, sondern ohnehin in ihrem jeweiligen Streifenbezirk im Einsatz sind.
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