Renate Künast, Grüne-Politikerin, tritt aus dem Bundestag zurück
Die deutsche Politik wird von einem weiteren prominenten Rücktritt erschüttert. Renate Künast, langjährige Grüne-Politikerin und ehemalige Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, hat ihren Rücktritt aus dem Bundestag bekannt gegeben. Die 61-Jährige, die seit 2002 Mitglied des Deutschen Bundestages war, begründete ihren Schritt mit persönlichen Gründen. Künast, die in der Vergangenheit auch als Vorsitzende der Grünen-Fraktion im Bundestag tätig war, wird ihr Mandat zum Ende der laufenden Legislaturperiode niederlegen. Der Rücktritt der prominenten Politikerin wirft Fragen über die Zukunft der Grünen in Deutschland auf.
Renate Künast: Grüne-Politikerin kündigt Rücktritt aus dem Bundestag an
Die Bundestagsabgeordnete Renate Künast (Grüne) hat ihren Rückzug aus dem Bundestag angekündigt. In einem Brief an ihren Berliner Kreisverband Tempelhof-Schöneberg, der der dpa vorliegt, teilt sie mit, dass sie für die Bundestagswahl im Jahr 2025 nicht mehr kandidieren wird.
Es ist jetzt Zeit, um Platz für Jüngere zu machen, heißt es in dem Schreiben. Die 68-Jährige betont, dass sie Politikerin bleiben wolle, aber schaue mal, welche Aufgaben noch so kommen.
In ihrer verbleibenden Legislaturperiode will sie sich unter anderem mit der Ernährungssicherung beschäftigen. Können wir uns auf Importe getrost weiter verlassen oder werden die Importe aufgrund Klimaänderungen und geopolitischer Umbrüche nicht mehr kommen beziehungsweise extrem teuer sein?, fragt sie in ihrem Brief.
Renate Künast, die seit 2002 Mitglied des Bundestags ist und von 2001 bis 2005 Bundesministerin für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft in der rot-grünen-Bundesregierung war, hat ihre Abgeordnetentätigkeit aufgegeben.
In den vergangenen Jahren hatte sie für Aufmerksamkeit gesorgt, weil sie juristisch gegen wüste Beschimpfungen auf Facebook vorgegangen war. Der Fall ging bis vor das Bundesverfassungsgericht, mit Erfolg für die Politikerin. Künast suchte einige der Kommentatoren persönlich zuhause auf und führte Gespräche mit ihnen.
Zugleich blickt die Grünen-Politikerin auf die vergangenen Jahre in der Politik zurück und erinnert an die Begeisterung über den Mauerfall am 9. November 1989. Heute denke sie allerdings, dass ihr damals das Bewusstsein gefehlt habe, wie langwierig der Prozess der gesellschaftlichen Einheit sei.
Sie beklagt zudem, dass Rechtsextreme und Staaten das Ziel hätten, Vertrauen in demokratische Verfahren zu zerstören und Unruhe zu stiften. Und betont: Unsere Aufgabe ist es, Menschen gegen Hass und Desinformation zu unterstützen.
Renate Künast übernimmt zudem eine Gast-Professur an der Universität Duisburg-Essen.
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