Revolution des Deutschlandtickets? Wie das Abonnement den öffentlichen Nahverkehr verändert hat​

Revolution des Deutschlandtickets? Wie das Abonnement den öffentlichen Nahverkehr verändert hat​

Das Deutschlandticket hat eine Revolution im öffentlichen Nahverkehr ausgelöst. Das Abonnement für unbegrenzte Fahrten innerhalb Deutschlands hat die Art und Weise, wie Menschen sich fortbewegen, grundlegend verändert. Mit nur einem Ticket können Reisende bequem und kostengünstig durch das ganze Land reisen. Die Akzeptanz und Nutzung des Deutschlandtickets sind rasant gestiegen, da es eine attraktive Alternative zu herkömmlichen Fahrscheinen darstellt. Nicht nur für Pendler, sondern auch für Reisende und Touristen bietet das Deutschlandticket eine flexible und umweltfreundliche Möglichkeit, sich innerhalb Deutschlands zu bewegen. Die Zukunft des öffentlichen Nahverkehrs scheint durch diese Revolution des Deutschlandtickets vielversprechend.

Deutschlandticket: Wie ein EuroAbo den ÖPNV durcheinandergewirbelt hat

Dass eine Branche mit dem Namen „öffentlicher Personennahverkehr“ (ÖPNV) einmal mit Revolutionen in Verbindung gebracht wird, mag überraschen. Doch als eben solche hatte nicht nur der damalige hessische Verkehrsminister Tarek Al-Wazir das Deutschlandticket bei seiner Einführung vor knapp einem Jahr bezeichnet. Sein nordrhein-westfälischer Kollege Oliver Krischer (beide Grüne) wollte diesem Vergleich am Donnerstag zwar nicht folgen. Doch dass das 49-Euro-Abo den ÖPNV mächtig durcheinandergewirbelt hat, musste auch Krischer am Donnerstag auf einer Bilanz-Pressekonferenz in Köln eingestehen.

Bilanz nach einem Jahr: Deutschlandticket ein 'absolutes Erfolgsmodell'

Als „absolutes Erfolgsmodell“ bezeichnete er das Angebot, mit dem seit Mai 2023 bundesweite Fahrten in Bussen und Bahnen des Nah- und Regionalverkehrs möglich sind - für 49 Euro im Monat, ohne langfristige Mindestlaufzeiten. Nach dem politischen Beschluss hatte die Branche mit ihren Dutzenden Verkehrsverbünden und unüberschaubaren Tarifstrukturen dieses Modell in kurzer Zeit in die Tat umgesetzt.

Herausforderungen und Potenzial: Wie das Deutschlandticket den ÖPNV verändert

Rund 11,2 Millionen Kundinnen und Kunden nutzten das Abo seither im Schnitt pro Monat, wie der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) am Donnerstag mitteilte. Mehr als die Hälfte davon besitzt das Ticket demnach von Anfang an. Immerhin acht Prozent der Nutzerinnen und Nutzer konnten durch das Angebot neu für den ÖPNV gewonnen werden. Die meisten besaßen bereits vorher ein Abo und sind auf die günstigere Variante umgestiegen.

„Wir sind mit dem ÖPNV finanziell in sehr schweres Fahrwasser geraten“, sagte VDV-Präsident Ingo Wortmann am Donnerstag. Grund dafür seien die gestiegenen Betriebskosten und nicht zuletzt die jüngsten Tarifabschlüsse, die bei den Unternehmen zu höheren Personalausgaben führten. „Es ist Fakt, dass unsere Kosten ansteigen und Verkehrsunternehmen darüber nachdenken, das Angebot einschränken zu müssen, allein aus monetären Gründen“, betonte Wortmann.

Während das Deutschlandticket den Nah- und Regionalverkehr für die Nutzer in der Regel günstiger macht, konnte es einige Erwartungen bisher nicht erfüllen. So hat es bislang kaum zu einer Vereinheitlichung der ÖPNV-Branche als solcher geführt. Zusammenlegungen von Verkehrsverbünden seien nicht bekannt, berichtete der VDV-Vizepräsident Knut Ringat.

Der VDV verfolgt seit jeher das Ziel, die Zahl der monatlichen Abo-Kunden insgesamt auf 15 Millionen zu erhöhen. Immerhin: Nutzerumfragen des VDV zufolge fahren rund 16 Prozent derjenigen, die das Abo besitzen, seltener Auto. Von den ursprünglichen Hoffnungen, gar von einer Revolution, ist das Deutschlandticket angesichts dieser Entwicklungen noch ein gutes Stück entfernt.