Rommerskirchen: Grundstückskäuferin schimpft auf Gemeinde
In der rheinischen Gemeinde Rommerskirchen ist ein Skandal ausgebrochen, der die Gemüter der Bürger erhitzen lässt. Eine Grundstückskäuferin hat sich öffentlich über die Gemeinde beklagt, nachdem sie sich betrogen gefühlt hat. Die Frau hatte ein Grundstück erworben, um darauf ein Haus zu bauen, aber die Gemeinde hat ihr plötzlich die Baugenehmigung verweigert. Nun wirft die Frau der Gemeinde Machtmissbrauch vor und fordert Klarheit und Transparenz in diesem Fall.
Rommerskirchen: Grundstückskäuferin reicht Klage gegen Gemeinde ein
Die Geschichte von Ramona Wilke aus Oekoven ist eine von Enttäuschung und Frustration. Sie hatte 2023 ein Grundstück im Neubaugebiet Im Kamp in Rommerskirchen erworben, um ein Mini-Haus (Tiny House) zu errichten. Doch daraus wird nichts.
Die Gemeinde hatte diese Grundstücke damit beworben, dass kleine Häuser dort eine Wohnfläche von etwa 50 Quadratmeter haben, berichtet Ramona Wilke. Die Bauvorschriften sind bewusst etwas flexibler gestaltet worden, damit man in der Planung seines Tiny-Hauses kreativ und innovativ sein kann.
Doch durch einen Zufall entdeckte sie Anfang dieses Jahres, dass ihr Nachbar die baurechtlichen Vorgaben maximal ausgereizt habe und anstelle eines Tiny-Hauses nun ein Einfamilienhaus mit einer Wohnfläche von etwa 100 Quadratmeter baute. Wilke berichtet: Der Bau wird 14 Meter lang, etwa 4 Meter breit und 8,50 Meter hoch sein. In dieser Folge wird mein Grundstück ganztags-verschattet und nachhaltige Energien (wie Fotovoltaik) können nicht wirklich genutzt werden.
Sie kontaktierte daraufhin die Gemeinde. Der Bürgermeister hat mir bis heute nicht auf mein Anliegen geantwortet. Die Gemeinde hat zwar von ihrem Rückerwerbsrecht Gebrauch gemacht, ich musste jedoch sämtliche Nebenkosten zahlen – auch die Grunderwerbssteuer nochmal – und der Gemeinde das Grundstück eine Woche später schon übergeben, schildert Wilke.
Der Vertrag sei am 24. Mai 2024 geschlossen worden, die Übergabe des Grundstücks habe am 1. Juni 2024 stattgefunden. Doch sie habe bis heute kein Geld für die Rückgabe des Areals von der Gemeinde Rommerskirchen erstattet bekommen. Das Grundstück wird seit dem 1. Juni von der Gemeinde genutzt, bereits beworben und wird nun verkauft. Also seit fast vier Monaten! schimpft Wilke.
Auf Nachfrage unserer Redaktion meldete sich für die Gemeinde Norbert Bude, der kommissarische Fachbereichsleiter Strukturwandel – Wirtschaftsförderung – Bürgermeisterbüro. Er wies Wilkes Darstellung in Teilen zurück. Im Rahmen des Vermarktungskonzeptes ist durch den Fachbereich Planung, Gemeindeentwicklung und Mobilität mit Frau Wilke ein intensives Beratungsgespräch geführt worden, betonte Bude.
Wilke habe in einer Mail ausdrücklich für die stets konstruktiven und wohlwollenden Gespräche gedankt. Ausdrücklich und ausführlich sei sie vor ihrer Entscheidung auf die Konsequenzen eines Rücktritts vom geschlossenen Kaufvertrag hingewiesen worden. Die Modalitäten für einen Rücktritt vom Kaufvertrag sind selbstverständlich in diesem Vertrag geregelt, den Frau Wilke zum Ankauf des Grundstückes unterschrieben hat. Diese sind für alle Erwerberinnen und Erwerber gleich und vom Rat einstimmig beschlossen worden, betont der Fachbereichsleiter.
Gemeinde verkauft Grundstücke im Neubaugebiet Im Kamp
Wir verstehen den Unmut der Frau Wilke im Hinblick auf den zeitintensiven Ablauf, so Bude. Die Verzögerung erklärte er mit einer fehlenden Bescheinigung des Finanzamtes Grevenbroich. Doch nun ist eine Lösung in Sicht. Am Dienstag sei eine erforderliche Mitteilung des Amtsgerichts Grevenbroich (Umschreibung Grundbuch) bei der Gemeinde eingetroffen. Der zuständige Fachbereich habe sich umgehend mit Kämmerei und Kasse im Rathaus in Verbindung gesetzt. Wir gehen davon aus, dass der Geldeingang kommende Woche bei Frau Wilke erfolgen wird, sagt Bude abschließend.
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