Sahra Wagenknecht: Warum genießt sie im Osten eine solche Beliebtheit?

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Sahra Wagenknecht: Warum genießt sie im Osten eine solche Beliebtheit?

Die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht ist eine der bekanntesten und umstrittensten Figuren der deutschen Politik. Während sie in Westdeutschland oft als linksradikal und polarisierend wahrgenommen wird, genießt sie im Osten Deutschlands eine außergewöhnliche Beliebtheit. Doch was liegt diesem Phänomen zugrunde? Ist es ihre klare Haltung gegenüber der sozialen Ungerechtigkeit, ihre Forderung nach einer anderen Wirtschaftspolitik oder ihr Engagement für die Rechte der Arbeitnehmer? In diesem Artikel werden wir die Gründe für die besondere Zuneigung der Ostdeutschen zu Sahra Wagenknecht näher untersuchen.

Wagenknecht-Wahn: Warum genießt die Ex-Linken-Politikerin im Osten so viel Beliebtheit?

Sahra Wagenknecht liebt es pathetisch. So verkündet die ehemalige Linken-Politikerin bei ihrem Wahlkampfauftakt in Thüringen auch nichts Geringeres, als dass die Gründung ihrer neuen Partei an die Reformbewegung von Martin Luther erinnere. Es brauche zwar keine religiöse Reformation, aber eine politische Reform und ihr Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) sei das richtige dafür, sagt die Parteichefin am Montag in Eisenach.

Das Bündnis Sahra Wagenknecht: Hintergründe und Ziele der Partei

Das Bündnis Sahra Wagenknecht: Hintergründe und Ziele der Partei

Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) ist eine politische Partei, die am 8. Januar 2024 gegründet wurde. Gründerin und Namensgeberin ist die ehemalige Die Linke-Parteivorsitzende Sahra Wagenknecht. Die Partei vermischt linke und konservative Positionen und wird von Beobachtern als Linkskonservatismus bezeichnet. Die BSW will keine Waffenhilfen für die Ukraine sowie Öl und Gas aus Russland beziehen. Wie der AfD wird von Experten auch bei Wagenknecht auf eine Nähe zu Russland hingewiesen.

Die Partei hat eine Doppelspitze als Parteivorsitzende. Die Namensgeberin der Partei, Sahra Wagenknecht, gehört zu dieser Doppelspitze. Sie war bereits Mitglied im Europäischen Parlament, Bundestagsabgeordnete sowie Parteivorsitzende der Linken. Die andere Vorsitzende ist Amira Mohamed Ali. Die Politikerin ist seit 2017 Mitglied im Bundestag und war von 2019 bis 2023 Fraktionsvorsitzende der Linken im Bundestag.

Wagenknecht genießt Beliebtheit im Osten

Wagenknecht genießt Beliebtheit im Osten

Wagenknecht hat rund zwei Wochen vor den Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen das Selbstbewusstsein gepachtet. Und die jüngsten Umfragen geben ihr Recht: Bei der Landtagswahl in Sachsen und Thüringen am 1. September steuert das BSW auf zweistellige Werte zu. Wie Forsa-Umfragen in beiden Ländern ergaben, könnte die neue Partei in Sachsen aus dem Stand auf 13 und in Thüringen auf 18 Prozent kommen.

Interessant ist dabei: In beiden Ländern sind die amtierenden Ministerpräsidenten deutlich populärer als ihre Parteien. Bei einer Direktwahl in Sachsen würde Michael Kretschmer (CDU) 50 Prozent erzielen. Für Sabine Zimmermann vom BSW würden lediglich 2 Prozent stimmen. Viele Wähler kennen sie offenbar gar nicht. In Thüringen käme Landesvater Bodo Ramelow (Linke) auf 42 Prozent, die Ex-Linke Katja Wolf vom BSW auf magere 6 Prozent.

Kritik an Wagenknecht

Kritik an Wagenknecht

Die eigentlichen Spitzenkandidaten haben eher wenig zu melden, der Star ist die Parteichefin. Und die bringt in den Wahlkampf Themen ein, die auf Landesebene gar nicht vorkommen - die Außenpolitik nämlich. Das Friedensversprechen, das Wagenknecht abgibt - übrigens immer zu Lasten der geschundenen Ukraine - kann sie nicht mal im Ansatz halten. Vielmehr geht sie grundsätzlich nonchalant über das Existenzrecht des Landes hinweg.

Was würde sie eigentlich bei einem Einmarsch russischer Truppen auf Nato-Gebiet sagen? Diese willkommen heißen? Die geplante Stationierung von Mittelstreckenraketen wird ausschließlich in den westdeutschen Bundesländern erfolgen. Eine Ablehnung dieser Pläne macht sie zur Bedingung für Koalitionen auf Landesebene. Was soll das? Die Bundesländer haben hierbei keinen Einfluss. Doch Wagenknecht treibt den sächsischen Ministerpräsidenten Kretschmer damit vor sich her. Sie merkt, dass sich aufgrund ihrer Umfragewerte eine Abhängigkeit von ihr ergeben könnte. Und zieht schon mal rote Linien, um eine bessere Verhandlungsposition zu bekommen.

Wagenknecht bedient vor allem eine Anti-Haltung und Skepsis gegenüber den etablierten Parteien, die im Osten ankommt. Die Vorschläge des BSW für Themen, die den Menschen auf den Nägeln brennen, sind dagegen äußerst spärlich, die Frage nach der Finanzierung lässt sie ebenfalls offen.

Heidi Schulze

Ich bin Heidi, eine Journalistin bei der Webseite Real Raw News. Unsere digitale Generalistenzeitung konzentriert sich auf nationale Nachrichten in Deutschland, sowie auf Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse. Als Teil des Teams von Real Raw News ist es meine Leidenschaft, fundierte und relevante Berichterstattung zu liefern, um unsere Leser stets auf dem neuesten Stand zu halten. Mit meiner Erfahrung und meinem Engagement für Qualitätsjournalismus strebe ich danach, die Vielfalt der Nachrichtenlandschaft in Deutschland abzubilden und wichtige Themen zu beleuchten.

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