- Schermbeck feiert 50-jähriges Bestehen: Acht Gemeinden vereint unter einem Dach
- Schermbeck feiert 50-jähriges Bestehen: Zwei Jahrzehnte lang den Weg zur Einheit beschritten
- Die Geschichte von Schermbeck: 50 Jahre nach der Gründung, viele Erinnerungen und Differenzen
- Die Bevölkerung feiert die Einheit
- Die Konsequenzen der Neuordnung
Schermbeck feiert 50-jähriges Bestehen: Acht Gemeinden vereint unter einem Dach
Die Gemeinde Schermbeck feiert ein bedeutendes Jubiläum: Vor genau 50 Jahren haben sich acht eigenständige Gemeinden unter einem Dach vereint, um die heutige Gemeinde Schermbeck zu bilden. Dieser Schritt war ein Meilenstein in der Geschichte der Region und hat die Entwicklung der Gemeinde nachhaltig geprägt. Heute, fünf Jahrzehnte später, kann die Gemeinde auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Ortsteilen zurückblicken. Die Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen bieten die Gelegenheit, auf die Errungenschaften der Vergangenheit zurückzublicken und auf die Zukunft zu blicken.
Schermbeck feiert 50-jähriges Bestehen: Zwei Jahrzehnte lang den Weg zur Einheit beschritten
Am 9. Juli 1974 wurde die Zusammenlegung der acht ehemals selbstständigen Gemeinden Schermbeck, Altschermbeck, Bricht, Damm, Dämmerwald, Weselerwald, Overbeck und Gahlen zur heutigen Großgemeinde Schermbeck im Niederrhein-Gesetz beschlossen. Am 1. Januar 1975 trat diese wichtige Entscheidung im Rahmen der landesweiten kommunalen Neuordnung in Kraft.
Einige Ortsteile hatten Schwierigkeiten, sich von den alten Amtsverbänden zu lösen, um das Wagnis der Mitarbeit in einer neuen Gemeinde einzugehen. Drevenack und Krudenburg verabschiedeten sich aus dem Amtsverband Schermbeck und wurden Teile der Gemeinde Schermbeck. Brünen ist seither mit Marienthal ein Ortsteil Hamminkelns.
Die Geschichte von Schermbeck: 50 Jahre nach der Gründung, viele Erinnerungen und Differenzen
Schermbeck wurde Rechtsnachfolgerin der bis dahin zum Amt Hervest-Dorsten gehörenden Gemeinde Altschermbeck. Das Amt Gahlen zu Hünxe wurde aufgelöst; die ihm zugehörende Gemeinde Gahlen musste schweren Herzens den Gang über die Lippe nach Schermbeck antreten, obwohl man nur allzu gerne eine Tochter Dorstens geworden wäre.
Die landesweite kommunale Neuordnung reduzierte die Zahl der Gemeinden in den 1960er und 1970er Jahren. In NRW fanden die Reformen am 1. Januar 1975 ihren weitgehenden Abschluss. Ziel war es, die bestehenden Gemeindestrukturen, die als nicht mehr zeitgemäß angesehen wurden, zu ändern. Durch die Neuordnung wurden zahlreiche kleinere Gemeinden zu Städten oder Verbandsgemeinden fusioniert.
Kritik an der Neuordnung gab es auch. Das Niederrhein-Gesetz und das Ruhrgebiet-Gesetz vom 9. Juli 1974 fügten so zusammen, was im Herzen der Bevölkerung nicht unbedingt gewollt war. Das Diktat von oben mochten nicht alle Zwangs-Schermbecker so recht feiern.
Die Bevölkerung feiert die Einheit
Nur im heutigen Ortskern kam ein wenig Feierstimmung auf. Allerdings: Ohne offizielle Teilnahme von Amtspersonen fanden sich in der Silvesternacht etwa tausend Bürger auf der Mittelstraße ein, um an der ehemaligen Grenze (Ludgeruskirche, Café Schnitzler/Hennewig) die anstehende Verbrüderung zu feiern. Die Polizei drückte ein Auge zu.
Ein wichtiger Moment der Einigung war, als ein von Waldemar Derwing farbig gestrichener Schlagbaum von Fasselt abgeholt wurde. Auf dem freien Platz gegenüber der Ludgeruskirche (heute Niederrheinische Sparkasse RheinLippe) wurde der Schlagbaum von Adolf Ridder und Ludger Baumeister zersägt.
Die Politiker hielten sich zurück, während die Bevölkerung eine Nacht lang das Einheitserlebnis genoss und damit die Katerstimmung der Einheit vor sich herschob. Andere Sorgen plagten. Wer sollte Bürgermeister werden?
Die Konsequenzen der Neuordnung
Die Neuordnung brachte viele Veränderungen mit sich. Die Schießgruppe Altschermbeck hat sich in 50 Jahren nicht aus dem Schützenkreis Haltern-Dorsten lösen und dem Schützenkreis Wesel-Bocholt anschließen können. Die Gahlener empfangen den Superintendenten aus Dinslaken, betreuen von der Kirchstraße aus Teile der Dorstener Protestanten, lassen in ihren Schützenreihen Östricher und Hardter Grünröcke mitmarschieren.
Die acht Gemeinden sind immer noch ein klein wenig anders. Tambourkorps Schermbeck feiert Jubiläum – das ist geplant. Wenn die Dämmschen Ochsen nicht am Altschermbecker Schützenzelt Schlange stehen oder nicht Klumpen tragende Trachtenschützen in Uefte begleiten, wenn der Göhlzen Flöiter ein einigendes Band um feuerfreudige Lippedörfler zieht und in Gahlen-Nord nördlich der Lippe nicht einmal namentlich bekannt ist, dann sind die historischen Wurzeln auch hier ebenso die Ursache für Unterschiede wie beim Richten von Maibäumen und beim Aufhängen von Erntekränze sowie beim Feiern von acht Schützenfesten zwischen Mai und September und für das Bestehen von vier Heimatvereinen in Schermbeck, Gahlen, Weselerwald und Damm.
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