Schnellmode: Frankreich plant Strafgebühren.

Fast Fashion: Frankreich plant Strafgebühren

Die französische Regierung hat angekündigt, Strafgebühren für Unternehmen einzuführen, die Fast Fashion betreiben. Dieser Schritt ist Teil eines größeren Plans, um die Umweltauswirkungen der Modebranche zu reduzieren. Fast Fashion bezieht sich auf den Trend, Kleidung schnell und kostengünstig herzustellen, was oft zu übermäßigem Konsum und Umweltverschmutzung führt. Frankreich beabsichtigt, Unternehmen, die nicht nachhaltig produzieren, mit Strafgebühren zu belegen, um sie zur Verantwortung zu ziehen. Diese Maßnahme hat das Ziel, den Druck auf die Modeindustrie zu erhöhen, um umweltfreundlichere Praktiken zu übernehmen und den ökologischen Fußabdruck zu verringern. Die Einführung von Strafgebühren ist ein wichtiger Schritt im Kampf gegen die Auswirkungen von Fast Fashion auf die Umwelt.

Frankreich plant Strafgebühren für Fast Fashion, um Umweltschäden zu reduzieren

Das Top für drei Euro, der Bikini für sieben und das Kleid für gut neun Euro. Das sind die Preise, mit denen der chinesische Billighersteller Shein den europäischen Markt überschwemmt. Doch Frankreich will als erstes Land weltweit der Wegwerfmode einen Riegel vorschieben. Die Nationalversammlung verabschiedete vergangene Woche einstimmig einen Gesetzentwurf, der ein Werbeverbot für Fast Fashion und Strafzahlungen von bis zu zehn Euro pro Artikel vorsieht.

„Der Preis wird stärker die Auswirkungen für die Umwelt widerspiegeln“, sagte die Abgeordnete Anne-Cécile Violland. Bei der Vorstellung ihres Gesetzentwurfs machte Violland eindringlich die katastrophalen Folgen der Billigmode für die Umwelt deutlich. Die Textilindustrie trage derzeit rund zehn Prozent zu den Treibhausgasemissionen bei. Bis 2050 könnten es 26 Prozent werden, wenn die Entwicklung nicht eingedämmt werde, warnte die Abgeordnete.

„Dadurch wird die traditionelle Textilindustrie zerstört, vor allem die französische“, warnte Violland. Tatsächlich gingen in den vergangenen Jahren mehrere französische Marken wie NafNaf, Pimkie und Kookaï in die Insolvenz. Shein kritisierte das Gesetz und bezeichnete es als schädlich für die Kaufkraft der französischen Konsumenten. Umweltminister Christophe Béchu hingegen zeigte sich erfreut über den Schritt, den Umweltschaden der Textilindustrie zu verringern.

Das Gesetz hat drei Teile: Es will die Verbraucherinnen und Verbraucher informieren, welchen Schaden Fast Fashion anrichtet und zum Reparieren und Recyceln ermahnen. Außerdem soll Werbung für Billigware verboten werden, und zwar auch über Influencer in sozialen Netzwerken wie TikTok. Der dritte und wichtigste Teil sieht Strafzahlungen vor, wenn bestimmte Grenzen überschritten werden. Bereits im kommenden Jahr droht eine Geldbuße von fünf Euro pro verkauftem Kleidungsstück, die bis 2030 auf zehn Euro ansteigen soll.

„Es handelt sich nicht um eine neue Steuer“, versicherte Violland. Das Geld aus der Strafzahlung soll in die Umweltschutzorganisation Refashion fließen, die sich für Reparieren und Recyceln in der Modeindustrie einsetzt. Organisationen, die sich gegen Fast Fashion engagieren, fordern strenge Vorgaben, die nicht nur Shein, sondern auch Labels wie den Sportartikelhersteller Decathlon betreffen könnten.

Uwe Köhler

Ich bin Uwe, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Bei uns findest du Artikel zu Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Als Teil des Teams von Real Raw News ist es meine Leidenschaft, fundierte und relevante Inhalte für unsere Leser zu erstellen und sie stets über die neuesten Entwicklungen in Deutschland informiert zu halten.

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