Spanien: Ein Fest für die Zwiebel

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Spanien: Ein Fest für die Zwiebel

Im Herzen Spaniens findet ein einzigartiges Fest statt, das Zwiebelfest, ein Ereignis, das die Herzen aller Zwiebelfans höher schlagen lässt. In dem malerischen Dorf Calanda in der Region Aragon feiern die Einheimischen und Gäste gemeinsam das Fest der Zwiebel, ein traditionsreiches Ereignis, das die Bedeutung der Zwiebel in der spanischen Küche hervorhebt. Die Zwiebelernte ist ein wichtiger Teil der lokalen Wirtschaft und die Feierlichkeiten sollen die Bedeutung dieser Kulturpflanze hervorheben.

Spanien: Ein Fest für die Zwiebel

Stolz, aufrecht und in geradezu aufreizend erhabener Anmut überragen zwölf Windmühlen aus dem 16. Jahrhundert auf der Hügelkette oberhalb des Städtchens Consuegra die Mancha, die traditionsreiche kastilische Hochebene südlich der spanischen Kapitale Madrid und der Welterbestadt Toledo.

Consuegra feiert das SafranFest: Tradition und Folklore im Herzen Spaniens

Consuegra feiert das SafranFest: Tradition und Folklore im Herzen Spaniens

Der vom Poeten Cervantes erdachte, mithin tragische Held Don Quijote war diesem einst erlegen. Trotz verhaltenen Widerspruchs seines treu ergebenen Dieners Sancho Pansa nahm er den ungleichen Kampf gegen die vermeintlichen Ritter auf, um der geliebten Dulcinea seinen Mut zu beweisen.

Die Mühlen von Consuegra: Eine Reise durch die Zeit und die Kultur

Die Mühlen von Consuegra: Eine Reise durch die Zeit und die Kultur

Die Mühlenreihe unmittelbar neben der alten Festung von Consuegra erscheint irgendwie am plausibelsten. InfoConsuegra Anreise Iberia verbindet die spanische Hauptstadt Madrid mit den meisten deutschen Flughäfen: www.iberia.com. Die Weiterfahrt nach Consuegra erfolgt mit dem Mietwagen oder dem Bus und dauert in der Regel 1,5 bis 2 Stunden.

Rosa del Azafrán: Das Fest des Safrans in Consuegra, ein Erlebnis, nicht zu verpassen

Rosa del Azafrán: Das Fest des Safrans in Consuegra, ein Erlebnis, nicht zu verpassen

Das nächste Safran-Fest Rosa del Azafrán in Consuegra findet statt vom 25. bis 27. Oktober 2024. Unterkunft Eine einfache Unterkunft mit freundlichem Service im Norden des Stadtzentrums ist das Hotel Consuegra: www.hotelconsuegra.com

Essen und Trinken An kulinarischen Möglichkeiten bietet Consuegra eine erstaunliche Palette an Angeboten, die die oft reichhaltigen Variationen der regionalen Küche offerieren. So das Restaurante El Alfar de Consuegra oder Restaurante Villa Cervantina. Während des Safran-Festivals lohnt der Besuch der offenen Küchen mit spannenden Speisen oder der Biergarten Triky Tapas Blue auf dem Plaza San Juan.

Wanderung durch die Geschichte: Die Windmühlen und die Festung von Consuegra

Ein Muss ist der Besuch der zwölf erhaltenen Windmühlen, die man nach einer leichten Wanderung bergauf erreicht. Es fahren aber auch Shuttle-Busse aus dem Stadtzentrum Consuegras. Von oben lässt sich die tolle Aussicht über die Hochebene la Mancha genießen.

In der Monio Rucio befindet sich ein kleiner Souvenirladen, in dem man gegen einen Obolus auch nach oben gehen kann. Dies ist kostenlos in der Molina Alcancia möglich, in der es kleine kunsthandwerkliche Gegenstände sowie lokale kulinarische Produkte zu kaufen gibt.

Die Festung Castillo de Consuegra (Castillo de la Muela) aus dem 10. Jahrhundert liegt mitten zwischen den Mühlen, wurde um 1813 stark zerstört und in Teilen erst 1985 wieder rekonstruiert. Sie bildet auch die malerische Kulisse des alljährlich am letzten Wochenende im Oktober ausgerichteten folkloristischen Festes „Rosa del Azafrán“.

Die Ära der endlosen, bis zum Horizont reichenden blauvioletten Krokusfelder, scheint in der einstigen Hochburg vorbei zu sein, die Pflanzen sicherten als aparter Träger des Safrans noch unlängst gut der Hälfte der Bevölkerung Consuegras das wirtschaftliche Überleben, fristen mittlerweile nur noch ein Nischendasein im Konzert der großen vier Agrarprodukte der Region.

Getreide, Wein und Oliven haben ihm nachhaltig den Rang abgelaufen. Schließlich trägt der Klimawandel dazu bei, dass die Pflanzen meist zu spät und nicht in voller Pracht, sprießen.

Bauer Pablo zeigt auf seinem Acker die mühevolle Ernte der filigranen Blüten. Foto: Udo Haafke Das teuerste Gewürz der Welt, das in Form zweier Fäden ausgesprochen mühselig mit den Fingern aus den farbenprächtigen Krokusblüten gezupft wird, spielt trotz seiner herausragenden Qualität keine wirklich große ökonomische Rolle mehr.

Es bedarf großer Blütenmengen für einen lächerlich kleinen Ertrag. 200 Stück ergeben ein Gramm, 180 bis 250 Tausend ein einziges Kilo. Diese Exklusivität verbunden mit einer großen Nachfrage aus der gehobenen Gastronomie hat natürlich ihren Preis.

„Es ist keine 50 Jahre her, da konnte man für 1,5 Kilo Safran ein Auto kaufen. Das Gewürz ersetzte vielen die bare Münze“, erzählt Pablo auf seinem Acker, demonstriert so behände es sein betagtes Alter zulässt und in gebückter Haltung die mühevolle Ernte der filigranen Blüten.

Sie stehen in Reihen auf der rostbraunen Krume, öffnen ihre Blüten, wenn der Morgentau sich in den Tagen in der Mitte des Herbstes verflüchtigt hat, um bald danach wieder zu verschwinden und erst im Folgejahr wieder aufzutauchen.

Die Windmühlenreihe und die Festung von Consuegra Foto: Udo Haafke

Das teuerste Gewürz der Welt, das in Form zweier Fäden ausgesprochen mühselig mit den Fingern aus den farbenprächtigen Krokusblüten gezupft wird, spielt trotz seiner herausragenden Qualität keine wirklich große ökonomische Rolle mehr.

Die strenge Einhaltung der Fruchtfolge ist notwendig, spätestens nach drei Jahren müssen die Wurzelknollen umgesetzt werden. „Noch 14 Familien beschäftigen sich in Consuegra mit dem Safran. Leben können sie davon nicht. Es ist zu aufwendig und zeitintensiv, erfordert viel Aufmerksamkeit. Wenn die Blüten einmal aufgegangen sind, muss schnell gehandelt werden.“

Dann ist die ganze Familie, sind Freunde und Nachbarn gefordert, um den Schatz zu sichern. Der Nachwuchs bleibt indes wegen schwindender Lukrativität und mühsamer Handarbeit aus. Die Kinder wandern ab in die Städte und kehren zumeist nicht wieder zurück. Billigimporte aus Vorderasien, lange nicht so hochwertig wie der Safran aus der Mancha, beeinträchtigen zudem den Absatzmarkt.

Doch beim „Rosa del Azafrán“ glätten sich diese allgemeinen Sorgenfalten ein wenig. Dann dreht sich alles um das edle Gewürz, das den oft rustikalen regionalen Gerichten den letzten Pfiff, markantes Aroma und intensive Farbigkeit verleiht.

Die Plaza San Juan am Bett des Rio Amarguillo gleicht zu Beginn des Volksfestes einer riesigen Feldküche mit Jahrmarkt. An improvisierten Feuerstellen köcheln diverse Eintöpfe vor sich hin, aromatische Gerüche wabern durch die rauchgeschwängerte Luft, mischen sich mit dem Knistern brennender Holzscheite.

Es herrscht betriebsames Stimmengewirr, dröhnend dringt Musik aus knarrenden Boxen, stimmen sich Chöre auf ihren Auftritt ein, klappert, vom Rhythmus befreit, Geschirr und Besteck. An Verkaufsständen bieten regionale Produzenten ihre kunsthandwerklichen Erzeugnisse und ihre kulinarischen Köstlichkeiten feil, den typischen Manchego-Käse, Fleisch- und Wurstwaren, aber auch Eingelegtes, Spirituosen, Backwaren oder Honig.

Und überall spielt auch der Safran seine eigene Rolle. Am historischen Plaza España im Herzen Consuegras findet das Hauptevent des 1963 erstmals ausgerichteten Safran­festes statt. Auf der Bühne, später der Schauplatz spektakulärer Tanzvorführungen regionaler Trachtengruppen, werden die besten Safranzupfer ermittelt.

Vor dem erwartungsvollen, vielköpfigen Publikum, sind zunächst sechs Kinder, Mädchen und Jungen, an einem langen Tisch an der Reihe. Trotz offensichtlicher großer Anspannung zupfen sie in atemberaubender Geschwindigkeit die roten Fäden aus den zarten Blüten.

Nach eingehender Kontrolle durch eine ernsthaft agierende Jury steht die glücklich strahlende Siegerin fest. Danach sind die Erwachsenen an der Reihe, die sich an der filigranen, viel Feingefühl voraussetzenden Aufgabe zu messen haben. Dulcinea, die vor dem Fest proklamierte Schirmherrin, übernimmt mit ihrem Gefolge unter dem frenetischen Beifall der Zuschauer die Ehrung der Sieger.

Klaus Schmitz

Ich bin Klaus, ein Experte und leidenschaftlicher Autor für Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über aktuelle Ereignisse in den Bereichen Kultur, Wirtschaft und Sport. Ich bin stets bestrebt, unseren Lesern fundierte und aktuelle Informationen zu liefern, die sie informieren und zum Nachdenken anregen. Mit meiner langjährigen Erfahrung im Journalismus und meiner Liebe zur deutschen Sprache bin ich stolz darauf, Teil des Teams von Real Raw News zu sein.

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