Spannungsvoll eröffnet der Literarische Sommer in Krefeld

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Spannungsvoll eröffnet der Literarische Sommer in Krefeld

Am Freitag, den 17. Juni, fiel der Startschuss für den Literarischen Sommer in Krefeld. Die Stadt an der Rhine erwartet in den kommenden Wochen eine Fülle an literarischen Highlights, die das kulturelle Leben der Stadt bereichern werden. Viele renommierte Autoren und Künstler werden erwartet, um ihre Werke vorzustellen und mit dem Publikum zu diskutieren. Der Literarische Sommer wird von der Stadt Krefeld in Kooperation mit verschiedenen Kulturinstitutionen und Verlagen organisiert. Die Veranstaltungen werden in verschiedenen Lokalitäten der Stadt stattfinden, darunter auch historische Gebäude und moderne Kulturzentren. Wir freuen uns auf einen spannenden Sommer voller Literatur, Kunst und Kultur!

Literarischer Sommer eröffnet in Krefeld mit tollen Beiträgen

Der 25. Literarische Sommer in Krefeld ist mit vielen verschiedenen Beiträgen eröffnet worden: Kluge Reden, Audioeinspielungen, Gedankenaustausch und Lesungen fügten sich zu einem gehaltvollen Abend mit Büchern von Astrid Roemer und Ilija Trojanow aneinander.

Als Erster begrüßte Oberbürgermeister Frank Meyer die ungefähr 100 Gäste im Atrium der Mediothek. Er befand, es sei vor 25 Jahren ein großes Wagnis gewesen, das Festival ins Leben zu rufen, und bedankte sich besonders bei den Kommunen beiderseits der Grenze. Sie haben mit ihrem Engagement das Festival wachsen lassen. „Der Literarische Sommer ist nicht mehr wegzudenken.“

Das Programm des Literarischen Sommers

Das Programm des Literarischen Sommers

Der Literarische Sommer bietet 30 Lesungen und neun Spaziergänge an 21 Orten. Nächster Termin in Krefeld: Am Donnerstag, 11. Juli, kommt Peter Zantingh mit „Zwischen uns und morgen“ in die Fabrik Heeder. Bei gutem Wetter findet der Abend im Innenhof statt. Beginn 20 Uhr. Reservierungen online unter Literarischer-Sommer.eu.

Die Eröffnungsrede der niederländischen Generalkonsulin

Die niederländische Generalkonsulin Hanna Andrea Tijnes eröffnete das Literaturfestival erstmals und bekannte sich als „Bücherwurm“. Sie fühle sich geehrt; aber eigentlich ehrte sie als Vertreterin der Krone die versammelten Gäste. Die Generalkonsulin gratulierte beredt zum Jubiläum, das sich durch Liebe zur Literatur und durch Durchhaltungsvermögen auszeichne.

Sie dankte den Projektleitern Ina Engelhardt und Oliver Vogt von Euregio Kultur, die selbstverständlich anwesend waren, und führte dann sehr klug in das Werk von Astrid Roemer ein. Sie besitze eine wichtige Stimme zur Kolonialgeschichte und auch zu der Frage der Identität.

Die Lesungen und Diskussionen

Gastgeberin Evelyn Buchholtz, Leiterin der Mediothek, dankte für finanzielle, ideelle und auch tatkräftige Unterstützung. Dabei besonders zu nennen der „treue Andere Buchladen“ und die Techniker von der Fabrik Heeder. Sie hatten wie immer die Lautsprecheranlage installiert und die roten Tische auf die Bühne gestellt.

Evelyn Buchholtz zitierte im Hinblick auf die beiden Autoren Nabokov: „Wer seine Heimat verlässt, besitzt zwei Leben, jenes in dem man lebt, und das andere, das an dem Ort weitergeht, den man verlassen hat.“ Damit war die inhaltliche Überleitung gelungen.

Es übernahm Thomas Hoeps, Leiter des Niederrheinischen Literaturhauses und Moderator des Abends. In den unterschiedlichen Welt- und Lebenserfahrungen, die die beiden Autoren Roemer und Trojanow gemacht haben, sah er eine Verbindung zwischen ihnen. „Reisen bildet – beide haben spannende Romane geschrieben“, sagte Hoeps.

Astrid Roemer und Ilija Trojanow

Astrid Roemer wurde 1947 in Niederländisch-Guyana geboren. Das Land wurde 1975 unter dem Namen Suriname von den Niederlanden unabhängig. „Roemer ist die einzige surinamische Schriftstellerin“, sagte er, „die karibische Virginia Woolf.“ Sie hat Theaterstücke, Lyrik und Romane geschrieben. 2019 erschien ihr Roman „Gebrochen Weiß“, auf Deutsch 2023 im Residenz Verlag.

Leider musste das Auditorium auf Astrid Roemer verzichten – familiäre Gründe hinderten sie. Um aber einen Eindruck zu bekommen, spielte Thomas Hoeps einen Audiobeitrag ein, in dem die Schriftstellerin kurz zu hören war, bevor die deutsche Stimme sich darüberlegte.

Einen großen und intensiven Eindruck erhielten die Besucher durch eine Lesung aus „Gebrochen Weiß“. Schauspielerin Eva Spott trug gekonnt aus dem Roman mit sechs Erzählstimmen vor. Drei der vier ausgewählten Passagen führten in die exotische Heimat der Autorin und eröffneten eine fremde Lebenswelt.

In der letzten knappen Stunde des Abends ging es um Ilija Trojanows neuen Roman „Tausend und ein Morgen“, erschienen 2024 bei S. Fischer. Der Autor hat für diese Utopie „Chronauten“ erfunden, denen eine Zeitreise in die Vergangenheit behutsame Veränderung der Geschichte möglich macht. „Es entsteht ein neuer Parallelweg der Geschichte“, sagt Trojanow, „wir erfinden Narrative, um uns das Unerklärbare erklärbar zu machen.“

Das Buch hat einen hohen historischen Gehalt und besitzt sprachliche Virtuosität mit lyrischen und poetischen Anklängen.

Holger Peters

Ich bin Holger, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Durch meine fundierten Recherchen und mein Gespür für relevante Themen trage ich dazu bei, unseren Lesern stets aktuelle und informative Inhalte zu präsentieren. Mein Ziel ist es, die Vielfalt und Tiefe der deutschen Nachrichtenlandschaft abzubilden und unseren Lesern einen umfassenden Überblick über das Geschehen im Land zu bieten.

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