Studie: Generation Mitte ist zuversichtlich - aber auch besorgt

Studie: Generation Mitte ist zuversichtlich - aber auch besorgt

Die Generation Mitte, die Menschen zwischen 45 und 59 Jahren, stehen laut einer aktuellen Studie vor einem Dilemma. Einerseits sind sie zuversichtlich, was ihre Zukunft betrifft, aber andererseits sind sie auch besorgt über die aktuellen Entwicklungen. Die Studie, die von einer renommierten Markt- und Sozialforschungsinstitution durchgeführt wurde, zeigt auf, dass die Menschen in diesem Alter eine gemischte Stimmung haben. Sie sind einerseits optimistisch, was ihre eigene wirtschaftliche Lage betrifft, aber andererseits sind sie auch bekümmert über die Zukunft der Gesellschaft. Die Studie gibt Aufschluss über die Erwartungen und Ängste dieser Generation.

Die Generation Mitte: Besorgt, aber auch zuversichtlich

Die Mehrheit der Menschen zwischen 30 und 59 Jahren ist der Auffassung, dass wir in besonders unsicheren Zeiten leben. Zugleich ist die Zufriedenheit mit der eigenen finanziellen Situation im Vergleich zu vor zehn Jahren gestiegen. Und auch die Angst vor sozialem Abstieg ist kleiner geworden: Machte sich 2022 noch ein Viertel der Befragten große Sorgen dazu, teilen diese Befürchtung aktuell nur 16 Prozent.

Das geht aus einer neuen Studie zur „Generation Mitte“ hervor, die Allensbach im Auftrag des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) erstellt hat. Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des GDV, sagt: „Wir sind überrascht, wie stabil und krisenfest die mittlere Generation ist“.

Stabile Generation

Aus Sicht von Allensbach-Geschäftsführerin Renate Köcher zeige die allgemeine Verunsicherung, dass die Politik so viel Berechenbarkeit wie möglich herstellen sollte. Vor allem Menschen in Ostdeutschland und solche mit einem niedrigen sozioökonomischen Status beklagen eine mangelnde Planungssicherheit. Dennoch bejaht insgesamt fast jeder zweite Befragte die Aussage: „Bei uns wird zu viel gejammert. Uns geht es doch eigentlich ganz gut.“

Viele tragen den Glauben daran, dass sich die eigene Zukunft eher positiv entwickeln werde, sagt Köcher. Zwar nehme die mittlere Generation die enormen Turbulenzen wahr und zeige wenig Vertrauen in die Politik, grundsätzlich halte sie die Herausforderungen aber für bewältigbar.

Zukunftsbewusstsein

Fast Zweidrittel glauben, dass das Land eine gute Zukunft hat – wenn die richtigen Maßnahmen ergriffen würden. Alle wollen weniger arbeiten – nicht nur die „Generation Z“. Gefragt nach konkreten Schritten sind fast vier von fünf Befragten der Auffassung, dass Pflegeberufe attraktiver gemacht werden müssten – auch wenn sich hier zumindest bei den Gehältern in den vergangenen Jahren schon einiges bewegt hat.

Mehr als Dreiviertel halten ein verbessertes Bildungssystem für entscheidend. Jeweils über 60 Prozent geben an, es sei ihnen wichtig, dass die Zuwanderung begrenzt werde und dass die Gesellschaft zusammenrückt.

Demokratie und Gesellschaft

Die Demokratie im Land betrachtet die Mehrheit aber als stabil: 55 Prozent hält das Risiko, dass das System in Gefahr gerät, für eher gering oder sehr gering. Mehr Sorge bereitet den meisten Menschen die Spaltung der Gesellschaft. Die Polarisierung beunruhigt mehr als Zweidrittel stark oder sogar sehr stark.

Insgesamt sagen mehr als 70 Prozent, dass man für die Demokratie Haltung zeigen sollte. In Ostdeutschland fällt dieser Wert mit 59 Prozent allerdings signifikant geringer aus. Fast jeder Zweite sagt, es brauche tiefgreifende Reformen. 45 Prozent wünschen sich mehr Tempo bei Veränderungen in der Bundesrepublik.

Die GDV sieht in der „Generation Mitte“ die Leistungsträger der Gesellschaft: Mit mehr als 35 Millionen Menschen stelle die Gruppe der 30- bis 59-Jährigen 70 Prozent der Erwerbstätigen und erwirtschafte über 80 Prozent der steuerpflichtigen Einkünfte. Für die repräsentative Untersuchung wurden im Frühjahr 2024 mehr als 1000 Personen befragt.