Tanken im Ausland: Wo Diesel und Benzin günstiger sind als in Deutschland.

Tanken im Ausland: Wo Diesel und Benzin günstiger sind als in Deutschland.

Die aktuellen Spritpreise sorgen immer wieder für Diskussionen, insbesondere in Deutschland, wo sie zu den höchsten in Europa zählen. Doch lohnt es sich, über die Grenze zu fahren, um Diesel oder Benzin günstiger zu tanken? Eine neue Studie zeigt, in welchen Ländern dies der Fall ist. Besonders Österreich und Polen stechen als attraktive Ziele heraus, wenn es um sparfüchse Autofahrer geht. Doch auch in anderen europäischen Ländern lassen sich Spritpreise finden, die deutlich unter den deutschen liegen. Es lohnt sich also, die Tankgewohnheiten zu überdenken und gegebenenfalls im Ausland nach günstigeren Alternativen zu suchen.

Tanken im Ausland: Wo lohnt sich der Spritkauf jenseits der Grenze?

Der Krieg in der Ukraine hat lange Zeit für Rekordhöhen bei den Spritpreisen gesorgt. Zuletzt war Tanken in Deutschland zwar wieder günstiger geworden, Ende vergangenen Monats erreichte der Benzinpreis jedoch ein Jahreshoch. Laut Angaben der Europäischen Kommission kostete ein Liter Super am Montag, 25. März, in Deutschland durchschnittlich 1,86 Euro, während Diesel 1,73 pro Liter kostete. Autofahrer können sich also vorerst nicht über eine Entspannung bei den Spritpreisen freuen. Im Ländervergleich ist Tanken in Deutschland nach wie vor teuer. Für viele Autofahrende stellt sich also die Frage, ob sich eventuell eine Fahrt über die Grenze lohnen könnte. Aber ist das wirklich sinnvoll? Wir geben einige Antworten.

Benzinpreise im Vergleich: Wo ist Tanken günstiger als in Deutschland?

Wie sehen die Preise aktuell in den Nachbarländern aus? Aufgrund anderer Besteuerung und niedrigerer Umweltabgaben ist der Sprit in einigen Nachbarländern momentan durchaus günstiger als in Deutschland. Das gilt vor allem für Menschen, die in grenznahen Regionen im Osten und Süden wohnen. Die Europäische Kommission veröffentlicht im Internet wöchentlich ein so genanntes „Öl-Bulletin“, das eine Übersicht über Verbraucherpreise und Steuern für Kraftstoffe in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union bietet. Besonders günstig sind die Preise demnach aktuell in Polen. Dort bezahlten Autofahrende laut Bulletin am 25. März 2024 durchschnittlich rund 1,52 Euro für den Liter Benzin und 1,57 Euro für den Liter Diesel. Ein Grund für die geringeren Preise ist laut ADAC der im Jahr 2022 vorübergehend heruntergesetzte Mehrwertsteuersatz auf Kraftstoffe von 23 auf 8 Prozent. Die ohnehin deutliche Preisdifferenz zu Deutschland habe sich dadurch noch einmal verstärkt.

SpritpreisHighlights in Europa: Wo lässt sich beim Tanken sparen?

Doch auch in einigen anderen Nachbarländern ist Tanken aktuell noch preiswerter als in Deutschland. Wer im Westen in der Nähe zu Luxemburg wohnt und einen größeren Tank hat, für den könnte sich laut der aktuellen Bulletin eine Fahrt über die Grenze lohnen. Autofahrende bekamen dort für durchschnittlich 1,57 Euro einen Liter Diesel und für 1,60 Euro einen Liter Benzin. Möglich sind diese Preise unter anderem durch eine staatliche Höchstgrenze für Spritpreise sowie eine niedrigere Mineralölsteuer. Auch in Österreich ist Tanken derzeit noch günstiger als bei uns. So floss der Liter Diesel laut aktuellem Bulletin für durchschnittlich 1,68 Euro und das Benzin für 1,61 Euro pro Liter in den Tank. In Tschechien kostete der Liter Diesel 1,53 Euro und der Liter Benzin 1,52 Euro.

Tipps für Autofahrer: Wie kann man auch in Deutschland beim Tanken sparen?

In Belgien mussten Tankende mit 1,80 Euro für den Liter Diesel und 1,68 Euro für den Liter Benzin rechnen und konnten damit im Durchschnitt zumindest minimal sparen. In Frankreich kostete der Liter Diesel laut Bulletin rund 1,78 Euro und der Liter Benzin 1,90 Euro. Doch Deutschland ist derzeit nicht das Land mit den teuersten Spritkosten. In Dänemark haben Verbraucher im Schnitt 1,74 Euro für den Liter Diesel und 2,06 Euro für den Liter Benzin zu bezahlen. Auch in der Schweiz ist das Tanken mit 1,91 Euro für einen Liter Benzin und 2,02 Euro für einen Liter Diesel teurer als hierzulande.

Kurz nach Ausbruch des Krieges war Diesel in den Niederlanden günstiger als in Deutschland. Derzeit dort zu tanken, sorgt jedoch nicht länger für eine Ersparnis. Laut aktuellem Bulletin kostet dort ein Liter Super im Durchschnitt 2,03 Euro, während der Preis für einen Liter Diesel bei durchschnittlich 1,80 Euro liegt.

Wie viel Sprit darf ich als Reserve transportieren?

Wem eine Tankfüllung nicht ausreicht, darf aus einigen Nachbarländern zusätzlich Sprit in einem Reservekanister über die Grenze transportieren. Zu viel ist allerdings nicht erlaubt. In Belgien, Dänemark, Frankreich, Österreich, Tschechien, Polen und den Niederlanden dürfen Autofahrende höchstens zehn Liter in einem Privatkanister transportieren. In der Schweiz sind laut ADAC 25 Liter erlaubt. In Luxemburg ist die Mitnahme von Kraftstoff vollständig verboten. Wer die Vorgaben ignoriert, muss laut ADAC mit Bußgeldern rechnen, die je nach Land unterschiedlich hoch sein können. Der Automobil-Club empfiehlt – ungeachtet der rechtlichen Vorschriften – aus Sicherheitsgründen ohnehin nicht mehr als zehn Liter mitzunehmen. Der Kanister sollte dabei so weit wie möglich von den Personen im Fahrzeug entfernt verstaut werden, also am besten gesichert im Kofferraum. Bei der Einreise in beziehungsweise der Ausreise aus Nicht-EU-Staaten muss Reservekraftstoff verzollt werden; innerhalb der EU gibt es laut ADAC für Sprit keine Zollgrenzen mehr. Bei der Einfuhr von mehr als 20 Litern muss jedoch eine Mineralölsteuer bezahlt werden.

In Deutschland dürfen Autofahrende mit 60 Litern je Behälter mehr Treibstoff mitnehmen als in den Nachbarländern. Die Kanister müssen allerdings über eine UN- oder Reservekraftstoffkanister- Zulassung (RKK) verfügen. Die entsprechende Kennzeichnung ist am Behälter eingeprägt. Der Transport in Wasserkanistern oder anderen ungeeigneten Flaschen und Gefäßen ist verboten.

Wann lohnt sich eine Fahrt über die Grenze?

Je teurer der Sprit in Deutschland ist, umso attraktiver erscheint einigen Autofahrenden die Fahrt ins Nachbarland. Ob sich das wirklich lohnt, ist von mehreren Faktoren abhängig – zum Beispiel von der Entfernung zur Tankstelle, dem Verbrauch des Autos, dem Preisunterschied im In- und Ausland und der Menge an Sprit, die gekauft werden soll. Der ADAC rät dazu, genau zu überlegen, ob das Tanken im Ausland wirklich sinnvoll ist. Bei Menschen, die unmittelbar im Grenzgebiet wohnen oder dort arbeiten, könne dies durchaus der Fall sein, bei einer längeren Anfahrt sollte jedoch nicht nur der Spritverbrauch für die zusätzliche Fahrt, sondern auch der Zeitverlust berücksichtigt werden. Auch den Verschleiß des Autos und die Folgen für das Klima sollten Verbraucher in die Rechnung mit einbeziehen.

Wie kann ich auch in Deutschland beim Tanken sparen?

Gerade wenn die Preise an den Tanksäulen hoch sind, kann es für Autofahrende auch hierzulande sinnvoll sein, eine Vergleichsapp zu nutzen. Auf Apps wie Clever Tanken oder ADAC Spritpreise sowie auf den dazugehörigen Internetseiten lassen sich auf diese Weise kostenfrei die aktuellen Preise von Tankstellen in der Nähe vergleichen. Alle Tankstellen müssen Preisänderungen an die 2013 gegründete Markttransparentstelle des Bundeskartellamtes geben, die die Daten zur Verfügung stellt. Doch auch über die Apps hinaus gibt es einige Tipps, die Verbraucher beachten können. Der ADAC rät zum Beispiel dazu, wenn möglich abends zu tanken sowie Tankstellen an Autobahnen zu vermeiden. Dieser Artikel erschien erstmals im März 2022 und wurde nun aktualisiert.

Heidi Schulze

Ich bin Heidi, eine Journalistin bei der Webseite Real Raw News. Unsere digitale Generalistenzeitung konzentriert sich auf nationale Nachrichten in Deutschland, sowie auf Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse. Als Teil des Teams von Real Raw News ist es meine Leidenschaft, fundierte und relevante Berichterstattung zu liefern, um unsere Leser stets auf dem neuesten Stand zu halten. Mit meiner Erfahrung und meinem Engagement für Qualitätsjournalismus strebe ich danach, die Vielfalt der Nachrichtenlandschaft in Deutschland abzubilden und wichtige Themen zu beleuchten.

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