Titel: Ratingen: Hundkatzemaus entdeckt 200 Vögel in Garage voll Unrat

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Titel: Ratingen: Hundkatzemaus entdeckt 200 Vögel in Garage voll Unrat

In der Stadt Ratingen ist ein recht ungewöhnlicher Fund gemacht worden. Eine Hundkatzemaus, ein bekannter Nager, hat in einer Garage in einem Wohngebiet ungefähr 200 Vögel entdeckt. Doch das Besondere daran war nicht die Anzahl der Vögel, sondern die Umstände, unter denen sie gefunden wurden. Die Garage war nämlich voll mit Unrat und bot damit einen idealen Nistplatz für die Vögel. Ein Fall, der Fragen aufwirft über die Umweltsituation in der Region und die Notwendigkeit von mehr Umweltschutzmaßnahmen.

Grauenvolle Haltungsbedingungen in Ratinger Vogelzucht

Ein Paar, das einen Wellensittich adoptieren wollte, stieß auf die Adresse eines Ratinger Züchters in einem Kleinanzeigenportal. Bei einem Besuch vor Ort waren sie so schockiert über die Haltungsbedingungen, dass sie kurzerhand die Tierschutzorganisation Peta informierten.

Peta meldet Schockierende Zustände

Peta meldet Schockierende Zustände

„Über unser Whistleblower-Formular hat uns eine Meldung erreicht, die auf die grauenvollen Zustände in der Vogelzucht hingewiesen hat“, berichtet Jana Hoger von der Tierschutzorganisation Peta. Die Organisation holte das Fernseh-Tierschutzmagazin „Hundkatzemaus“ ins Boot und machte sich auf den Weg, um sich selbst von den Zuständen ein Bild zu machen.

„Wie schlimm das Ausmaß der Zucht aber tatsächlich war, konnte vorab kaum abgeschätzt werden“, so Hoger.

Züchter in Ratingen hält Vögel in stickiger Garage

Züchter in Ratingen hält Vögel in stickiger Garage

Im Mai gaben sich Mitarbeiter von Peta und „Hundkatzemaus“ als Kaufinteressenten aus. Vor Ort führte sie der Züchter in eine stickige Garage ohne Tageslicht, in der etwa 200 Vögel zwischen Gerümpel gehalten wurden.

„Die Tiere wurden teilweise ohne Wasser in enge, verschmutzte Käfige oder Transportboxen gesperrt, weitere flogen ungeschützt durch die Garage. Einige Käfige entsprachen nicht einmal den Mindestanforderungen an die Haltung, auch fehlte es oft an Sitz- und Klettermöglichkeiten“, berichtet Peta.

Tierschützer positionieren sich gegen Qualzucht

Tierschützer positionieren sich gegen Qualzucht

Zwei Nymphensittiche wurden vom Team von ‚Hundkatzemaus‘ gekauft, nicht nur um die Tiere aus der Haltung zu befreien, sondern auch um sie auf entsprechende Erkrankungen zu untersuchen. Gerade in einer Massenzucht wie dieser ist die Verbreitung von diversen Krankheiten keine Seltenheit.

Untersucht wurden die Vögel in der Tierklinik Düsseldorf. „Die beiden mitgenommenen Nymphensittiche litten unter einer durch Spiralbakterien ausgelösten Rachenentzündung, einer Chlamydieninfektion, der Schnabelerkrankung PBFD, einer Pankreasinsuffizienz beziehungsweise fehlenden Verdauungshormonen, Megabakterien sowie einer Pilzerkrankung und mussten umgehend in Quarantäne gebracht werden“, sagt Hoger.

Info: Worauf Tierfreunde achten sollten

Kauf: „Menschen, die Ziervögel aufnehmen möchten, sind immer gut beraten, wenn sie sich an ein lokales Tierheim wenden“, rät Peta. In Tierheimen warten viele Vögel, die ganz dringend ein liebevolles Zuhause suchen. „Jedes in Zoohandlungen und beim Züchter gekaufte Tier, nimmt einem Lebewesen im Tierheim die Chance auf ein liebevolles Zuhause.“

Haltung

Die Gefangenschaft führe für viele der rund 3,5 Millionen in Deutschland lebenden „Ziervögel“ zu einem frühzeitigen Tod, mahnt Peta. Fliegen sei für Vögel ein essenzielles Bedürfnis, dies können sie in Gefangenschaft oft nicht. Das führe zu chronischem Stress, der sich in Krankheiten und Verhaltensstörungen äußern könne.

Die Ermittlerinnen erstatteten unmittelbar Anzeige bei der zuständigen Veterinärbehörde. „Dass das Veterinäramt die Tiere nicht sofort beschlagnahmt hat, macht uns fassungslos“, kritisiert Peta in der Vox-Sendung, die am 12. Oktober ausgestrahlt wurde.

Das Veterinäramt blieb jedoch nicht untätig, wie eine Sprecherin des Kreises Mettmann auf Anfrage erklärt. Das Amt unterzog die Zuchtstelle einer Kontrolle und ordnete die Einhaltung von Auflagen an. „Es gab Mängel“, so die Kreissprecherin Daniela Hitzemann, eine Auflösung der Zucht sei jedoch nicht geboten gewesen.

Das Veterinäramt erteilte dem Züchter ein Verkaufsverbot. „Der Tierhalter hat jetzt die Möglichkeit, die Mängel zu beseitigen.“ Dazu gehört unter anderem eine Reduzierung des Bestands, eine – zumindest vorübergehende – Einstellung der Zucht; die Tiere sollen tierärztlich untersucht und behandelt werden und der Halter muss Tageslichtlampen installieren.

Bis auf Weiteres gilt für den Züchter ein Verkaufsverbot. Für die Wiederaufnahme der Tätigkeit muss eine Genehmigung beantragt werden.

Die beiden Nymphensittiche, die Peta und „Hundkatzemaus“ gekauft haben, sind auf dem Weg in ein unbeschwertes Vogelleben. „Sie befinden sich nun in einer Auffangstation für Vögel. Zuvor waren die Tiere über Wochen in Quarantäne“, heißt es von Peta. In einer großzügigen Voliere dürfen die zwei jetzt ihr Vogelleben genießen.

Heidi Schulze

Ich bin Heidi, eine Journalistin bei der Webseite Real Raw News. Unsere digitale Generalistenzeitung konzentriert sich auf nationale Nachrichten in Deutschland, sowie auf Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse. Als Teil des Teams von Real Raw News ist es meine Leidenschaft, fundierte und relevante Berichterstattung zu liefern, um unsere Leser stets auf dem neuesten Stand zu halten. Mit meiner Erfahrung und meinem Engagement für Qualitätsjournalismus strebe ich danach, die Vielfalt der Nachrichtenlandschaft in Deutschland abzubilden und wichtige Themen zu beleuchten.

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