Der TV Aldekerk erlebte eine unerwartete Wendung bei der Meisterfeier, die sich zur Abschiedsparty entwickelte. Die Feierlichkeiten sollten ursprünglich dem Meistertitel des Teams huldigen, doch stattdessen wurde sie zu einem tränenreichen Abschied. Einige Spieler verlassen den Verein und die Fans mussten sich von ihren Lieblingsspielern verabschieden. Die Stimmung war geprägt von Emotionen und Dankbarkeit für die gemeinsame Zeit. Trotz des unerwarteten Endes der Feierlichkeiten bleibt der Meistertitel ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte des TV Aldekerk.
TV Aldekerk verteidigt souverän den Titel in der Dritten Handball-Liga
Souveräner geht’s kaum: Mit 20 Siegen, einem Unentschieden und einer einzigen Niederlage hat der TV Aldekerk den Titel in der Dritten Handball-Liga verteidigt. Zum Abschluss gelang ein 35:27 (16:13) gegen die HSG Blomberg-Lippe II. Doch Spiel und Ergebnis interessierte die rund 300 Zuschauer, die am Samstagabend in die Vogteihalle gekommen waren, ausnahmsweise einmal nur am Rande. Schon vor dem Anpfiff wurde es emotional. Und zwar so richtig – die Meisterfeier war schließlich auch eine große Abschiedsparty.
Emotionale Meisterfeier wird zur Abschiedsparty für TV Aldekerks Handballteam
Kapitänin Svenja Rottwinkel, mit 159 Treffern erfolgreichste Werferin der Dritten Liga, führte die Mannschaft zum letzten Mal aufs Parkett. Sie bleibt dem Verein zwar als Jugendkoordinatorin erhalten, spielt aber künftig ebenso wie Insa Weisz für den Zweitligisten TuS Lintfort. Kreisläuferin Julia Albin begleitet Trainer René Baude zum niederländischen Spitzenclub Cabooter HC Groot Venlo. Außerdem gab’s Blumen für die beiden Torhüterinnen Nadja Leuf und Leonie Röskes sowie für Michelle Behrens. Der TV Aldekerk, der wie schon in der Vorsaison auf den Aufstieg in die Zweite Bundesliga verzichtet, steht in der kommenden Saison im Frauenbereich vor einem Umbruch. Handball wurde ganz nebenbei auch noch gespielt. Beide Mannschaften nahmen die Partie durchaus noch ernst, obwohl es eigentlich um nichts mehr ging.
Der Meister begann zwar ebenfalls schwungvoll, scheiterte jedoch zunächst mehrfach an der starken HSG-Torhüterin Zoe Krüger. So lag der Außenseiter nach einer Viertelstunde mit 8:7 vorne – eine Führung, die jedoch nicht lange Bestand haben sollte. Der ATV fand besser in die Partie, minimierte die eigene Fehlerzahl und drehte das Spiel. Nachdem Tine Hinz zum 14:10 getroffen hatte, steuerten die Grün-Weißen einer sicheren Halbzeitführung entgegen, ohne aber überzeugt zu haben.
„Heute geht’s in erster Linie um das Menschliche“, sagte Trainer René Baude, dem angesichts der hohen Fehlerquote seiner Mannschaft sonst eher die Haare zu Berge gestanden hätten. Diesmal wechselte er munter durch, gönnte allen Spielerinnen Einsatzzeiten – inklusive der vier Torhüterinnen. „Es spricht für diese Mannschaft, dass wir trotzdem unsere Leistung gebracht und das Spiel ungefährdet gewonnen haben“, so Baude.
Nach dem Seitenwechsel hatten die Gäste noch gut zehn Minuten mithalten können, ehe der Meister sich Schritt für Schritt entfernte und Sieg Nummer 20 in trockene Tücher packte. Die letzten Minuten vor dem Schlusspfiff gehörten dann noch einmal den großen Gefühlen. Stehend klatschten die Zuschauer den Abpfiff herbei, der im Jubel mündete und der Mannschaft noch einmal die Anerkennung brachte, die einem Meister gebührt. „So muss das sein“, sagte René Baude, nachdem Melanie Prell vom Deutschen Handball-Bund den Meister offiziell mit Wimpel und Medaillen geehrt hatte. „Ich bin unfassbar stolz auf diese Mannschaft“, so der scheidende Coach.
TV Aldekerk: Cengiz, Leuf, Röskes, Bräuer – Rottwinkel (9/5), Huppers (7), Weisz (5), Küsters (4), Strunz (4), Hinz (2), Eggeling (2), Albin (1), Behrens (1/1), Molderings, Nebel, Wulf.
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