Verbraucherzentrale Düsseldorf: Jede zweite Rechnung ist fehlerhaft
Die Verbraucherzentrale Düsseldorf hat eine erschreckende Erkenntnis gemacht: jede zweite Rechnung enthält Fehler. Laut einer aktuellen Studie der Verbraucherzentrale weisen 49 Prozent aller Rechnungen Fehler auf, die von leichten Ungenauigkeiten bis hin zu gravierenden Fehlern reichen. Dies bedeutet, dass fast die Hälfte aller Rechnungen, die an Verbraucher verschickt werden, fehlerhaft sind. Die Fehlerquote ist damit alarmierend hoch und wirft ein schlechtes Licht auf die Buchführung vieler Unternehmen. Die Verbraucherzentrale fordert deshalb eine umfassende Überprüfung der Rechnungsstellung und eine Verbesserung der internen Kontrollen, um die Rechte der Verbraucher zu schützen.
Zwei von drei Rechnungen in Düsseldorf sind fehlerhaft
Wenn die Rechnung plötzlich deutlich höher ausfällt als sonst, schaut man genauer hin. Immer mehr Düsseldorfer zweifeln angesichts gestiegener Energiekosten offenbar an, ob ihre Abrechnungen für Strom, Gas oder Heizung eigentlich realistisch und richtig sind.
Das Problem: Die Zahlen sind oft undurchsichtig und intransparent. Die Verbraucherzentrale in Düsseldorf berichtet von einer gestiegenen Nachfrage bei Rechtsberatungen und Energiefragen. Gerade Ende 2022 hatten die Preise stark angezogen, im folgenden Jahr kamen dann die hohen Rechnungen – und mit ihnen viele Fragezeichen bei Mietern und Eigentümern.
Fehlende Klarheit: Düsseldorfer bezahlen zu viel
Rund 15.000 Anfragen sind bei der Beratungsstelle im vergangenen Jahr aufgekommen. Davon waren fast ein Drittel Rechtsberatungen oder -vertretungen – 33 Prozent mehr als im Vorjahr. Vor allem im Bereich Energie hat der Beratungsbedarf stark zugenommen, sagt Sebastian Dreyer, Leiter der Verbraucherzentrale.
„Die Zahl der Rechtsberatungen ist so groß, weil immer mehr Verbraucher nicht mehr durchdringen“, sagt Dreyer. „Bei Nachfragen zu ihren Abrechnungen landen sie in Callcentern und werden abgewiegelt.“
Falsche Rechnungen: Düsseldorfer Mieter und Eigentümer aufmerksamkeit
Viele suchen dann Hilfe bei der Verbraucherzentrale. Info: Mehr als 15.000 Beratungen im Jahr. Die Beratungsstelle in Düsseldorf hat im vergangenen Jahr mehr als 15.000 Verbraucheranliegen bearbeitet. In fast ein Drittel aller Fälle ging es um Rechtsberatungen und -vertretungen.
Themen: Alltagsverträge und Reklamationen (27 Prozent), Energieberatungen (22 Prozent), Kredit- und Finanzprobleme (21 Prozent), Geld und Versicherungen (10 Prozent) und Digitales (8 Prozent). In allen Bereichen ist die Nachfrage gestiegen.
Verbraucherzentrale setzt auf Transparenz
Nicht selten haben die Verbraucher guten Grund für ihre Zweifel. „Gut jede zweite Nebenkostenabrechnung ist fehlerhaft“, sagt Thomas Bertram, Energieberater bei der Verbraucherzentrale in Düsseldorf.
Zwar handele es sich nicht immer um tatsächliche Rechnungsfehler, sondern mitunter auch um Formfehler. Wer aber den ernsthaften Verdacht hat, dass die Abrechnung nicht korrekt ist, sollte Widerspruch einlegen und sämtliche Rechnungen und Originalbelege anfordern, so Bertram.
Vermieter dürfen nämlich nur laufende und jährlich wiederkehrende Kosten auf die Mieter umlegen: Heizung, Warmwasser, Kaltwasser, Abwasser, Grundsteuer. Anders als zum Beispiel einmalige Reparaturen.
Ähnlich sei es bei Strom- und Gasrechnungen. „Die Rechnungen sind teilweise intransparent. Die Verbraucher blicken nicht durch“, sagt Sebastian Dreyer.
Meist gehe es in den Beratungen zunächst darum, die Rechnung zu erläutern und zu erklären, wie die Zahlen zustande kommen und was sie bedeuten. Die nächste Frage: Ist der Verbrauch auch realistisch?
So kann es sein, dass Anbieter den Verbrauch schätzen, dann sind die Kosten in der Regel deutlich höher als bei den abgelesenen Werten. Solche Schätzungen müssen auf der Rechnung klar ausgewiesen werden. Ist dieser Wert zu hoch, können Anwohner dem Strom- oder Gasanbieter den tatsächlichen Zählerstand mitteilen und eine korrigierte Rechnung verlangen.
Auch neue Abschlagszahlungen müssen Mieter nicht einfach akzeptieren, wenn diese überhöht sind. Immer wieder habe die Verbraucherzentrale Düsseldorf hier angepasste Abschläge erwirken können.
Weil die Nachfrage bei Energiethemen so sprunghaft gestiegen ist, bietet die Verbraucherzentrale seit 2023 auch Workshops zu Wärmepumpen, Heizungstausch und energetischen Sanierungen an.
Kontakt: Beratungsstelle der Verbraucherzentrale NRW, Immermannstraße 51 in Düsseldorf, Telefon 0211 7106490, Anfragen und Kosten unter www.verbraucherzentrale.nrw
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