Vielfältiger Kunststrom in Wassenberg und Roerdalen

Vielfältiger Kunststrom in Wassenberg und Roerdalen

In den kommenden Wochen wird die Region Wassenberg und Roerdalen zu einem Hauptspielort für Kunstliebhaber. Der Vielfältige Kunststrom, eine Initiative von lokalen Künstlern und Kulturinstitutionen, bringt eine Fülle von künstlerischen Highlights nach Wassenberg und Roerdalen. Von Atelierausstellungen über Konzerte und Theateraufführungen bis hin zu öffentlichen Kunstinstallationen wird die Region zu einem lebendigen Kunstkosmos werden. Die Veranstaltungen bieten einen Einblick in die vielfältige Kulturszene der Region und laden Einheimische und Besucher gleichermaßen ein, die Schönheit und Kreativität der Kunst zu erleben.

Vielfältiger Kunststrom in Wassenberg und Roerdalen

Kunstfluss durch die Region: Wassenberg und Roerdalen präsentieren Kunstausstellung

Dass die Niederländer ein Volk von Kunstliebhabern, Kunstverständigen und Kunstbesitzern sind, wird im öffentlichen Raum sichtbar. Der Raum gehörte bis 1815 zum Jülicher Amt Wassenberg, die Stadt Wassenberg entwickelt sich seit Jahren zum regionalen Kunstzentrum, logisch, dass der „Kunststroom“ die Gemeinde Roerdalen mit ihrem ehemaligen Amtssitz verbindet.

Besonders intensiv immer Anfang Oktober mit einer riesigen Ausstellung an 16 Orten beiderseits der 210 Jahre alten Grenze. Noch wesentlich älter ist die Verbindung als Stroom, nämlich der Rur, die als Strom trotz aller Grenzziehungen die Verbindung seit Jahrtausenden geblieben ist.

Rund 90 Künstler besetzen die Ausstellungsgebäude und -orte

Rund 90 Künstler besetzten am Wochenende die teils historischen Ausstellungsgebäude und -orte, von einem Team ausgewählt unter 125 Bewerbern, wie der unermüdliche Kunststroom-Macher Ruud Snijders bei der Eröffnung am Samstag erläuterte.

Ort des Starts war das Huis Hoosden in St. Odilienberg, einem großen, alten, stilgerecht restaurierten Landgut in einem wunderschönen Park, das das Eigentümer-Ehepaar Angelina und Frans Arendsen von sich aus angeboten hat.

INFO Fotokunst und Malerei

Weiter geht’s mit Kunst im historischen Bergfried ab Freitag, 11. Oktober, mit Fotokunst des Erkelenzers Michael Grüneberg. Sonn- und Feiertags geöffnet von 11 bis 17 Uhr.

Am Freitag, 8. November, eröffnet Bürgermeister Marcel um 19 Uhr eine Ausstellung mit Malerei und Zeichnung der Künstlerin Petra Plum, zu sehen ebenfalls sonntags bis zum 24. November.

Die Eröffnung der Ausstellung

An der Parkterrasse eröffneten Wassenbergs Bürgermeister Marcel Maurer und Roerdalens Bürgermeisterin Monique de Boer-Beerta die Schau bei strahlendem Sonnenschein und Resten eines Morgennebels über taugetränktem Rasen, nachdem Kunststroom-Stiftungsvorsitzender Ruud Snijders eine rund 100-köpfige Interessentengemeinde verbal und mit heißem Kaffee sowie limburgischen Gebäck begrüßt hatte.

Kunstvoll bemalte Flaschen

Dass die Stiftung auch an die Zukunft denkt, machten an den Parkwegen aufgereihte kunstvoll bemalte Flaschen sichtbar, 100 Stück, die ein Jahrgang der Grundschule Roerdalen unter Anleitung der bekannten örtlichen Künstlerin Marleen Hansen in einem Kurs geschaffen hatte.

Künstlerische Nachwuchs-Förderung betrieben Ruud Snijders und Marleen Hansen ebenso an den beiden Ersten Bürgern der beteiligten Gemeinden, Maurer und de Boer-Beerta, die live eine besonders große Flasche bemalen mussten/durften – für das Ergebnis wurde ihnen durchaus Respekt gezollt.

Ein künstlerisches Schwergewicht

Ein künstlerisches Schwergewicht belegte mit Elly de Jong aus Ouderkerk an der Amstel (bei Amsterdam) die ausgedehnten und gepflegten Naturrasenflächen mit ihren Skulpturen diversester Darstellungsformen und -materialien, machte das Grün zum exzellenten Kunst-Rasen.

Die Anzahl ihrer Werke, auch im Buchen- und Eichen-Bestand, hätte allein für drei Ausstellungen ausgereicht, wirkten keinesfalls überzogen mit ihren Anpassungen an das jeweils direkte Umfeld. Figurativ in vielerlei Formen, praktisch mit fast immer einem Schuss Humor.

Schüler der Vlodroper Grundschule

Schüler der Vlodroper Grundschule hatten ihrerseits 160 Flaschen mit Marleen Hansen künstlerisch gewandelt, ausgestellt in der Ortskirche St. Martinus.

Den Wassenberger Bergfried oberhalb der Burg hatten 24 Schülerinnen und Schüler der städtischen Betty-Reis-Gesamtschule in einer Etage belegt mit einer Vielzahl von Ausdrucksformen zum Thema „Heimat“.

Geschaffen wurden Gemälde, Fotografien, Hansdwerksarbeiten über Orte und Häuser. Fotos machten deutlich, dass auch verlassene und verkommene Häuser Heimat sind, zumindest im Gedächtnis der ehemals darin Lebenden.

Die beiden unteren Etagen des Bergfrieds standen niederländischen Künstlerinnen und Künstlern zur Verfügung, die ein breites Bild ihres Schaffens boten, ein Kaleidoskop der Kunst in Skulpturen, Drucken, Glaskunst, Gemälden sowie Bienenwachs-Bildern von Annelies Janssen, die wie die der weiteren Schaffenden dort, die Naturthemen umsetzten, auch den Klimawandel als Winter-, Schnee- und Eis-Killer betrauerten.

Die Wachsbilder auf Holz haben selbst bei 80 Grad Celsius über Null dauerhaften Bestand, versicherte Annelies Janssen – der Kunststroom 2025 ist in Vorbereitung, fügte Ruud Snijders an.