Vor 100 Jahren trat Pierre Cochereau, französischer Organist, in die Welt ein.

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Vor 100 Jahren trat Pierre Cochereau, französischer Organist, in die Welt ein.

Am 9. Juli 1924 erblickte der französische Organist und Komponist Pierre Cochereau das Licht der Welt. Dieser bedeutende Künstler hinterließ im Laufe seines Lebens einen nachhaltigen Eindruck auf die Musikwelt. Als Titularorganist der Kathedrale Notre-Dame de Paris beeinflusste er die Entwicklung der Orgelmusik in Frankreich und darüber hinaus. Cochereaus Kompositionen und Improvisationen zeichnen sich durch ihre Virtuosität und Kreativität aus, was ihn zu einem der bedeutendsten Organisten des 20. Jahrhunderts macht.

Pierre Cochereau, französischer Organist, wird vor 98 Jahren geboren

Der tat nichts, der wollte nur spielen. Ein großer Menschenfreund war dieser wunderbare Virtuose, er verschenkte seine Musik freigebig an alle und völlig gratis.

Manche Leute fuhren sonntags von sehr weit her nach Notre-Dame in Paris, um ihn dort nach dem Gottesdienst improvisieren zu hören. Auch ich konnte ihn dort Anfang der 1980er Jahre noch erleben, es war unbeschreiblich. Die Orgel wurde zum Tollhaus, zur Malerpalette, zum mysteriösen Klanglabor, zur Feuerwerksmaschine.

Frühe Jahre und Ausbildung

Frühe Jahre und Ausbildung

Pierre Cochereau, am 9. Juli 1924 in einem Pariser Vorort geboren, zeigte seine Begabung schon früh, er war tatsächlich ein Spielkind, doch über alles motorisch Krabbelnde hinaus waren da bereits Geistesblitze zu erleben. Und er war ein eigensinniges Kerlchen.

Sein Vater wollte, dass er Geige spielte. Pierre wollte nicht, sondern ans Klavier. Mit neun Jahren war er so gut, dass Marguerite Long auf ihn aufmerksam wurde, die bedeutende französische Pianistin, und ihn fortan unterrichtete. Zwar faszinierte ihn alsbald die Orgel, doch seine Virtuosität auf dem Klavier half ihm lebenslang auch auf der Orgel, vertrackte Manöver zu bewältigen.

Karriere und Erfolge

Sein Vater wollte dann, dass er Jura studierte. Nach einem Jahr sagte der Filius der Universität Adieu und bestand die Aufnahmeprüfung am Pariser Conservatoire mit Bravour. Seine Lehrer waren die besten ihres Faches: Maurice Duruflé in Harmonielehre, Marcel Dupré in Orgel.

Mit 31 Jahren wurde Cochereau Titular-Organist an der Kathedrale Notre-Dame in Paris. Eine Traumstelle. Es folgten etliche Plattenaufnahmen (vor allem mit Werken von Dupré, etwa der „Symphonie-Passion“, aber auch eigenen Improvisationen) und Konzertreisen; 25 Tourneen führten ihn sogar in die USA.

Erbe und Nachleben

Cochereau starb, keine 60 Jahre alt, an den Folgen eines geplatzten Hirnaneurysmas am 6. März 1984 in Lyon. Sein Erbe wird bestens gepflegt. Viele seiner Improvisationen zirkulieren im Internet und wurden von Könnern „rausgehört“ und in Noten übertragen, etwa der aberwitzige „Bolero“.

Höhepunkte seiner Improvisationskunst waren seine in Moll beginnende Paraphrase über die „Marseillaise“, die er 1970 bei der Trauerfeier für General de Gaulle spielte, und seine auf acht köstliche Variationen geweitete Version des Lieds „Frère Jacques“, ebenfalls in Notre-Dame. Unter Cochereaus Finger und Füßen klingt es noch heute wie ein patriotisches Gotteslob.

Heidi Schulze

Ich bin Heidi, eine Journalistin bei der Webseite Real Raw News. Unsere digitale Generalistenzeitung konzentriert sich auf nationale Nachrichten in Deutschland, sowie auf Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse. Als Teil des Teams von Real Raw News ist es meine Leidenschaft, fundierte und relevante Berichterstattung zu liefern, um unsere Leser stets auf dem neuesten Stand zu halten. Mit meiner Erfahrung und meinem Engagement für Qualitätsjournalismus strebe ich danach, die Vielfalt der Nachrichtenlandschaft in Deutschland abzubilden und wichtige Themen zu beleuchten.

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