Krefeld: Jugendarbeit unterstützt in Lebenskrisen

Krefeld: Jugendarbeit unterstützt in Lebenskrisen

In der Stadt Krefeld wird die Jugendarbeit als wichtige Stütze für junge Menschen in Lebenskrisen immer bedeutender. Ein neues Programm zielt darauf ab, Jugendlichen in schwierigen Situationen Unterstützung und Hilfe zu bieten. Die Jugendlichen erhalten dabei die Möglichkeit, sich mit ihren Problemen auseinanderzusetzen und gemeinsam mit erfahrenen Betreuern Lösungswege zu erarbeiten. Diese initiative Maßnahme soll dazu beitragen, dass die Jugendlichen gestärkt aus ihren Krisen hervorgehen und neue Perspektiven für ihre Zukunft entwickeln können. Die Stadt Krefeld setzt somit ein wichtiges Zeichen für die Jugendförderung und die soziale Unterstützung innerhalb der Gemeinschaft.

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Krefeld: Jugendstreetworker bieten Hilfe und Unterstützung in Lebenskrisen an

Der Stadtgarten ist an diesem frühen Nachmittag übersichtlich besucht. Am Brunnen unterhält sich eine Gruppe Erwachsener. Hinter dem Pavillon starrt ein junger Mann auf sein Handy. Auf der Bank direkt am Eingang unterhalten sich zwei junge Frauen. Verena Eickmann und Lars Görke scannen die Szenerie. Sie erkennen sofort, wer ein potenzieller Klient oder eine Klientin sein könnte. Die beiden Jugendstreetworker besprechen sich kurz und steuern dann die Parkbank mit den beiden Frauen an. In diesen Momenten wirbeln die immer gleichen Gedanken durch ihre Köpfe. „Man fragt sich, wie die Klienten wohl reagieren werden und wie ein möglichst empathischer Gesprächseinstieg gelingt“, sagt Eickmann. Häufig sind die ersten Sekunden entscheidend. Aufgeregt seien sie zwar nicht mehr, beteuern die beiden. Eine Überwindung sei die proaktive Kontaktaufnahme aber trotzdem immer wieder. Diesmal machen es die zwei jungen Frauen auf der Parkbank den Jugendstreetworkern leicht. Sie sind aufgeschlossen und fassen schnell Vertrauen in Eickmann und Görke. Und dann fangen die Frauen an zu erzählen. Von ihren kleineren und größeren Problemen. Beide machen gerade ihr Fachabitur. Eine wird konkret: Sie ist auf Unterstützung vom Jobcenter angewiesen, hat im Augenblick aber Schwierigkeiten mit bürokratischen Formalien. Die Zeit dränge, sonst könne sie bald ihre Miete nicht mehr zahlen.

Jugendarbeit in Krefeld: Jugendstreetworker helfen jungen Menschen in Notlagen

Jugendarbeit in Krefeld: Jugendstreetworker helfen jungen Menschen in Notlagen

Die Ansprache – so nennen die zwei Jugendstreetworker ihre Gespräche – dauert eine halbe Stunde. Das ist länger als gewöhnlich. Es wirkt so, als hätten die zwei jungen Frauen jemanden gebraucht, der zuhört und Verständnis schenkt. Das Gespräch beenden Krefelds Jugendstreetworker mit einem Angebot: Die Frauen dürften sich jederzeit melden und sollten sich vor allem nicht scheuen, Hilfe anzunehmen. Dann ziehen sie weiter. Über die Innenstadt Richtung Voltaplatz. Das Jugendstreetwork der Stadt Krefeld gibt es seit dem vergangenen Jahr, die Stellen von Eickmann und Görke sind im Fachbereich Jugendhilfe und Beschäftigungsförderung angesiedelt. Allein im zweiten Halbjahr 2023 haben die beiden 330 Ansprachen gehalten. „Das Jugendstreetwork bietet niederschwellige Unterstützung, Beratung und Begleitung für junge Menschen von 14 bis 27 Jahren“, erklärt Lars Görke. „Ganz wichtig dabei ist: Wir sind für alle da. Und all unsere Angebote sind vertraulich, anonym, respektvoll und freiwillig.“

Jugendstreetwork in Aktion: Unterstützung für Jugendliche in Krefelds Stadtvierteln

Jugendstreetwork ist oft Krisenintervention. Im vergangenen September trafen Eickmann und Görke einmal einen obdachlosen Klienten, gerade erst 23 Jahre alt. Die meisten Nächte hatte er auf der Straße geschlafen. Zuerst haben sich die Jugendstreetworker um einen Schlafsack gekümmert, anschließend die nötigen Maßnahmen für die Sozialhilfe arrangiert. Wenige Wochen später war der Klient in einem betreuten Wohnen integriert. „Solche Geschichten motivieren uns ungemein“, sagt Lars Görke. Viele Ansprachen dauern nur wenige Augenblicke. Manchen Jugendlichen ist es unangenehm, vor den eigenen Freunden Hilfe anzunehmen. Andere sind zunächst etwas skeptisch oder schlicht nicht interessiert. Eickmann und Görke akzeptieren das und hinterlassen meistens unverbindlich ihre Kontaktdaten. Ihnen ist eine unkomplizierte Kontaktaufnahme – auch hinterher – sehr wichtig.

Holger Peters

Ich bin Holger, Redakteur bei Real Raw News, einer digitalen Generalistenzeitung mit Schwerpunkt auf nationalen Nachrichten in Deutschland. Meine Leidenschaft gilt der Berichterstattung über Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuellen Nachrichten. Durch meine fundierten Recherchen und mein Gespür für relevante Themen trage ich dazu bei, unseren Lesern stets aktuelle und informative Inhalte zu präsentieren. Mein Ziel ist es, die Vielfalt und Tiefe der deutschen Nachrichtenlandschaft abzubilden und unseren Lesern einen umfassenden Überblick über das Geschehen im Land zu bieten.

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