Mönchengladbach: Theater auf Rezept wird selten eingelöst, aber regelmäßig ausgestellt.

Mönchengladbach: Theater auf Rezept wird selten eingelöst, aber regelmäßig ausgestellt. Die jüngsten Statistiken zeigen, dass Theaterbesuche auf ärztliche Verordnung von den Patienten nur selten wahrgenommen werden. Dennoch werden die entsprechenden Rezepte regelmäßig ausgestellt. Es scheint, dass die Menschen sich zwar für kulturelle Veranstaltungen interessieren, aber die Hemmschwelle, ein Theater zu besuchen, hoch ist. Die Gründe für dieses Phänomen sind vielfältig und bedürfen weiterer Untersuchungen. Möglicherweise spielen Zeitmangel, fehlendes Interesse an kulturellen Aktivitäten oder finanzielle Gründe eine Rolle. Es bleibt abzuwarten, ob Maßnahmen ergriffen werden können, um die Akzeptanz von Theaterbesuchen auf Rezept zu steigern.

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Theater auf Rezept in Mönchengladbach: Projekt findet bisher verhaltenen Anklang

Im vergangenen September stellten das Theater Mönchengladbach, die „Frühen Hilfen“ des Jugendamts und niedergelassene Kinderärzte das Projekt „Theater auf Rezept“ vor. Die Idee ist so einfach wie ansprechend: Wenn Kinder und Jugendliche mit ihren Eltern zu den Vorsorgeuntersuchungen gehen, kann der Kinderarzt ein „Rezept“ ausstellen, das den Empfänger zusammen mit einer Begleitperson zu einem kostenfreien Besuch einer Theatervorstellung berechtigt. Es wird tatsächlich ein „Rezept“ ausgestellt, auf das der Name des Kindes eingetragen wird. Renate Harnacke hat ihre Kinderarztpraxis in Giesenkirchen, und sie ist von dem Projekt begeistert. „In unserer Stadt wächst jedes dritte bis vierte Kind in Armut auf, in Rheydt leben gar 49 Prozent der Kinder in Familien, die ohne selbst erwirtschaftetes Einkommen auskommen müssen“, sagt die Ärztin. Ein Theaterbesuch gebe einen Anstoß zu einem veränderten Blick, Kinder könnten andere Welten kennenlernen und wertvolle Impulse geben.

Kinderärzte in Mönchengladbach: Wenige TheaterRezepte werden eingelöst

Kinderärzte in Mönchengladbach: Wenige TheaterRezepte werden eingelöst

Bei den U-Untersuchungen habe sie die Möglichkeit, die Kinder in einem Gespräch besser kennenzulernen und so ein Gespür entwickelt, ob einem Kind ein Theaterbesuch guttue und sinnvoll ist. Es bliebe dann auch ein bisschen Zeit, das Projekt zu erklären. Von den Familien erfahre sie große Dankbarkeit. Bisher habe sie 20 „Rezepte“ ausgestellt und bei Rebekka Motte, der Koordinatorin der kommunalen Präventionskette, schon Nachschub bestellt. Die Rezepte werden von den Ärzten ausgegeben, aber bisher sind wenige davon beim Theater eingelöst worden. „Leider ist das Projekt nur verhalten angelaufen“, sagt der Leiter der Kommunikationsabteilung des Theaters, Philipp Peters. Es werde nach den Ursachen geforscht. Geplant sei deswegen ein Treffen im Theater mit den Beteiligten des Projekts, um in Erfahrung zu bringen, welche Unterstützung vonseiten des Theaters oder der Stadt gebraucht werde.

Dirk Werner

Als Redaktionsleiter von Real Raw News habe ich eine umfangreiche Erfahrung im Journalismus gesammelt. Mit einem starken Fokus auf nationale Nachrichten in Deutschland decke ich als digitaler Generalist Themen wie Kultur, Wirtschaft, Sport und aktuelle Ereignisse ab. Mein Ziel ist es, unseren Lesern stets fundierte und relevante Informationen zu liefern und sie mit spannenden Geschichten zu begeistern. Mit meiner langjährigen Expertise in der Branche stehe ich für eine professionelle und qualitativ hochwertige Berichterstattung.

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